2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Doppeltorschütze Sodji (l.) und Stefan Hösl bejubeln das 1:0 gegen Chambtal.
Doppeltorschütze Sodji (l.) und Stefan Hösl bejubeln das 1:0 gegen Chambtal. – Foto: Christian Brüssel

Das Kollektiv zählt mehr als der Einzelne

Matthias Eglseder hält den Regenstaufern seit jeher die Stange. Verletzungen werfen sein Team diese Saison zurück.

Man hat es nicht immer leicht als Trainer einer Fußballmannschaft. Eine schwierige sportliche Situation, verletzte Spieler und, und, und. Derzeit kommen sowieso weitere Unwägbarkeiten wegen des Coronavirus dazu. Ein Lied von dem Übel kann Matthias Eglseder vom TB ASV Regenstauf singen.

Der 44-jährige B-Lizenz-Inhaber steckt mit seiner Mannschaft im Tabellenkeller der Bezirksliga Süd fest. Die ersten beiden Spiele nach dem Re-Start gingen gegen Katzdorf (2:5) und Kosovo (1:2) verloren. „Es war mit Sicherheit nicht alles schlecht“, so Eglseder – Punkte gab es trotzdem keine.

Sorge bereitet dem Regenstaufer Trainer weiterhin die angespannte Personallage. Im Laufe der Saison war eine komplette Achse verletzt weggebrochen. Der zweite Kapitän Max Viehbacher laboriert immer noch an den Nachwehen zweier Kreuzbandrisse, Peter Bilopotocki fällt mit einem Achillessehnenriss zwölf Monate aus und Mario Birkenseer musste wegen eines Bandscheibenvorfalls ganz aufhören. Um nur drei Spieler zu nennen.

Kein Frust trotz Engpass

Und so musste Eglseder selbst schon mehrfach als Spieler einspringen. Den Personalengpass will er aber gar nicht als Hauptgrund für die prekäre Situation gelten lassen. „Natürlich hat es uns hart getroffen, die Probleme haben aber andere Teams genauso.“ Frust schiebt Eglseder keinen. Den Optimismus hat er genau so wie seine Spieler nicht verloren. „Die Mannschaft arbeitet und trainiert gut. Wir fühlen uns nach wie vor stark genug und werden bis zuletzt fighten, um die Klasse zu halten.“ Klingt wie ein Versprechen. Etwas problematisch findet Eglseder jedoch, dass sein Team derzeit nicht so recht in den Spielrhythmus kommt. Denn zwei Punktspiele mussten schon verlegt werden. Zuletzt bestand bei Regenstaufs Gegner Furth im Wald der Verdacht auf Corona-Fälle.

Wegen all dem ist Eglseder umso froher über seine vier neuen Schützlinge, die er im Verlauf dieser verlängerten Saison dazubekommen hat: die Gruber-Brüder Fabian und Maximilian, Julian Balzer und Torwart Stefan Glötzl. Bis auf den Erstgenannten sind momentan alle Stammspieler. „Sie machen viel Freude und tun uns gut“, sagt Eglseder, der mit dem Quartett auch mit Blick in die Zukunft plant.

Facettenreicher Abstiegskampf

Dass derart viele Mannschaften gegen den Abstieg kämpfen, sei so nicht abzusehen gewesen. Die Bezirksliga hätte eben schon eine gewisse Qualität und an einem guten Tag könne fast jeder jeden schlagen. 40 Punkte, schätzt Eglseder, braucht man heuer, um sicher die Klasse zu halten. „Und das ist natürlich eine Hausnummer.“

Einzelne Spieler, wie etwa das Stürmerduo Cesar Sodji und Alper Sökmez, möchte der Trainer gegenwärtig nur ungern herauspicken. Das passe einfach nicht. Eglseder betont: „Es geht in der jetzigen Situation darum, sich mannschaftlich geschlossen zu präsentieren.“ Und eben jene Geschlossenheit sei ein wichtiger Faktor im Abstiegskampf. „Wenn wir das für die restlichen Spiele hinkriegen, bin ich überzeugt davon, dass wir die Klasse halten werden.“

Eglseders Fußballerherz schlägt für den TB ASV Regenstauf. Von Kindesbeinen an hält der 44-Jährige seinem Heimatverein die Treue – seit 40 Jahren, mit Unterbrechung von nur einer Saison.Gern erinnert sich Eglseder beispielsweise an seine ersten Schritte bei den Herren zurück, die er mit Regenstauf in der damals fünftklassigen Bezirksoberliga wagte. „Ich bin hier groß geworden. Da hängt bei mir natürlich viel Herzblut dran“, sagt Eglseder, der selbst in Regenstauf wohnt. „Das Arbeiten mit den Verantwortlichen ist konstruktiv und macht Spaß.“

Im Winter der Saison 2012/13 hatte Matthias Eglseder Regenstaufs „Erste“ übernommen und coacht sie seither unentwegt. Sven Pensl steht ihm dabei mit Rat und Tat zur Seite. Der 35- Jährige ist Torwarttrainer und Co-Trainer in Personalunion. Die beiden kennen sich seit vielen Jahren und sind fußballerisch auf einer Wellenlänge.

Am Sonntag gelang der langersehnte erste Sieg nach der Zwangspause. 2:0 setzte sich der TB ASV gegen Aufsteiger SG Chambtal durch. Cesar Sodji zeigte sich für beide Tore verantwortlich.

Aufrufe: 019.10.2020, 15:00 Uhr
Florian WürtheleAutor