Michael, so viele Abgänge – wie hast Du den Exodus aus Hechtsheim in diesem Sommer erlebt?
Ich finde es traurig, dass so viele Spieler weggegangen sind. Eigentlich hatten wir eine super Mannschaft, ich habe mich mit allen super verstanden. Aber ich kann durchaus verstehen, dass einige noch ein bisschen höher spielen wollten.
Die Neuzugänge sind größtenteils noch sehr jung und kommen aus tieferen Klassen. Wie ist Dein erster Eindruck?
Sie machen einen ganz guten Eindruck, werden aber wohl noch Zeit brauchen. Es sind ja auch ein paar erfahrene Spieler hinzu gekommen. Aber ich denke, dass wir es in dieser Saison schwer haben werden.
Mal positiv gesprochen – kannst Du schon Stärken erkennen, die euer neu formiertes Team auszeichnen?
Der Zusammenhalt ist schon sehr gut, und das nach so kurzer Zeit. Wir sind bereits als Mannschaft gut zusammengewachsen.
Trägt auch in dieser Saison wieder das Trikot der TSG Hechtsheim: Michael Mader. F: Wolff
Und woran hapert es noch?
Das Spielerische fehlt noch, das Zusammenspiel ist bislang noch etwas auf der Strecke geblieben, wir sind einfach noch nicht eingespielt. Das braucht Zeit.
Wie ist die Trainingsbeteiligung bei euch? In den vergangenen Jahren gab es hier ja schon fast traditionell Schwierigkeiten bei der TSG.
Wir haben einen 21-Mann-Kader, und der war am Anfang auch ziemlich komplett. Doch dann haben meistens so um die zehn Spieler gefehlt. Ich verstehe auch nicht ganz, warum das bei uns immer wieder ein Problem ist. Schade, aber man kann es nicht ändern.
Seit wann bist Du bei der TSG?
Das ist jetzt meine sechste Saison, vorher war ich 13 Jahre in Gonsenheim und habe danach ein Jahr in Budenheim gespielt.
Dann hat Dich Tobias damals schon nach Hechtsheim geholt. Was zeichnet ihn als Trainer aus?
Ja, das hat er. Er kommt einfach mit jedem Spieler gut klar, ich hatte beispielsweise nie Probleme mit ihm. Er bringt den Spielern viel Verständnis entgegen.
Und vom Fachlichen her?
Er achtet sehr darauf, dass wir eine gute Kondition haben. Das merkt man in jeder Vorbereitung wieder (lacht). Und das hilft uns deutlich weiter.
Was Ihr außerdem bald habt, ist ein neuer Kunstrasen. In drei Wochen soll der Platz fertig sein. Ein Grund zur Vorfreude?
Auf jeden Fall, auf dem alten zu spielen war wie auf Beton. Ich habe in Gonsenheim schon auf einem ähnlich alten Kunstrasen gespielt, die neuen sind wesentlich angenehmer. Ich hatte auch öfters gerade zum Ende einer Saison hin mit Muskelproblemen zu tun, ich glaube schon, das hat auch mit dem Platz zu tun.
Du bist der dienstälteste Spieler in Hechtsheim. Welche Ziele hast Du Dir bei der TSG noch gesetzt?
Dieses Jahr wird es nicht so einfach laufen, da geht es um den Klassenerhalt. Wenn wir den sicher haben, können wir gucken, was noch so geht.
Die Nummer 3 der TSG Hechtsheim ist in dieser Saison Kapitän und dienstältester Spieler. F: Wolff
Hast Du das Ziel, irgendwann noch einmal in der Verbandsliga zu spielen, oder ist Dir das gar nicht so wichtig?
Das ist mir mittlerweile wirklich gar nicht mehr so wichtig. Die Landesliga ist schon ganz gut und genügt mir.
Euer Trainer lobt an Dir, dass Du nicht viel pokerst.
Wenn ich sage, ich bleibe, dann bleibe ich auch. So lange ich nichts auszusetzen habe, warum soll ich wechseln? Ich komme hier mit jedem gut klar und verstehe mich auch privat mit den Mannschaftskollegen gut, das ist für mich entscheidend.
Was bedeutet es Dir, jetzt die Kapitänsbinde zu tragen?
Das ist eine schöne Auszeichnung, über die ich mich sehr gefreut habe. Für mich ist das nicht selbstverständlich.
Was denkst Du, wo landet Ihr am Saisonende?
Ein guter Mittelfeldplatz würde mir schon reichen. So lange wir nicht absteigen, ist alles gut.