Wieseck beeindruckt gegen den Tabellenführer

TSG Wieseck – VfB Stuttgart 0:2 (0:1): Klarer hätten die Vorzeichen zum Rückrundenauftakt nicht sein können. Mit dem VfB Stuttgart empfingen die Wiesecker den Tabellenführer, der neun der bisherigen zehn Ligaspiele siegreich bestritt. Zeitgleich verharrt die TSG mit einem Punkt auf dem letzten Platz.

Dementsprechend entwickelte sich in der Anfangsphase eine einseitige Begegnung, in der die Schwaben deutliche Feldvorteile und hohen Ballbesitzanteil besaßen. Gegenüber standen engagierte Gießener Vorstädter, die im ersten Durchgang leidenschaftlich verteidigten und nur selten Lücken offenbarten. Nach einer knappen Viertelstunde hätten die Wiesecker beinahe für die Überraschung gesorgt: TSG-Schlussmann Edin Kandic fing einen langen Ball ab, schaltete schnell und schickte den alleingelassenen David Kirchhoff auf die Reise, der nur noch durch ein Foul gestoppt werden konnte. Mit dem fälligen Strafstoß scheiterte Enes Aksakal allerdings am stark reagierenden Stuttgarter Torwart. Vor dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste die Schlagzahl und wurden nach einem langen Ball, den die ansonsten aufmerksame TSG-Hintermannschaft nicht energisch genug klärte, mit dem 1:0 belohnt (30.). Anschließend schien das Wiesecker Trainerteam die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die TSG schaffte es auch im zweiten Durchgang, das Spiel offen zu gestalten. Allerdings fehlte die nötige Abgeklärtheit. Nach einem langen Ball tauchte Aaron Koch frei vor dem Stuttgarter Tor auf, doch sein Abschluss wurde von einem VfB-Akteur noch knapp gerettet. Während die TSG weiterhin engagiert verteidigte und bei einigen Stuttgarter Möglichkeiten das Glück auf ihrer Seite wusste, sorgten einige Standardsituationen offensiv durchaus für Gefahr. Schlussendlich blieb Wieseck jedoch einmal mehr torlos und musste in der Nachspielzeit nach einem Konter noch den Treffer zum 0:2-Endstand hinnehmen. Klingelhöfer zeigte sich nach Abpfiff aber zufrieden. Stolz war er auf die Leistung seiner Mannschaft: „Für unsere Mentalität hätten wir eigentlich einen Punkt verdient“. Die sollen nun in der nächsten Woche folgen, wenn die TSG den Karlsruher SC empfängt.

TSG Wieseck: Edin Kandic, Filip Topali, Kevin Milijenko, Enes Aksakal, Aaron Koch, Mohamed Walid Haddou, Romeo Matic (63. Simon Reuter), Leotrim Rexhepi (53. Quin Palushaj), Steve Deutsch (46. Torben Fink), David Kirchhoff, Kaan Erol.

Einen Rückschlag mussten am Wochenende die Hessenliga-A-Junioren der TSG Wieseck hinnehmen. Beim abstiegsbedrohten SC Viktoria Griesheim lagen die Gießener Vorstädter bereits zur Pause mit 1:4 zurück und unterlagen am Ende mit 1:5. Die Gemütslage bei den B-Junioren des FC Gießen war eine andere: Die Elf von Trainer Martin Selmo, der sich mit sofortiger Wirkung um die sportliche Leitung der Jugendabteilung beim FC Gießen kümmert, fuhr einen wichtigen Sieg gegen den 1. FC Erlensee ein.

B-Junioren, FC Gießen – 1. FC Erlensee 3:1 (2:0): Im Krisenduell gelang es den Unistädtern, die Gäste in der eigenen Hälfte zu beschäftigen. Dabei traten die Gießener keineswegs wie ein Abstiegskandidat auf, sondern boten ansehnlichen Offensivfußball. So auch in der siebten Minute, als Leon Burkert nach einer schönen Kombination freigespielt wurde und knapp verzog. Joshua Lauth bot sich nur wenige Minuten später die große Gelegenheit zur Führung, doch sein Distanzschuss verfehlte das Tor. Nach 21 Minuten wurde Noah Tafferner auf die Reise geschickt und behielt im direkten Duell mit dem Gäste-Torwart die Nerven, als er überlegt rechts unten einschob. Noch vor dem Seitenwechsel sorgte Max Henrik Amend für eine komfortable Pausenführung: Nachdem er sich im Dribbling durchsetzte, traf er mit einem satten Schuss zum 2:0 (30.). Im zweiten Abschnitt versuchten die Hausherren, die Führung zu verwalten, mussten jedoch ab der 54. Minute nochmals zittern. Mika Funk verlängerte einen Gäste-Freistoß unglücklich per Kopf ins eigene Tor. Anschließend mussten die Gießener die stärkste Phase der Gäste überstehen und kamen erst in der Schlussphase zu Entlastungsangriffen. Der aufmerksame Burkert fing einen schlampigen Ball im Spielaufbau ab, umkurvte den Torwart und schob zum verdienten 3:1-Endstand ein (70.).