Löwen souverän: Ergolding feiert trotzdem vor über 2000 Fans

Die insgeheim erhoffte Überraschung blieb letztendlich erwartungsgemäß aus, dennoch war man beim FC Ergolding zufrieden mit dem Auftritt am Dienstagabend gegen den TSV 1860 München. Der mit einigen Reservisten in der Startelf und ohne den auf Trainerlehrgang weilenden Coach Daniel Bierofka angetretene Drittligist setzte sich in der zweiten Runde des Bayerischen Totopokals vor 2.100 Zuschauern im ausverkauften Ergoldinger Sportpark leicht und locker mit 7:1 durch. Bereits zur Pause hatten Alessandro Abruscia per Sonntagsschuss in den Winkel (10.), Stefan Lex (25.), Efkan Bekiroglu (26.), Markus Ziereis (28.) und Jan Mauersberger (39.) das Spiel zugunsten der forsch auftretenden „Löwen“ entschieden. Nach dem Seitenwechsel trauten sich die Hausherren etwas mehr zu und so gelang Florentin Seferi nach einem katastrophalen Fehlpass von Löwen-Goalie Marco Hiller der viel umjubelte Ehrentreffer (63.). Bei besserer Chancenverwertung hätte der FCE sogar noch den ein oder anderen Treffer nachlegen können, da die Gäste auch zwei Gänge zurückschalteten. Auf der anderen Seite machten es Nicholas Helmbrecht (66.) und Bekiroglu mit seinem zweiten Tor besser und schraubten das Ergebnis letztlich auf 7:1. "Es war ein tolles Spiel vor fantastischem Publikum und für unsere Jungs eine Riesensache, einmal vor so vielen Zuschauern spielen zu dürfen. Sechzig hat das Spiel nicht auf die leichte Schulter genommen und da merkt man dann schon die Klassenunterschiede. Für uns war es ein tolles Spiel und den Löwen wünsche ich für die Zukunft alles Gute", sagte ein zufriedener FCE-Coach Alexander Kutschera nach dem Duell mit seinem Ex-Klub.

Vorbericht:

Was haben Zweitligist Holstein Kiel und der FC Ergolding gemeinsam? Beide wollen den TSV 1860 München aus dem Pokal werfen. Was den Kielern am Sonntag beim 3:1 in der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde im Grünwalder Stadion bereits gelungen ist, dürfte für den niederbayerischen Bezirksligisten in der 2. Runde des Bayerischen Totopokals allerdings ein nahezu unmögliches Unterfangen werden. Dennoch herrscht im Lager der Landshuter Vorstädter enorme Vorfreude auf den Vergleich mit dem Drittligisten, der am Dienstag ab 18.15 Uhr im Ergoldinger Sportpark über die Bühne gehen wird.

"Der FC Ergolding freut sich, ein Pflichtspiel gegen eine Profimannschaft bestreiten zu können. Dazu noch der TSV 1860 München, der doch auch im Landshuter Raum viele Fans hat. Alle freuen sich auf ein tolles Spiel und besonders froh sind wir, dass wir im heimischen Sportpark unseren Fans ein außergewöhnliches Fußballspiel bieten können. Das ist ein echtes Highlight für uns", frohlockt FCE-Sportleiter Hartmut Adam. Nach dem doch etwas überraschenden Weiterkommen nach Elfmeterschießen in der ersten Runde gegen Nachbar SpVgg Landshut durfte sich der FCE seinen nächsten Pokalgegner aussuchen - die Wahl fiel fast schon logischerweise auf den Drittligaaufsteiger aus der Landeshauptstadt. Dieser musste sich nach dem wechselhaften Ligastart am Sonntag in der ersten Runde des DFB-Pokals trotz eines 1:0-Vorsprungs Zweitligist Holstein Kiel mit 1:3 geschlagen geben. Der Auftritt in Ergolding ist für die "Löwen" das dritte Pokalspiel innerhalb von sechs Tagen, nachdem man am vergangenen Mittwoch sein Erstrundenmatch beim SV Dornach mit 5:1 erfolgreich gestalten konnte.

Adam: »Natürlich wissen wir um die Schwere der Aufgabe, jedoch wollen wir ähnlich wie gegen die SpVgg Landshut mit einer defensiven Ausrichtung den Löwen es so schwer wie möglich machen.«

Die Gastgeber feierten zuletzt im Ligabetrieb zwei 2:0-Erfolge gegen Geiselhöring und in Altdorf und rangieren derzeit mit 13 Zählern auf Platz vier in der Bezirksliga West. Für Coach Alexander Kutschera kommt es dabei zum Wiedersehen mit seinem Ex-Klub, bestritt er doch zwischen 1994 und 1996 53 Bundesligaspiele für die "Löwen" und zählte in dieser Zeit zu den absoluten Stammkräften. Allerdings muss der 50-Jährige am Dienstag personell etwas improvisieren. Neben Sturmführer Felix Reischl (Urlaub) und Rene Fredlmeier (verletzt) ist auch der Einsatz von Armin Schnur, der in Altdorf umgeknickt ist, fraglich. "Natürlich wissen wir um die Schwere der Aufgabe, jedoch wollen wir ähnlich wie gegen die SpVgg Landshut mit einer defensiven Ausrichtung den Löwen es so schwer wie möglich machen. Dazu hoffen wir auf Patrick Hirschmüller im Sturm, denn seine Schnelligkeit und unser starkes Mittelfeld werden uns die ein oder andere Torchance ermöglichen, davon gehe ich aus", so ein optimistischer Sportleiter Adam, der zudem mit einer tollen Kulisse im Sportpark rechnet. "Wir haben die Erlaubnis, 2000 Karten zu verkaufen. Ich denke das wird sich ausgehen und die bringen wir auch an den Mann. Restkarten wird es auch noch an der Tageskasse geben". Der Kartenvorverkauf vor Ort findet noch am Montag in der Geschäftsstelle des FC Ergolding (Am Sportpark 1) zwischen 18 Uhr und 19.30 Uhr statt. Am Spieltag werden ab 17 Uhr die Stadiontore geöffnet. Karten für Vollzahler gibt es für 10 Euro. Jugendliche und Kinder unter 18 Jahre zahlen 7 Euro. Am Spieltag selbst kosten die Tickets an der Stadionkasse 11 Euro.