2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
– Foto: Imago Images

Jan Kirchhoff hält Uerdingens Abwehr dicht

Torlos beim TSV 1860 München

Der KFC Uerdingen wird immer stabiler. Beim TSV 1860 München erarbeitete sich die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer ein torloses Remis. Damit kassierten die Blau-Roten in den zurückliegenden fünf Begegnungen nur zwei Gegentore.

Der KFC Uerdingen tritt gerne beim TSV 1860 München an der Grünwalder Straße an. Nicht nur, weil er dort auf einen Traditionsverein trifft, sondern auch, weil er seit dem Wiederaufstieg in die 3. Liga im Jahre 2018 ohne Gegentor ist. Diese kleine, aber schöne Serie hat er verteidigt. Doch anders als in den beiden Gastspielen zuvor, die er jeweils durch ein Tor in der Schlussphase gewann, musste er sich diesmal mit einem torosen Remis begnügen.

Wenn ein Spieler wie Jan Kirchhoff nach fast sechsmonatiger Verletzungspause wegen eines Muskelbündelrisses wieder ins Mannschaftstraining einsteigt, ist das fußballerisch natürlich ein Gewinn. Und wenn der 30 Jahre alte Defensivspieler, der mit Bayern München je zwei Mal Deutscher Meister und Pokalsieger war, einsatzbereit zeigt und in den Bus einsteigt, ist auch klar, dass er beim Anpfiff auf dem Platz steht. So war es am Samstag an der Grünwalder Straße, wo Kirchhoff sein Comeback feierte.

Trainer Stefan Krämer änderte seine Anfangsformation gegenüber dem 3:1-Heimsieg gegen die Spielvereinigung Unterhaching nur auf einer Position: für den verletzten Fridolin Wagner, der wegen einer Oberschenkelzerrung passen musste, kam Kirchhoff ins Team. Er rückte jedoch in die Innenverteidigung, so dass der laufstarke, aggressive Gino Fechner auf der Sechser-Position vor der Viererkette agierte.

Die Gäste hatten die erste Chance in der anfangs recht hart geführten Partie, als ein Freistoß von Kolja Pusch durch Freund und Feind quer durch den Strafraum ging. Es blieb die einzige gefährliche Strafraumszene der ersten Halbzeit, in der sich beide Mannschaften neutralisierten. So blieb Münchens Top-Torjäger Sascha Mölders wirkungslos, weil sich Kirchhoff fürsorglich um ihn kümmerte. So hatten die Sechziger ein optisches Übergewicht, aber keine einzige Chance. Auf der anderen Seite kamen die möglichen Uerdinger Konter nicht über Ansätze hinaus.

Kurz nach Wiederbeginn hatten die Löwen dann ihre ersten beiden Möglichkeiten. Zunächst verfehlte ein Volleyschuss von Mölders das Tor, dann konnte sich KFC-Torhüter Hidde Jurjus erstmals auszeichnen, als er einen Schuss von Stefan Lex um den Pfosten lenkte. Die größte Chance hatte aber dann nach einer Stunde auf der anderen Seite Torjäger Muhammed Kiprit, der mit vier Treffern gefährlichste Uerdinger. Nach einem Abwehrfehler von Quirin Moll lief er allein auf Torhüter Marco Hiller zu, der jedoch aufgepasst hatte und den Winkel entscheidend verkürzte. Und als Kolja Pusch den nächsten Warnschuss abgab, der nur knapp über die Latte zischte, war es das klare Signal, dass der KFC durchaus gewillt ist, auch offensiv Akzente zu setzen.

Hinzu kam, dass der Münchner Erik Tallig nach einem Foul an Patrick Goebel in der 68. Minute die gelb-rote Karte sah. Die Gäste übernahmen das Kommando und brachten in Adriano Grimaldi einen erfahrenen Torjäger mit Löwen-Vergangenheit. Ein Seitfallzieher von Heinz Mörschel landete in den Armen von Keeper Hiller. So blieb es beim insgesamt gerechten 0:0.

Mit dem einen Punkt haben die Uerdinger ihr vor dem Spiel gestecktes Minimalziel erreicht. Nun haben sie in zwei Heimspielen am Dienstag gegen Halle und am Freitag gegen Verl die Chance, die englische Woche erfolgreich abzuschließen.

Aufrufe: 021.11.2020, 17:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor