2024-05-02T16:12:49.858Z

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Zu früh gefreut; Hennemann, Engelhardt, Grigoriadis und Shykhov nach dem 1:0, am Ende reichte es nur für ein 2:2
Zu früh gefreut; Hennemann, Engelhardt, Grigoriadis und Shykhov nach dem 1:0, am Ende reichte es nur für ein 2:2

Urbach verschenkt den Sieg in Merheim

Nach 2:0 Führung nur Remis gegen 10 Mann

Mit hängenden Köpfen verließen die Urbacher Spieler am Ende den Platz und konnten es nicht fassen, dass sie den schon sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben hatten.

Bei allerschönstem Frühlingswetter war alles perfekt angerichtet für das Nachholspiel mitten in der Vorbereitung, wie es der TSV Merheim so treffend auf seiner facebook-Seite formuliert hatte. Auch Staffelleiter Manfred Bork nutzte den fast schon sommerlichen Tag für einen Ausflug nach Merheim.

Die Ausgangsposition in der spannenden Staffel 2 war klar. Merheim brauchte einen Sieg um den Anschluss an Germania Zündorf nicht zu verlieren und für die Gäste aus Urbach war ein Sieg Pflicht, wenn man sich noch eine theoretische Chance auf Platz zwei aufrechterhalten wollte.

Die Aufstellung der Hausherren ließ ein wahres Offensivfeuerwerk erwarten, brachte Chefcoach Rasim Hasanovic mit Marcello Werner, Kevin Fei und David Daum doch gleich drei nominelle Sturmspitzen. Beim RSV fehlten Tobias Lösing, Roberto Herkendell und Alex Manns, was Trainer Mladen Drmonjic aber nicht als großes Problem ansah, da der Kader tief genug besetzt sei.

Mit Schiedsrichter Detlef Erberich hatte der Kreis Köln einen erfahrenen Mann für die Begegnung angesetzt und ich nehme es gerne vorweg, dass es in dieser Hinsicht keinen Grund für Beschwerden gab. Erberichs Linie war kleinlich, aber einheitlich und klar, größere Fehler hat er keine gemacht.

Die Anfangsphase verlief ein wenig verkrampft, da man bei einigen Akteuren doch eine spürbare Nervosität erkennen konnte, aber schon nach drei Minuten war Urbachs Schlussmann bei einem Kopfball nach einer Ecke erstmals gefordert. Kurze Zeit später schaltete Fabian Mehring auf der Gegenseite schneller als sein Gegenüber und schoss nach einem Merheimer Ballverlust einfach mal aus 30 Metern auf das Tor von Stephan Simons, der sich lang und länger machte, aber am Ende doch nicht mehr eingreifen musste, da der Ball über das Tor ging.

Mit zunehmender Spieldauer kamen die Gäste immer besser in die Begegnung rein und nahmen das Heft mehr und mehr in die Hand. Konzentriertes Spiel im Mittelfeld, Laufbereitschaft und ein sehr gutes Zweikampfverhalten war die Basis für diese Entwicklung.

Zwangsweise ergaben sich dadurch auch Chancen, so scheiterten Mehring und Hennemann in der 24. und 25. Minute knapp bei Distanzschüssen.

Der TSV Merheim tat sich in dieser Phase sehr schwer und auf der Chancenliste war nicht viel zu vermerken. Ein Schuss von Daum nach einer schönen Kombination in der 26. Minute, mehr gab es nicht.

Es lief in dieser Phase einfach nicht rund für die Hausherren und Neuzugang Marcello Werner erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst, als er in der 35. Minute eine Tätlichkeit gegen Fabio Grün beging und vom Unparteiischen folgerichtig mit rot vom Platz gestellt wurde. Diskussionen gab es keine um diese Entscheidung!

Der RSV wollte es jetzt wissen und erhöhte nochmals das Tempo. Vlady Shykhov scheiterte in der 38. Minute knapp mit einer Hereingabe auf den kurzen Pfosten, war dann aber beim nachfolgenden Eckball sofort wieder hellwach. Nach kurzer Ausführung schlug er eine scharfe Flanke auf Markus Engelhardt, der mit einem tollen Kopfball die hochverdiente Führung erzielen konnte und seine Treffsicherheit aus den Testspielen erneut unter Beweis stellte.

Merheim wollte sofort eine Antwort geben, ein gefährlicher Kopfball wurde aber wegen Foulspiels abgepfiffen und quasi im Gegenzug legten die Gäste nach. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld stürmte Mehring zentral auf den Merheimer Kasten zu und legte den Ball im entscheidenden Moment quer auf den mitgelaufenen Hennemann, der eiskalt auf 2:0 für den RSV Urbach erhöhte.

Mit der beruhigenden Führung im Rücken und einem Mann mehr auf dem Platz, hatten wohl einige auf Urbacher Seite die Sache schon abgehakt, was sich noch rächen sollte.

Zwar wäre in der 47. Minute beinahe das 0:3 gefallen (Engelhardts Schuss aus 18 Metern ging knapp vorbei), doch kurz darauf gelang dem TSV Merheim durch Kevin Fei der Anschlusstreffer zum 1:2 als er nach einem Angriff über die rechte Seite im Strafraum angespielt wurde, sich schnell drehte und mit einem trockenen Flachschuss traf.

Danach lief bei den Urbachern einfach nichts mehr zusammen! Alles was in Hälfte eins so prima geklappt hatte, nichts mehr war davon zu sehen. Völlig unverständlich! Die Merheimer Unterzahl merkte man überhaupt nicht und der Ausgleich lag in der Luft.

Bei einer Parade von Kromen in der 69. Minute und einem Lattenkracher in der 77. Minute hatten die Gäste noch Glück, in der 85. Minute schepperte es dann aber. Wieder war es Fei, der nach schönem Zuspiel in die Mitte intuitiv den Fuß hinhielt und mit einem schönen Heber den hochverdienten Ausgleich erzielen konnte. Vorausgegangen war ein schlampig zu Ende gespielter Urbacher Angriff mit Ballverlust und schneller Gegenbewegung durch den TSV.

Wenn das Spiel noch 10 Minuten länger gedauert hätte, ein Sieg der Heimmannschaft wäre nicht unwahrscheinlich gewesen, insgesamt geht die Punkteteilung aber aufgrund der beiden total unterschiedlichen Halbzeiten in Ordnung.

Bis zum offiziellen Beginn der Rückrunde in 14 Tagen gilt es diese für beide Teams zu analysieren, ehe dann die nächsten Aufgaben im Kampf um den Aufstieg anstehen.

Merheim spielte in folgender Aufstellung:

Stephan Simons, Murat Calay, Nico Bach (70. Allan Kuhn), Timo Morsi, Patrick Goldbeck, David Daum, Pierre Stein (61. Andre Wortmann), Marcello Werner, Taofic Alassani (26. Meral Özkan), Attila Denes und Kevin Fei

Der RSV Urbach trat in Merheim wie folgt an:

Niklas Kromen, Tobias Götz, Andreas Kreusch, Fabio Grün, Paul Sobczyk, Marius Baar, Markus Engelhardt (85. Mirco Cwikowski), Vallandis Grigoriadis (88. Sven Czakalla), Fabian Mehring (87. Dominik Krauskopf), Vladyslav Shykhov und Yannick Hennemann

Aufrufe: 024.2.2019, 20:28 Uhr
Guido KromenAutor