Bereits verwarnt, forderte Mauersberger Referee Tobias Stieler auf, dem auf Zeit spielenden Ingolstädter Torhüter Örjan Nyland die Gelbe Karte zu zeigen. Dabei zählte Mauersberger die Sekunden mit, die Nyland den Ball in der Hand hielt. Der Schiedsrichter zeigte dem Löwen-Verteidiger daraufhin zum zweiten Mal in der Partie Gelb und somit Gelb-Rot – in der 97. Minute.
Nach dem Spiel zeigte sich der Routinier uneinsichtig: „Der Schiedsrichter meinte, ich würde ihn vorführen, weil ich die Sekunden mitgezählt habe. Ich denke eher, dass ihn der Torwart vorgeführt hat. Es war klares Zeitspiel vom Torhüter.“
Am Montag legte der 32-Jährige via Facebook nach und schrieb, dass ihm nicht bewusst war, dass er den Schiedsrichter mit seinem auffälligen Mitzählen vorführen würde. Er sei bereits bei 13 Sekunden gewesen, als der Unparteiische die Partie unterbrach und ihn des Feldes verwies, so Mauersberger auf seinem privaten Account. Den Nerv vieler Fans traf er damit scheinbar, da diese seinen Post fleißig kommentierten.
Allerdings bewies Mauersberger auch Halbwissen in punkto Fußballregeln. Die 7-Sekunden-Regel, die der Abwehrspieler beschreibt, ist Teil von Regel 12 der DFB-Fußballregeln und eigentlich eine 6-Sekunden-Regel. Diese besagt, dass der Torhüter den Ball maximal sechs Sekunden in der Hand halten darf, bevor er ihn wieder freigeben muss. Ansonsten gibt es einen indirekten Freistoß gegen die Mannschaft des Torhüters.
Konsequent umgesetzt wird die Regel in den seltensten Fällen. Ob sich ein gestandener Profi wie Jan Mauersberger am Tag nach einer Niederlage so äußern muss, ist eine andere Frage. Immerhin kommentierte der 32-Jährige in seinem Post auch mit den Worten „Schnee von gestern!“ und lobte im selben Zug die Kulisse und die Fortschritte seiner Mannschaft.