2024-04-25T14:35:39.956Z

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Kleinfeldturnier bei den Redboys Nussbach. Foto: privat
Kleinfeldturnier bei den Redboys Nussbach. Foto: privat

Team Lebensretter gewinnt Kleinfeldturnier

Fast 40 neue Stammzellspender ließen sich bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren +++ Mannschaften spendeten Preisgelder für die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke.

Nußbach. Letzten Samstag fand in Nußbach ein Kleinfeld Turnier statt, bei dem auch Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung ein Team angemeldet hatten. Auf ihren Trikots stand "Team Lebensretter".

„Team Lebensretter“ steht auf den Fußballtrikots der Stefan-Morsch-Stiftung. Am vergangenen Samstag trat ein Team aus Mitarbeitern und Freunden beim Kleinfeldturnier der Redboys Nussbach (Kreis Kusel) an. Dort konnte man nicht nur Fußball, Leidenschaft und Kampfgeist der Hobbyfußballer aus der Umgebung sehen. Egal ob der FCK-Fanclub - Supporters 8.3 oder die Red Boys Nußbach, egal ob die SpVgg Captain Morgan, die Vet Concept, der SV Nussbach oder die Bierrussia Fraktur - die Mannschaften leisteten jede auf ihre Weise ganz konkrete Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke: Die einen spendeten ihre Preisgelder oder steckten etwas in die Spendendose, die anderen ließen sich typisieren.

Susanne Morsch, Vorstandsmitglied bei der ältesten Stammzellspenderdatei Deutschlands, ist begeistert: „Nicht nur unsere Mannschaft sollte die Trikots des Teams Lebensretter tragen. Ich finde jeder, der bei diesem Turnier mitgeholfen und mitgemacht hat, ist ein Mitglied unseres Lebensretter-Teams“. Sie dankte dem SV Nussbach und den Red Boys, die das Turnier organisiert und ausgerichtet haben.

Beide hatten sich dafür stark gemacht, dass die Stefan-Morsch-Stiftung in Nussbach dabei war. Pro Jahr erkranken etwa 11 000 Menschen an Leukämie – allein in Deutschland. Viele davon sind Kinder oder Jugendliche. Wenn Chemotherapie und Bestrahlung nicht helfen, ist eine Stammzelltransplantation die letzte Chance. Das funktioniert jedoch nur, wenn sich gesunde Spender als mögliche Lebensretter zur Verfügung stellen. In der Spenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung sind nahezu eine halbe Million Spender registriert. Beim Kleinfeldturnier auf dem Gelände des SV Nussbach ließen sich rund 40 Spieler und Zuschauer registrieren. Mannschaften spendeten zudem ihre Preisgelder, so kamen insgesamt fast 350 Euro an Geldspenden dazu.

Oliver Gall, Vorsitzender des FCK-Fanclubs Redboys Nussbach freut sich: „Wir wollen die Zusammenarbeit wiederholen.“ Er dankte allen Helfern, die das Turnier möglich gemacht haben. Susanne Morsch, selbst ein Fan der Kaiserslauterner Roten Teufel, sieht das ähnlich, zumal die Stefan-Morsch-Stiftung das Turnier souverän gewonnen hat: „Die Spiele sind alle zu Null ausgegangen“, sagt sie stolz. Aber besonders froh, ist sie über die Hilfe, die hier geleistet wurde.

Die Speichelproben, der neu gewonnenen Spender, sind inzwischen im Labor der Stiftung eingetroffen und werden nun auf die für eine Transplantation relevanten genetischen Gewebemerkmale (HLA-Werte) untersucht und in der Datei gespeichert. Kommt man als Spender für einen Patienten in Frage, nehmen Mitarbeiter der Stiftung den Kontakt auf und betreuen die potenziellen Spender bei allen Schritten.

Eine solche Typisierungsaktion hat immer eine nachhaltige Wirkung – vielleicht wird schon in wenigen Wochen oder Monaten ein Spender, der sich am Samstag in Nussbach hat typisieren lassen, einem Menschen Hoffnung auf Leben schenken können. In jedem Fall aber bietet die Typisierung die Chance, dass nach Jahren, aber auch noch Jahrzehnte später Leben gerettet werden kann. Zugleich wird durch einen solchen Aufruf diese weitestgehend unbeachtete Form der Lebendspende in der Öffentlichkeit thematisiert.

Aufrufe: 022.6.2015, 16:17 Uhr
Carolin ZimmekAutor