2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Mag fairen Fußball: Einheit-Kapitän Jens Manteufel  ©Lutz Weigelt
Mag fairen Fußball: Einheit-Kapitän Jens Manteufel ©Lutz Weigelt

Lieber schneller laufen als böse foulen

TSG-Kapitän Jens Manteufel über den siebten Fairness-Pokal für Einheit Bernau

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Bereits zum siebten Mal hat Brandenburgligst TSG Einheit Bernau den Fairness-Pokal in seiner Liga gewonnen. FuPa-Brandenburg sprach über die ganz besondere Auszeichnung mit Einheits Kapitän Jens Manteufel.

Herr Manteufel, die wenigsten Karten von allen Teams in der Brandenburgliga... Sind Sie und ihre Kollegen alle so nette Menschen, oder wie macht ihr das immer mit dem Fairness-Pokal?

Na ich glaube, wir versuchen, anders gegen den Ball zu arbeiten als andere Teams das vielleicht machen. Und es hängt vielleicht mit der Einstellung zusammen. Man kann natürlich aufs Feld gehen unter dem Motto: "Wir hauen die anderen jetzt um." Aber das ist nicht unsere Spielweise. Bezeichnend ist ja auch, dass wir die meisten Karten wegen Meckerns mit dem Schiedsrichter kriegen und nicht wegen Foulspiels.

Was ist denn eure Spielweise?

Wir versuchen, schneller am Ball zu sein, damit es gar nicht erst zu Fouls kommen muss. Dazu üben wir bestimmte Laufwege, aggressives Pressing und so weiter.

Gelb wegen Meckerns. Hat das Konsequenzen?

Ja. Wer wegen Meckerns gelb kriegt, muss etwas in die Mannschaftskasse zahlen.

Wie groß ist der Anteil Ihres Trainers Nico Thomaschewski an der nicht nur sehr erfolgreichen, sondern auch sehr fairen Spielweise.

Sehr groß. Wir haben einen sehr modernen Trainer und das merkt man.

Bestraft er Foulspiele härter als andere Trainer?

Nein, vorgeben tut er uns auch nichts. Wir sollen schon robust in die Zweikämpfe gehen und das müssen wir auch, denn in der Brandenburgliga geht es schon noch mal härter zu als in der Landesliga. Aber er macht aus den Spielern Fußballer, die eben nicht nur robust sind, sondern auch gut mit dem Ball umgehen können. Er übt mit uns, wie man den Gegner anläuft, wie man in Zweikämpfe geht und so weiter, um gar nicht erst in die Situation zu kommen, Foul spielen zu müssen. Und er lebt den Fairnessgedanken eben auch.

Das heißt, auch neben dem Feld geht es bei euch fair zu, also im Umgang untereinander?

Ja, absolut. Die meisten Spieler sind privat miteinander befreundet. Das merkt man im Training, wo eben nicht stumpf in den Ball reingehauen wird. Oder auch daran, wie schnell Spieler bei uns integriert werden. Egal, welche Hautfarbe sie haben. Allerdings wird auch von vorne herein darauf geachtet, dass die Spieler, die zu uns kommen, auch menschlich zu uns passen.

Noch eine persönliche Frage zum Schluss. Sie sind jetzt 35 - wie lange machen Sie noch weiter mit Fußball?

Das weiß ich noch nicht so genau. Man wird natürlich nicht schneller und man merkt das Alter dann schon nach jedem Training, außerdem verschieben sich die Prioritäten, aber ich entscheide das nach der Saison.

Aufrufe: 02.9.2017, 10:06 Uhr
MOZ.de / Britta GallreinAutor