2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Heimat auf Zeit? In der kommenden Saison dürften die Löwen auf alle Fälle noch im Grünwalder Stadion spielen.
Heimat auf Zeit? In der kommenden Saison dürften die Löwen auf alle Fälle noch im Grünwalder Stadion spielen.

1860 auf Bewährung im Grünwalder Stadion

Ausschreitungen beim Derby am Sonntag?

Die Polizei rüstet sich für das Regionalliga-Derby am Sonntag. 500 Beamte werden im Einsatz sein, um ein Aufeinandertreffen der Fanlager von 1860 und FC Bayern zu verhindern. Unterdessen deuten alle Anzeichen darauf hin, dass die Löwen auch kommende Saison im Grünwalder Stadion bleiben.

Am Wochenende ist Derby in der Stadt. Klar, es ist nur die zweite Mannschaft des FC Bayern, die am Sonntag beim TSV 1860 gastiert. Aber in Alarmbereitschaft war die Polizei auch schon, als sich die jeweils zweiten Mannschaften beider Vereine in der Regionalliga gegenüberstanden. Einmal bot das Polizeipräsidium München gar 1100 Beamte auf. Das, so waren sich Beobachter einig, schien dann doch übertrieben gewesen zu sein. Dieses Mal will die Polizei 500 Beamte einsetzen.

Wie in den Vorjahren fand diese Woche die für Hochrisikospiele übliche Sicherheitsbesprechung von Kreisverwaltungsreferat und Polizei statt. Wegen der Brisanz der Begegnung werden an den Eingängen Personen- und Taschenkontrollen durchgeführt. Kleine Taschen sind erlaubt, PET-Flaschen nicht. Rund um das Stadion ist bereits vier Stunden vor Spielbeginn und bis zwei Stunden nach Ende des Spiels das Mitführen von Glasflaschen beim Fanmarsch verboten. Die Polizei will die Fans beider Lager, insbesondere die Ultras, schon bei der Anreise trennen. Zündeleien wollen die Behörden mit präventiven Kontrollen verhinden. Beim jüngsten Auswärtsspiel in Augsburg hatten Löwenfans Pyrotechnik abgebrannt, bei den vergangenen Derbys hatten sich eher die Bayern-Anhänger danebenbenommen. Vize-Polizeipräsident Werner Feiler appellierte am Mittwoch an alle Fans, friedlich zu bleiben.

Sozialarbeiter Lothar Langer, beim Fanprojekt der Stadt für den TSV 1860 zuständig, sieht dem Derby entspannt entgegen: „Wir haben keine Hinweise auf irgendwelche Aktionen, es gab keine Hetze im Internet – das war vor dem Spiel in Augsburg anders.“ Mögliche Ausschreitungen sind für den TSV 1860 ein sensibles Thema. Denn klar ist, dass der Mietvertrag nur für diese Spielzeit gilt. Und Ausschreitungen der Fans könnten dazu führen, dass die Stadt das Vertragsverhältnis einseitig kündigt. Dies sei möglich, „sollte es zu nicht unerheblichen Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung kommen“, bestätigt ein Sprecher des Sport- und Bildungsreferates unserer Zeitung.

Sehr wahrscheinlich ist diese Option allerdings nicht. „Ich glaube nicht, dass der Stadtrat einen derartigen Beschluss wagen würde“, sagt Sportreferentin Beatrix Zurek (SPD), selbst eine leidenschaftliche „Blaue“. Vor dem Derby stellt das Sportreferat klar, dass die Heimspiele des TSV 1860 bisher in friedlicher Atmosphäre verlaufen seien. Das Stadion ist drittligatauglich. „Sollten die Löwen aufsteigen und den Wunsch äußern, weiterhin dort spielen zu wollen, würden wir dies wohlwollend prüfen“, heißt es vom Sportreferat. OB Dieter Reiter (SPD) geht davon aus, dass die Löwen in Giesing bleiben: „Ich habe noch keine gegenteiligen Signale vernommen.“ Zur kommenden Saison dürfen zumindest wieder 15 000 Zuschauer ins „Grünwalder“. Derzeit sind nur 12 500 Fans zugelassen. Der derzeit leer stehende Bereich der Westkurve soll statisch ertüchtigt werden. „Wir wollen, dass auch die Westkurve wieder optisch gut gefüllt aussieht“, sagt Reiter. Löwen-Geschäftsführer Markus Fauser sagt: „Wir führen sehr gute Gespräche mit der Stadt und freuen uns, auch in der nächsten Saison im Grünwalder Stadion zu spielen.“

Aufrufe: 019.10.2017, 12:54 Uhr
K. Vick, D. Plange und F. Fussek - Münchner MerkurAutor