Der ETSC hat nach der Niederlage gegen Erftstadt weiterhin neun Zähler auf dem Konto. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze ist mit zwei Zählern zwar gering, allerdings beträgt auch der Abstand zu einem einstelligen Tabellenplatz nur einen Punkt. Die Tordifferenz ist unter Berücksichtigung der Gesamtbilanz (drei Siege, fünf Pleiten) mit 14:22 Treffern angemessen.
Man konnte zuletzt den Eindruck gewinnen, dass das Team in der Liga angekommen ist. Trotz des 0:1 gegen den Spitzenreiter waren die Kreisstädter über weite Strecken die bessere Mannschaft; auch beim 1:2 in Walheim spiegelte das Resultat nicht die Kräfteverhältnisse wider.
„Unsere bisherigen drei Erfolge waren vollkommen verdient und keine Glückssache”, ergänzt Trainer Dario Paradiso, der immer wieder Geduld eingefordert hatte. Vergleicht man die jüngsten Auftritte des ETSC mit dem am ersten Spieltag gegen Rott (1:7), hat eine enorme Entwicklung stattgefunden. Das Potenzial zu einer weiteren Steigerung ist noch vorhanden. „Am Anfang wurde vieles in Frage gestellt, aber mittlerweile bekomme ich Komplimente von den Leuten, weil sie mit den Leistungen der Mannschaft zufrieden sind”, freut sich der Coach.
Kontinuität in den einzelnen Mannschaftsteilen ist noch nicht eingekehrt. Weder im Tor, wo der 19-Jährige Sota Kimoto für den verletzten Kai Uwe Lehnen in die Bresche springen muss, noch in der Viererkette, die noch kein einziges Mal in der Idealformation antreten konnte.
Im Mittelfeld sind die Kreisstädter vielleicht am stärksten aufgestellt, müssen nun allerdings auch dort personell umbauen, weil Benny Wiedenau und Harun Pindzo gesperrt sind.
Im Angriff wird das bisher erfolgreiche Duo Narciel Mbuku/Micael Dipumba (8 Tore) durch den Platzverweis von Mbuku gesprengt. Während vorne mit Ahmet Smajli, der allerdings noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist, ein guter Stellvertreter bereit steht, fehlen auf anderen Positionen gleichwertige Alternativen.
Ganz unabhängig davon, ob jeder Platzverweis — insgesamt viermal Gelb-Rot, einmal Rot — berechtigt war oder nicht: Die Zahl der Hinausstellungen ist deutlich zu hoch.
Sie haben der Mannschaft nicht nur in den betreffenden Partien durch die Unterzahlsituationen geschadet, sondern bereiten auch für die folgenden Duelle große Probleme. Im nächsten Vergleich gegen SW Düren sind mit Wiedenau, Pinzo und Mbuku gleich drei Leistungsträger außen vor.