2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
„Die Mannschaft hat sich endlich auch mal belohnt“, schnaufte TSG-Coach Norbert Hess nach dem Spiel kräftig durch. F: Dinger
„Die Mannschaft hat sich endlich auch mal belohnt“, schnaufte TSG-Coach Norbert Hess nach dem Spiel kräftig durch. F: Dinger

Elfmeter wird zum Dosenöffner

TSG Pfeddersheim bezwingt den FV Engers letztlich verdient mit 3:0 +++ Tore durch Klotz, Bräuner und Litzel

Pfeddersheim. Vielleicht, so sinnierte Norbert Hess später, vielleicht habe seine Mannschaft einen derartigen Elfmeter einfach mal gebraucht. Worauf der Trainer der TSG Pfeddersheim anspielte, war die Szene vier Minuten vor der Pause. Im Oberliga-Heimspiel versuchte sich Sebastian Schulz da an einer Flanke vors Tor der Gäste vom FV Engers. Die Kugel wurde durch Alexej Eberhardt mit dem Arm geblockt, es gab Strafstoß. Und für die seit vier Spielen ohne Torerfolg gebliebenen TSG-Fußballer nutzte Kapitän Tobias Klotz die Chance zur Führung. „Es war der Dosenöffner“, meinte Hess, dessen Elf später als verdienter 3:0 (1:0)-Sieger vom Feld marschierte.

So überzeugend die Pfeddersheimer den Erfolg nach der Pause herausspielten, so verhalten hatten sie bis zur Führung agiert. Zu sehr lähmte die Negativbilanz von insgesamt ja sogar fünf Niederlagen in Serie, zu der sich auch noch das Pokalaus bei Alemannia Waldalgesheim gesellt hatte. Die mit einfachen Mitteln den Vorwärtsgang suchenden Gäste wirkten da erheblich zielstrebiger. Bei Distanzschüssen von Manoel Splettstößer, seinen Aufsetzer drehte TSG-Keeper Bakary Sanyang um den Pfosten (10.), und Yannik Finkenbusch (knapp vorbei, 20.) waren die Rheinländer zu Beginn deutlich gefährlicher. Zu Mitte der ersten Hälfte übernahmen die TSGler aber die Spielkontrolle. Und vier Minuten vor der Pause wurden sie eben belohnt.


Für Euphorie war es gleichwohl zu früh. „Wir haben das Spiel in der Halbzeit ganz sachlich analysiert“, schilderte Hess, der seine Elf in der Kabine konzentriert und fokussiert erlebt hatte. Das frisch gewonnene Selbstvertrauen war nach dem Wechsel gleichwohl ruck-zuck zu erkennen. Es drückte sich schnell in einem prima Angriff über vier Stationen aus, an dessen Ende allerdings Enis Aztekin die Kugel aus zwei Metern an den Pfosten setzte (52.). Einen Kopfball von Steffen Litzel auf Schulz-Flanke lenkte Gästekeeper Dieter Paucken über die Latte (54.), auf Flanke von Tobias Klotz hüpften Andreas Buch und Lucas Oppermann am langen Pfosten mit dem Ball am Tor vorbei (55.).

Zehn Minuten später führten die TSGler einen Angriff endlich aber doch ins Ziel: Von rechts tanzte Enis Aztekin mit dem Ball in den Strafraum, wo Lucas Oppermann übernahm, hier in Bedrängnis den Ruf des im Zentrum gestarteten Tobias Bräuner vernahm – und die Kugel einfach mal von der Torauslinie zurücklegte. Die Kugel fand ihren Adressaten, und Bräuner wuchtete sie von Strafraumkante aus zum 2:0 ins Tor.

Der Rest war Formsache gegen längst biedere Gäste, die vergebens auf lange Bälle und weite Einwürfe setzten. Und fürs Finale hoben sich die Pfeddersheimer noch einen mustergültigen Konter auf: Aus dem Zentrum schickte Oppermann den eingewechselten Jannik Said die linke Seite hinunter, der für seine Flanke den genau richtigen Moment abpasste und den ebenso durchgestarteten Steffen Litzel fand – 3:0 (90.).

„Die Mannschaft hat sich endlich auch mal belohnt“, schnaufte Norbert Hess kräftig durch. Immer nur teils gute Ansätze nach Niederlagen zu betonen, sei auf Dauer eben nicht wirklich hilfreich. Deshalb jetzt: „Man hat in der zweiten Halbzeit gemerkt, dass allen ein Stein vom Herzen gefallen ist.“

TSG: Sanyang – Krist, Litzel, Tillschneider, Ludwig – Oppermann, Bräuner, Klotz, Aztekin (74. Said) – Schulz (80. Schmidt), Buch (83. Gotel).



Aufrufe: 022.10.2017, 19:40 Uhr
Carsten SchröderAutor