2024-05-10T08:19:16.237Z

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Seit dem Sommer bei der TSG: Abdoulaye Toure.
Seit dem Sommer bei der TSG: Abdoulaye Toure. – Foto: Ralph Duell

Lieber Bäckerei statt Regionalliga

Abdoulaye Toure von der TSG Wörsdorf hat eine Ausbildung hochklassigem Fußball vorgezogen

Wörsdorf. Im Sommer des vergangenen Jahres gelang es dem Fußball-Gruppenligisten TSG Wörsdorf mit Abdoulaye Toure, genannt Junior, eines der vielversprechendsten Talente der Region an Land zu ziehen. Die TSG-Verantwortlichen konnten den 19-Jährigen von Regionalligist TSV Schott Mainz abwerben. „Junior ist für uns ein Glücksfall. Er hat unglaubliches Talent, ist schnell und torgefährlich“, fasst TSG-Teammanager Jupp Dietz zusammen.

Seine Torgefährlichkeit stellte Toure bis zur coronabedingten Unterbrechung bereits unter Beweis: In elf Partien erzielte der Angreifer sieben Treffer. Dabei könnte der gebürtig aus Guinea stammende und in Italien aufgewachsene Toure durchaus höherklassig spielen. Im Jahr 2014 zog er aus dem norditalienischen Modena zu seiner Stiefmutter nach Bad Kreuznach. „Zu Beginn hatte ich noch Probleme mit der Sprache, denn ich konnte kein einziges Wort“, erzählt der hochveranlagte Kicker in perfektem Deutsch. Der Fußball half dem damals 13-Jährigen bei der Integration. Beim ehemaligen Zweitligisten SG Eintracht Bad Kreuznach fasste er schnell Fuß und wechselte nur ein halbes Jahr später in das Nachwuchsleistungszentrum des FSV Frankfurt. Nach zwei Jahren bei Eintracht Frankfurt, wo er in der Jugend-Bundesliga sogar in Partien gegen den Nachwuchs des FC Bayern Erfahrungen sammeln konnte, sowie einem erneuten Gastspiel beim FSV spielte der Stürmer in der vergangenen Saison in der U 19 von Schott Mainz und wusste auch dort mit vielen Treffern zu begeistern. Die Entscheidung gegen das Abenteuer Regionalliga Südwest bei den Mainzern, die Toure einen Vertrag für die Seniorenmannschaft angeboten hatten, fiel ihm schwer. „Ich habe mich für eine Ausbildung in einer Bäckerei in Wiesbaden entschieden, weil ich etwas Bodenständiges machen wollte. Meine Arbeitszeiten haben eine regelmäßige Teilnahme am Training verhindert.“

Junge Mannschaft hilft bei der eigenen Entwicklung

Für die TSG Wörsdorf entschied er sich dann aufgrund seines Wohnorts Idstein und der Tatsache, dass viele seiner Freunde dort spielen. In der Gruppenliga hatte er jedoch zu Beginn mit Einstellungsproblemen zu kämpfen: „Ich dachte, es wird sehr einfach und die Liga ist eher auf schwachem Niveau. Das hat sich dann auch auf meine Leistung ausgewirkt.“ Doch nach ersten Anlaufschwierigkeiten lief es für Toure bis zur Saisonunterbrechung immer besser. Auch die junge Mannschaft um die Trainer Dustin Ernst und Pascal Sand (beide 28) sei ein Faktor für seine gute Entwicklung. Diese blieb auch Verbandsligisten nicht verborgen, die den Ausnahmespieler schon auf dem Zettel haben. „Ich bleibe natürlich dran. Sollte irgendwann ein Angebot aus der Regionalliga kommen, werde ich wieder darüber nachdenken. Aktuell bin ich aber bei der TSG und fühle mich hier sehr wohl“, sagt Toure.

Aufrufe: 015.2.2021, 14:00 Uhr
Johannes LahrAutor