2024-04-25T14:35:39.956Z

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– Foto: Imago Images

KFC muss Mölders ausschalten

Denn wenn der Torjäger des TSV 1860 München trifft, punkten die Löwen, die den erfolgreichsten Angriff der Liga haben. Doch die Uerdinger, die nur drei Punkte hinter dem Tabellenzweiten rangieren, waren zuletzt stabil.

Es war nicht selbstverständlich und dauerte länger als es manchem Löwen-Fan lieb war, doch Mitte Juli war es endlich soweit: Sascha Mölders verlängerte seinen Vertrag um ein weiteres Jahr. Ob es sein letztes ist? Auf jeden Fall war die Entscheidung des TSV 1860 München richtig, denn immer wenn der 35 Jahre alte Mittelstürmer trifft oder an der Vorbereitung eines Tore beteiligt ist, punkten die Löwen.

Und mit seinen fünf Toren und zwei Assists trägt der gebürtige Essener dazu bei, dass der Traditionsverein von der Grünwalderstraße den mit bislang 21 erzielten Tore erfolgreichsten Angriff der Liga stellt und vor dem Gastspiel des KFC Uerdingen (Samstag, 14 Uhr) Tabellenzweiter ist. Damit liegt zumindest eine Aufgabe auf der Hand: Wollen die Uerdinger in Giesing punkten, müssen sie Mölders ausschalten.

Nun ist Mölders kein Typ, der sich einfach ausschalten lässt. Der Kapitän der Sechziger marschiert nämlich voran, ist der Kopf der Mannschaft, arbeitet für die Mitspieler, scheut keinen Zweikampf und Körpereinsatz. Ein Fall für Uerdingens Kapitän Assani Lukimya? Auch, aber er wird Mölders’ Wirkungskreis nicht alleine entgegentreten, sondern gemeinsam mit Gino Fechner. Die beiden Innenverteidiger haben zuletzt überzeugt, wie die KFC-Defensive insgesamt, die in den zurückliegenden vier Begegnungen nur zwei Gegentreffer zuließ.

Einer, der 1860 und Mölders kennt, ist Adriano Grimaldi. Der 29 Jahre alte Mittelstürmer, der nach fast sechsmonatiger Verletzungspause beim 3:1-Sieg des KFC gegen Unterhaching sein Comeback feierte und mit einem Tor krönte, hat allerdings keine allzu guten Erinnerungen an sein kurzes Gastspiel vor zwei Jahren bei den Löwen. Bereits nach der Hinrunde bat er um die vorzeitige Vertragsauflösung, um nach Uerdingen zu wechseln. Obwohl Mölders und Grimaldi gemeinsam zum Einsatz kamen, war in München scheinbar kein Platz für zwei sehr ähnliche Stürmertypen. Und während Mölders weiter Woche für Woche spielte und traf, war Grimaldi von einer kaum für möglich gehaltenen Verletzungsserie geplagt, die nun fast eineinhalb Jahre andauerte. Ob Grimaldi an alter, leidiger Wirkungsstätte zum Kurzeinsatz kommt?

Kollege Mölders wird vom Anpfiff weg marschieren. Der Routinier trägt in der fünften Saison in Folge das Löwen-Trikot. Von seiner Erfahrung aus 103 Bundesliga- und 82 Zweitligaspielen profitiert die Mannschaft, ausgebufft und schlitzohrig stellt er jede Abwehr vor große Probleme, die ihm Raum gibt und ihn gewähren lässt.

Aber es ist nicht Mölders allein, auf den die Löwen bauen. Derzeit rangiert in dem 22 Jahre alten Dennis Dressel noch einer vor Mölders in der Torschützenliste. Allerdings hat Dressel vier seiner sechs Tore zuletzt beim 6:1-Heimsieg gegen Halle erzielt. „Die Mannschaft der Sechziger spielt seit Jahren zusammen und ist gut ergänzt worden“, sagt Uerdingens Trainer Stefan Krämer. „Das ist ein stabiles Team, eine schöne Herausforderung.“ Drei Punkte steht der Tabellenzweite vor den Uerdingern. Eine interessante Partie, die Zündstoff bietet.

Aufrufe: 021.11.2020, 09:45 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor