2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Nicht sein Tag: Löwenstürmer Stephane Mvibudulu musst in der 38. Minute das Feld verlassen.
Nicht sein Tag: Löwenstürmer Stephane Mvibudulu musst in der 38. Minute das Feld verlassen.

Es hätte fast gereicht

TSV 1860 München - Eines wollte Torsten Fröhling unbedingt klargestellt wissen. Nachdem seine Löwen-Reserve am Samstag beim noch sieglosen Schlusslicht TSV Rain/Lech nach fast einstündiger Unterzahl in der Schlussminute doch noch den 1:1-Ausgleich hatte hinnehmen müssen, war dem Trainer wichtig, „da

Womit auch schon der Gemütszustand des 47-Jährigen umschrieben wäre. „Die Saison hat 36 Spieltage, nicht nur zwei“, zeterte Fröhling, der sich freilich zuvorderst selbst in der Verantwortung sieht. Er habe, so der Coach des TSV 1860 II, „es verpasst, die Jungs nach dem Derbysieg wieder in die Spur zu kriegen und für die nötige Spannung zu sorgen“. So undankbar die Aufgabe auch sein möge, nach dem umjubelten 2:1-Sieg gegen den Lokalrivalen vor über 12 000 Zuschauern in der nächsten Partie beim abgeschlagenen Tabellenletzten antreten zu müssen, dürfe dies „keine Entschuldigung oder Ausrede sein“.

Wurde doch damit die Gelegenheit verpasst, den Abstand auf die spielfreie Bayern- Reserve, deren Heimspiel gegen den SV Schalding-Heining auf den 1. März verlegt wurde, maßgeblich zu verkürzen. Dabei war die Fröhling- Elf „viel zu früh“, wie der Coach später befand, durch Stephane Mvibudulu in Führung gegangen (5.). Dies hätte zur Folge gehabt, dass seine Elf anschließend „nur noch Schnicki-Schnacki gespielt“ hätte, wie der Exil-Hamburger in seiner ihm eigenen Wortwahl erklärte. Noch vor dem Seitenwechsel wurde Torschütze Mvibudulu wegen einer Notbremse des Feldes verwiesen (38.), der zweite Abschnitt wäre so einer „reinen Abwehrschlacht“ gleichgekommen, wie Fröhling berichtete.

Was fast zu drei Punkten geführt hätte, erst in der 90. Minute kamen die Platzherren durch einen abgefälschten Freistoß zum Ausgleich. Unzufrieden wie er mit der Leistung seiner Elf war, will der Trainer nun „einige Dinge deutlich ansprechen“. Rainer Elfinger, Fröhlings Kollege vom SV Heimstetten, spricht indes die Defizite seiner Mannschaft seit Wochen permanent an. Die Korrektur des Hauptmankos, „unsere verheerende Chancenverwertung“, die der verzweifelte 47-Jährige erneut bemängelte, aber bleibt dennoch aus. Selbst beim derzeit beinahe unbezwingbaren FV Illertissen „waren wir nicht nur die bessere Mannschaft, wir haben das Spiel 60, 65 Minuten lang dominiert“, bilanzierte Elfinger nach der 0:4-Pleite.

Insbesondere dem während seiner Verletzungspause so schmerzlich vermissten Thomas Karg mangelte es mehrfach an der Kaltschnäuzigkeit. „Typisch für einen Stürmer“, entschuldigte der Coach seinen Torjäger, „er wollte es heute erzwingen, zwei Tore muss er aber machen“. So machte sich schließlich ein „Qualitätsunterschied bemerkbar“, wie Elfinger kühl analysierte, als die Platzherren mit ihren Treffern (46., 73., 75, 85.) den elften Sieg in Serie sicherstellten. Heimstetten bleibt nur die Erkenntnis, dass „das nicht nur Pech ist“, wie der Trainer desillusioniert murrte.

Aufrufe: 018.11.2013, 13:05 Uhr
Matthias Horner - Münchner Merkur (Stadtausgabe)Autor