2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
– Foto: Nückel/Steinmann

Die Punktlandung der TSG Lützelsachsen

Kreisliga Mannheim +++ Am letzten planmäßigen Spieltag hat die TSG die Tabellenspitze übernommen

Im Nachhinein betrachtet ist das Meisterstück der TSG Lützelsachsen ein Kuriosum. Am 8. März genügte der Elf von Trainer Rick Hutter ein 1:1-Unentschieden gegen den VfR Mannheim II, um die Tabellenspitze zu übernehmen. Am 18. Spieltag ist dies dem Bergstraßen-Klub zum ersten Mal gelungen.
Seitdem ist kein neuer Spieltag hinzugekommen, der Badische Fußballverband hat unlängst verkündet die Runde beenden zu wollen und nach dem aktuellen Stand zu werten. Die Mannschaften, die auf Aufstiegsplätzen stehen, gehen hoch und die, die auf Abstiegsplätzen stehen, dürfen drinbleiben. Folglich ist die TSG Lützelsachsen ab September Landesligist. Die endgültige Entscheidung steht auf dem virtuellen Verbandstag am 20. Juni aus.

Glückwünsche will Lützelsachsens Trainer aber noch keine annehmen. "Das wäre nicht angebracht, schließlich fehlt die finale Bestätigung und ich glaube nicht, dass es was Peinlicheres gäbe, als jetzt Glückwünsche entgegenzunehmen und am Ende folgt eine unerwartete Entscheidung", betrachtet Hutter die Situation mit der notwendigen Nüchternheit. Gleichwohl freuen sich der junge Trainer und seine Mitstreiter über eine starke Spielzeit mit 39 Punkten aus 18 Partien. „Wir sind dahingehend unheimlich glücklich und halten das abschließend für die fairste Lösung“, sagt Hutter angesichts der geplanten Wertung.

Mit seiner im Durchschnitt unter 22 Jahren sehr jungen Truppe hat er in der Vergangenheit bereits häufig bewiesen, dass sie ein ernstzunehmender Aufstiegskandidat sind. Letzte Saison scheiterte die TSG als Vizemeister erst in der Aufstiegsrelegation am Sinsheimer Vertreter SV Rohrbach/S. und im badischen Pokal schlug sie den Verbandsligisten TSG Weinheim (2:1) sowie den Landesligisten DFK/FC Ziegelhausen/Peterstal (1:0). Erst in der dritten Runde war Endstation gegen den VfB Eppingen (0:3).

"Deshalb ist uns nicht bange vor der neuen Liga, gleichwohl uns bewusst ist, dass wir dann eine konstante Leistung über 36 Spieltage benötigen", erläutert Hutter was es bedarf, um in der Landesliga zu bestehen, "und dort geht es für uns einzig und allein um den Klassenerhalt." Warnend erinnert er an die letztjährigen Mannheimer Aufsteiger, die mit Ausnahme des FC Türkspor Mannheim allesamt gegen den Abstieg kämpften und nicht selten gleich wieder die Reise nach unten in die Kreisliga antreten mussten.

Das Abenteuer Landesliga bestreiten die Lützelsachsener mit nahezu dem identischen Kader. Es gibt keine Abgänge, dafür aber drei neue Talente aus der stets erfolgreichen A-Jugend. An den finanziellen Voraussetzungen ändert sich ebenfalls nichts, ein Risiko, um unbedingt die Landesliga zu halten, geht die TSG nicht ein. Vielmehr strebt Hutter schon jetzt nach dem maximal möglichen sportlichen Erfolg und sieht auf diese Weise die Chance, das Verpasste nachzuholen: "Wenn wir nächste Runde die Landesliga halten würden, können wir die dieses Jahr vermutlich ausfallende Meisterfeier zumindest ein klein wenig nachholen."

Um die Zwangspause bestmöglich zu überstehen, startete diese Woche das penibel geplante Kleingruppentraining in Lützelsachsen. "Wir haben die Woche klar aufgeteilt und pro Tag immer nur eine Mannschaft auf den Platz gelassen", erklärt Hutter, der eine große Freude bei seinen Schützlingen erkannte, "als sie endlich wieder ihre Kickschuhe anziehen durften."

Bei all der Freude über den kurz vor Schluss errungenen Platz eins, vergisst der TSG-Trainer nicht den SC Rot-Weiß Rheinau, der höchst unglücklich scheiterte. Zwei Spieltage zuvor lagen die Rheinauer, die vom achten Spieltag an durchweg das Klassement anführten, noch vier Zähler vor Lützelsachsen. "Für Rheinau ist das extrem hart", kann Hutter mit dem Konkurrenten mitfühlen und hofft, "dass es vielleicht doch eine Möglichkeit gibt, um als Vizemeister aufzusteigen."

Aufrufe: 027.5.2020, 16:00 Uhr
red.Autor