„Wenn man so knapp davor ist, gelüstet es einen natürlich nach dem Sieg“, beschrieb Norbert Hess die Szenerie beim Abpfiff. Einen hohen Ball von der Mittellinie hatte David Becker noch zum Ausgleich eingeköpft (90.+1) - und die Enttäuschung auf TSG-Seite war natürlich groß. Andererseits gestand der Trainer: „Wir haben gerade in der ersten Halbzeit viel Glück gehabt.“
Schon nach acht Minuten stand die Glücksgöttin Fortuna in Person von Christopher Ludwig auf der Pfeddersheimer Torlinie, wo der Außenverteidiger den Ball gerade noch am Einschlag hindern konnte. Und auch nachdem TSG-Keeper Thorsten Müller einen an Enis Aztekin verschuldeten Foulelfmeter zur Gästeführung eingefeuert hatte (11.), deutete eigentlich wenig auf einen Pfeddersheimer (Teil-)Erfolg hin. Gegen den frei vor ihm auftauchenden Sebastian Reinert (Hess: „Einer der überragenden Spieler der Liga“) rettete Müller per Glanztat (15.), ein Querschläger von Sven Oswald sprang von der Latte in die Arme des Keepers (38.).
Apropos Oswald: Der einstige Stürmer ist bei der TSG längst zum „Mann für alle Fälle“ umfunktioniert worden. In Pirmasens gab er jetzt sogar sein Debüt in der Innenverteidigung, fehlte doch in Matthias Lang und Jacob Siebecker die Stammbesetzung. Gebastelt wurde deshalb auch auf der rechten Seite, wo Markus Mo Amar den Außenverteidiger gab, weil auch Robin Schittenhelm nach innen rücken musste. Auch vor diesem Hintergrund wertete es Hess durchaus als verdient, dass seine Elf nicht mit leeren Händen zurückkehrte: „Die Jungs haben das gut gemacht.“
Und sie fanden durch einen klasse 25-Meter-Schuss von Sebastian Schulz (70.) sogar noch eine Antwort auf den Ausgleich von Patrick Freyer, der auf eine Freistoß-Ablage von Andreas Haas getroffen hatte (61.). Mehr als einen Pfostenschuss von Haas brachten die Gäste dann auch nicht mehr zustande - bis in die Nachspielzeit.
TSG Pfeddersheim: Müller - Mo Amar, Schittenhelm, Oswald, Ludwig - Seyfert (50. Veek), Klotz, Krist, Aztekin (34. Schulz) - Franke, Gotel (83. Berisha).