2024-05-08T14:46:11.570Z

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Häufig Grund zum Jubel hatten TSG-Trainer Alfonso Sepe (hinten) und Spieler Ricardo Schuhmann.	Archivfoto: hbz/Stefan Sämmer
Häufig Grund zum Jubel hatten TSG-Trainer Alfonso Sepe (hinten) und Spieler Ricardo Schuhmann. Archivfoto: hbz/Stefan Sämmer

Reifeprüfung nach dem Umbruch

Absteiger TSG Hechtsheim arbeitet in der Bezirksliga am schnellen Wiederaufstieg

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Mainz. Der Neustart ist gelungen. In der Bezirksliga Rheinhessen führt der Fußballklub TSG Hechtsheim nach fünf Siegen in Serie souverän die Tabelle an. Nur den Auftakt gegen den TSV Zornheim verlor die TSG (1:2), seitdem gab das Team keinen Punkt mehr ab. Nach dem nun anstehenden Spiel beim TSV Schott Mainz (Sonntag, 16 Uhr) geht es nacheinander gegen das Verfolgerduo SVW Mainz und TSG Pfeddersheim II. In diesen zwei Partien bietet sich Hechtsheim die Chance, sich von zwei wichtigen Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft abzusetzen.

Bewusster Imagewandel zur neuen Saison

Sie stellt aber auch eine echte Reifeprüfung für die junge und völlig neu formierte Mannschaft dar. Dieser hafteten noch vor kurzem Begriffe wie „Treter-“ und „Söldnertruppe“ an, das Image des gesamten Vereins lag ziemlich am Boden. Der Abstieg aus der Landesliga im letzten Jahr besiegelte einen Weg, der keine Zukunft kannte.

Die TSG entschied sich für einen Radikalumbruch und versucht seitdem, diesem gerecht zu werden. Auch der Vorstand hat sich neu aufgestellt und die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt. Mit Alfonso Sepe und Assistent Alessandro Oriana hat der Bezirksligist neue Trainer installiert. Beide sind noch jung und ehemalige Spieler des Vereins. „Ähnlich wie bei Mainz 05 und Klopp wollten wir diesmal bewusst auf zwei eigene Pferde setzen“, erklärt der sportliche Leiter Joachim Groß die Wahl. Die erste Mannschaft hat die TSG deutlich verjüngt und mit starken Bezirksligaspielern bestückt. Das Belohnungssystem wurde reformiert und richtet sich nun einzig nach der Leistung. Dazu sagt Joachim Groß: „Die bekommen zwar einiges, müssen jetzt aber auch etwas dafür tun.“

Zusätzlich soll in Zukunft deutlich mehr Geld in die Jugendarbeit fließen, denn auch schon in diesem Alter „reicht ein Vater einfach nicht mehr aus“, erklärt der sportliche Leiter. Geschulte Trainer seien unabdingbar. Spätestens ab der C-Jugend sollte „man schon gewinnen und nicht nur kicken wollen“, sagt Groß. Bis das A-Team mit vielen eigenen Talenten gefüllt sein wird, werde es aber noch mindestens drei bis fünf Jahre dauern. So müssen es vorerst mal wieder die Neuzugänge richten. Der Start gelang gut, wenn auch nicht glanzvoll.

Denn die TSG war keinesfalls in allen bisherigen Pflichtspielen drückend überlegen. Da war die Niederlage gegen Zornheim. Die Auseinandersetzung mit der SG Eintracht Herrnsheim war ein echter Krimi (5:4 nach 3:0 und 3:4). Gegen den SV Gimbsheim (2:0), FSV Saulheim (5:0) und VfL Gundersheim (3:1) ging es jeweils gegen Mannschaften, die eher im unteren Tabellenteil erwartet werden. Die Spvgg. Ingelheim war ein spielstarker Gegner, gegen den Hechtsheim das glückliche Ende auf seiner Seite hatte.

Und doch spricht die bisherige Punktausbeute für sich. Und nicht nur deshalb traut Joachim Groß der Mannschaft durchaus zu, auch in der Landesliga mithalten zu können. Doch rein von den Gegnern her sieht er die Bezirksliga sogar als etwas attraktiver an. Und zudem können sich die Talente im Verein hier besser entwickeln. Der Start nach dem Umbruch ist geglückt. Doch die Reifeprüfung steht erst noch bevor.



Aufrufe: 020.9.2017, 06:30 Uhr
Lukas ScherhagAutor