2024-05-02T16:12:49.858Z

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War in Kipfenberg als ranghöchster Vertreter der Löwen dabei: Markus Fauser. Foto: mis
War in Kipfenberg als ranghöchster Vertreter der Löwen dabei: Markus Fauser. Foto: mis

Aufstiegs-Reform? So denkt Löwen-Geschäftsführer Fauser

Acht-Punkte-Papier

In Kipfenberg im Altmühltal ging es um die heiß diskutierte Aufstiegsregelung. 1860-Geschäftsführer Markus Fauser will Chance erhöhen, dass der Meister aufsteigt.

Geografisch gesehen ist Kipfenberg im Altmühltal der Mittelpunkt Bayerns. Sportpolitisch richten sich die Blicke immer wieder ins mittelfränkische Wendelstein, eine halbe Autostunde nördlich. Dort, in der Gaststube des örtlichen B-Klasse-Klubs, tagt der Bayerische Fußball-Verband traditionell, wenn es gilt, Positionen zu erarbeiten, Ligareformen betreffend. 2010 war das so, als mit bayerischem Rückenwind die Abschaffung der dreigleisigen Regionalliga forciert wurde („Wendelsteiner Anstoß“). Am Montagabend trafen sich ranghohe Vertreter erneut beim FV Wendelstein von 1923. Diesmal ging es um die heiß diskutierte Aufstiegsregelung. Aus aktuell fünf Regionalligen schaffen bekanntlich nur drei Meister den Sprung in die wirtschaftlich deutlich attraktivere 3. Liga.

„Wendelsteiner Vorlage“ - ein Acht-Punkte-Papier

Alle 19 Regional- und die beiden Drittligisten Bayerns waren vertreten – für den TSV 1860 reiste Geschäftsführer Markus Fauser nach Wendelstein, für die SpVgg Unterhaching Boss Manfred Schwabl. Herausgekommen ist die sogenannte „Wendelsteiner Vorlage“, ein Acht-Punkte-Papier, das die bayerische Sicht darstellt, wie ab der Saison 2018/19 mit den höchsten Amateurligen zu verfahren sein könnte. Nämlich: Ähnlich wie bisher – mit dem feinen Unterschied, dass es künftig vier statt drei Aufsteiger geben soll. Nicht fünf, was logisch wäre, aber die 3. Liga schwächen würde. Sondern vier – was weiterhin Relegationsspiele zur Folge hätte, zumindest im Süden, Osten und Norden.

Konkret: Die Klubs Bayerns würden akzeptieren, dass die anerkannt starken Staffeln Südwest und West von K.o.-Partien ausgenommen wären – und nur zwischen den ländlich geprägten Ligen Nord, Nordost und Bayern weiterhin Ausscheidungsspiele stattfänden. Wichtig ist dem BFV, dass die Regionalität erhalten bleibt, die für attraktive Derbys und überschaubare Entfernungen sorgt. Schlucken würde man dafür die Kröte, dass sich ein souveräner Tabellenführer wie aktuell 1860 weiterhin mit anderen Meistern duellieren müsste.

Aus Markus Fauser, dem ranghöchsten Vertreter der Löwen, sprach eher Vernunft als Begeisterung, als er die Beschlüsse kommentierte. „Aufgrund der vorherrschenden Strukturen sowie der unterschiedlichen Interessenslagen scheint ein direkter Aufstieg des Meisters derzeit nicht umsetzbar“, sagte er. Vor diesem Hintergrund sei es „sinnvoll“, zumindest die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass der Meister aufsteigt. Und zwar um 16,6 Prozent. Aus bayerischer Sicht: Bisher musste sich der Meister mit vier anderen Meistern und einem Vize um drei Aufstiegsplätze balgen (3 aus 6 / 50 %), künftig wäre es ein Dreikampf um zwei Plätze (2 aus 3 / 66 %).

Für Haching-Präsident Schwabl ist die quälende Ungewissheit aus Regionalliga-Tagen nicht fern, seine Meinung zum Thema ist: „Eine Lösung zu finden, die alle zufriedenstellt, ist wahnsinnig schwierig.“ Dem ist wenig hinzuzufügen. Eine Entscheidung des DFB wird Ende des Jahres erwartet.

Drittligaklubs lehnen radikale Reform zum Regionalliga-Aufstieg ab

Aufrufe: 027.9.2017, 11:54 Uhr
Münchner Merkur - Uli KellnerAutor