2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
– Foto: FuPa/cwa

Wintercheck TSG Lützelsachsen

Kreisliga Mannheim +++ Die TSG-Jungspunde können die Vizemeisterschaft wiederholen

Rick Hutter, der Trainer der TSG Lützelsachsen, hat den FuPa Baden Wintercheck gemacht.

1) Wie lautet euer Fazit nach der ersten Saisonhälfte? Wurden die gesteckten Ziele erreicht?

Wir sind mit der ersten Saisonhälfte sehr zufrieden und überwintern mit 35 Punkten aus 16 Spielen auf Platz zwei, punktgleich mit der Spvgg Wallstadt und vier Punkte hinter Spitzenreiter Rot-Weiß Rheinau. Nachdem sich unsere Mannschaft im Sommer noch einmal verjüngt hat, der Altersdurchschnitt liegt nun bei 21,8 Jahren, und uns im Laufe der Saison immer wieder das Verletzungspech heimsuchte, war allen bewusst, dass es schwer werden würde die Vizemeistersaison aus dem Vorjahr zu bestätigen.

Auch nach einer sehr durchwachsenen Vorbereitung musste man von einem holprigen Start in die Runde ausgehen. Die Mannschaft hat jedoch gut zusammengefunden und die vielen Ausfälle konnten wir durch einen gesunden Teamgeist und viel Leidenschaft kompensieren. Auch spielerisch wurden die Erwartungen erfüllt, da man in nahezu allen Spielen auch fußballerisch überzeugen konnte. Die Mannschaft ist damit auf einem sehr guten Weg und jeder im Verein ist mehr als zufrieden mit dem aktuellen Stand.

2) Gibt es Veränderungen im Team? Transfers, Änderungen im Trainer- und Betreuerteam?

Mit Nico Schillinger haben wir einen talentierten Innenverteidiger verpflichtet, der zuletzt beim Ligakonkurrenten VfR Mannheim II gespielt hat. Da er als 1998er Jahrgang noch relativ jung ist und einige Spieler bereits privat kennt bzw. mit ihnen befreundet ist, passt er gut in unser Mannschaftsgefüge.

3) Wo gibt es in der Mannschaft Verbesserungspotenzial?

Generell sind wir sehr zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft. Wir hoffen vor allem, dass sich die Verletztensituation bessert und wir in der Rückrunde weniger Ausfälle kompensieren müssen. In unserem Aufbauspiel möchten wir etwas flexibler werden, um schwerer zu pressen zu sein. Auch wenn wir uns in der Defensive im Vergleich zur Vorsaison stark verbessert haben, ist es ein Ziel mehr Spiele ohne Gegentor zu absolvieren.

4) Welches Team hat euch in eurer Liga am meisten überrascht?

Dass sich der FV 03 Ladenburg als Aufsteiger und nach den Abgängen ihrer beiden Top-Torschützen so konstant im oberen Tabellenbereich bewegt und immer wieder auch die stärkeren Mannschaften vor große Probleme stellt, ist für mich die positive Überraschung der Hinrunde.

5) Wenn ein Spieler für seine Entwicklung hervorgehoben werden müsste, wer wäre es und warum?

Zum einen wäre das Nils Eder, der frisch aus der A-Jugend rauskam und aufgrund der vielen Verletzten direkt zu Saisonbeginn auf einer ihm fremden Position spielte und das sehr gut gemacht hat. Auch nachdem er sich im Laufe der Saison auf seiner eigentlichen Position im Zentrum festgespielt hat, zeigte er gute Leistungen für einen so jungen Spieler. Ebenfalls könnte man Mattheus Mayer positiv hervorheben, der seine zweite Herrensaison spielt, sicher kein einfaches erstes Jahr hatte und jetzt eine ganz starke Halbserie gespielt hat. Zuletzt könnte man noch Edin Muharemovic nennen, der als Stürmer viel für die Mannschaft arbeitet und auch spielerisch etliche Angriffe mit vorantreibt.

6) Gibt es ein besonderes Highlight in der Vorbereitung?

Direkt zu Beginn spielen wir am 25.01.2020 gegen die zweite Mannschaft des SV Waldhof Mannheim aus der Verbandsliga.

7) Welche Ziele strebt ihr in der Rückrunde an?

Wir wollen unsere starke Hinrunde bestätigen und somit ein vergleichbar gutes Ergebnis erzielen wie in der letzten Saison, in der wir mit 58 Punkten Vizemeister wurden und in den Relegationsspielen antreten durften. Ob eine solche Punkteausbeute auch in dieser Saison für einen der ersten beide Plätze reicht, wird man sehen. Wenn wir am Schluss sogar 60 Punkte holen könnten, aber "nur" Dritter oder Vierter werden, wird sicherlich keiner enttäuscht sein. Grundsätzlich liegt die Aufgabe darin auch in der Rückrunde diese Konstanz ins Spiel zu bekommen und kontinuierlich zu punkten.

8) Helfen härtere und lange Strafen, um das Gewaltpotenzial im Amateurfußball einzudämmen?

Ob sie einen allgemeinpräventiven Charakter aufweisen würden, kann ich nur schwer einschätzen. Ich vermute eher, dass es einfach Menschen gibt, die keinen Respekt vor dem Sport haben und sich unabhängig von drohenden Strafen nicht kontrollieren können. Jedoch würden diese "Spieler" wenigstens länger aus dem Verkehr gezogen werden, was vollkommen richtig wäre. Bei dieser Problematik steht jeder Verein selbst in der Pflicht dafür zu sorgen, dass er seinen Mitgliedern die richtigen Werte des Sports vermittelt und diese auch einfordert. So lange manche Vereine jedoch Qualität vor Charakter stellen, wird sich daran wenig ändern, befürchte ich.

Bezüglich der Aggressivität und Gewaltbereitschaft gegenüber Schiedsrichtern müsste es meiner Meinung nach viel schneller Strafen für Spieler, Trainer und Offizielle geben, wenn sich in irgend einer Form abfällig oder aggressiv gegen den Schiedsrichtern verhalten wird. Nur so kann man eine aufgeheizte Grundstimmung verhindern, die sonst zu dem ein oder anderen Ausbruch führt. Dass das machbar ist, sieht man schließlich an diversen anderen Sportarten.

9) Habt Ihr Vorschläge, wie der Amateurfußball, wieder mehr Schiedsrichter/innen bekommt?

Hierfür müssten die Verbände etwas mehr Geld in die Hand nehmen. Eine bessere Ausbildung führt zu qualitativ stärkeren Schiedsrichtern, die einerseits weniger fatale Fehlentscheidungen treffen und andererseits mit hitzigen Situationen besser umgehen können. Auch die spürbare Unsicherheit mancher Schiedsrichter würde durch bessere Ausbildung sinken. Zudem sollten Schiedsrichter finanziell besser entschädigt werden. Das können die Vereine jedoch nicht alleine stemmen.

Aufrufe: 017.1.2020, 13:00 Uhr
red.Autor