2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Hartes Brot, aber gute Entwicklung: Trainer Kai Klingelhöfer und die TSG.	Foto: Seva
Hartes Brot, aber gute Entwicklung: Trainer Kai Klingelhöfer und die TSG. Foto: Seva

Weiterentwicklung ist das Ziel

JUGEND: +++ Regionalliga Süd ist für Wiesecker C-Junioren harte Herausforderung / Über Motivation, Lehrgeld, leichte Fehler und großen Aufwand +++

giessen . Sieglos mussten die C-Junioren der TSG Wieseck das Fußballjahr 2019 beenden. Dabei konnte das Team von Trainer Kai Klingelhöfer in den bisherigen zehn Partien der Regionalliga Süd – der höchsten Jugendklasse dieses Jahrgangs – erst einen Punkt erringen, musste zudem oftmals deutliche Niederlagen einstecken. Wie des Trainers Fazit ausfällt, wie es mit der Motivation aussieht und welche Ziele das junge Wiesecker Team bis Saisonende noch hat, darüber gibt Klingelhöfer Auskunft.

Lediglich einen Zähler konnte Ihre Mannschaft bislang einsammeln. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Mein Fazit fällt dahingehend positiv aus, als dass ich mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden bin. Wir haben es geschafft, phasenweise in den Spielen richtig gute Leistungen zu zeigen. Das Ziel für die Rückrunde muss es sein, diese Phasen zu verlängern. In manchen Spielen haben wir Lehrgeld bezahlt, in anderen hat nur ein Quäntchen gefehlt. Vor allen Dingen müssen wir die leichten Fehler abstellen.

Was sind aus Ihrer Sicht die Hauptunterschiede zwischen Ihrem und den gegnerischen Teams ?

Fehler werden knallhart bestraft, das ist in dieser Klasse einfach so. Körperlich können wir, denke ich, auf jeden Fall mithalten, am ehesten fehlt es im technischen Bereich noch etwas. Die ersten Kontakte müssen beispielsweise sauberer sein. Insgesamt geht es in dieser Klasse schneller zu, auch daran mussten sich viele gewöhnen, denn manche unserer Spieler haben im vergangenen Jahr noch in tieferen Ligen gespielt. Da waren die Unterschiede natürlich groß.

Wie schwer ist es, bei den Jungs die Motivation hochzuhalten, wenn es zumeist klare Niederlagen gibt?

Natürlich war es schwer, mit den Niederlagen umzugehen, denn die meisten Spieler sind das nicht gewohnt gewesen. Aber das zu lernen, gehört auch dazu. Dennoch ist die Motivation bei mir und auch bei der Mannschaft nach wie vor hoch, die Jungs sind lernwillig und sehr wissbegierig. Wichtig ist einfach, dass wir unseren Leistungsstand realistisch einschätzen und uns auch an guten Entwicklungen erfreuen und orientieren können.

Wie hoch ist eigentlich der Aufwand, der für diese Klasse betrieben werden muss. Das geht ja mit teilweise langen Anreisen bereits los...

Der Aufwand ist schon groß, vor allem auch logistisch und organisatorisch. Man muss sich ja vorher schon überlegen, wo wir vor Spielen übernachten oder wo wir was essen. Auch finanziell ist das natürlich nicht ohne. Aber auch für das Trainerteam ist die Vorarbeit deutlich größer als in tieferen Klassen, wo man sich ja eher nicht nach dem Gegner richtet. In der Regionalliga analysiert man den Kontrahenten im Vorfeld und richtet sein System danach aus.

Wie sieht der Zeitplan für die Winterpause aus, die nächste Partie gegen Tabellenführer VfB Stuttgart steigt erst im März?

Wir werden bis Weihnachten weiter trainieren, absolvieren auch noch das ein oder andere Testspiel und ein Hallenturnier. Wichtig ist jetzt, dass die Jungs einfach mal kicken und Spaß am Fußball haben. Ab dem 7. Januar steigen wir dann wieder ein, und auch wenn das früh ist, werden wir die Zeit auf jeden Fall brauchen. Wir werden zudem noch drei Tage nach Dresden reisen, dort gegen Dynamo und gegen Erzgebirge Aue spielen. Ansonsten gilt dieser Trip aber dem Teambuilding, denn nur über das Team werden wir in der Rückrunde eine Chance haben.

Wie lautet die Zielsetzung für den weiteren Saisonverlauf?

Da bauen wir keinerlei Druck auf und machen uns von tabellarischen Zielen frei. Klar sind es nur drei Punkte bis auf Rang acht. Und natürlich wäre es schön, wenn wir den Klassenerhalt noch schaffen würden. Aber das Ziel ist es, uns in jedem Spiel und jedem Training weiterzuentwickeln, das hat Priorität. Wichtig ist, dass die Jungs Bock und Spaß haben. Wenn die Fortschritte weiter so sichtbar sind wie zuletzt, werden wir auch sicherlich noch punkten. Für was es reicht, muss man dann sehen.



Aufrufe: 03.12.2019, 06:00 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor