2024-05-02T16:12:49.858Z

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Weisenauer Torgarant: SVW-Stürmer Dennis De Sousa Oelsner (SVW rechts, gegen den  Hechtsheim Steffen Jennerke) hat schon 13-mal geknipst.
Weisenauer Torgarant: SVW-Stürmer Dennis De Sousa Oelsner (SVW rechts, gegen den Hechtsheim Steffen Jennerke) hat schon 13-mal geknipst.

De Sousa Oelsner als Lebensversicherung

BILANZ: SVW-Angreifer ist eine der positiven Überraschungen / Bodenheim schielt auf Platz zwei / Bretzenheim muss sich strecken

Rheinhessen. Ludwig Anspach liebt Zahlen. Der Fußball-Trainer hat vor seinem Amtsantritt beim Landesligisten VfB Bodenheim die Vorbereitung im Sommer genutzt, alle verfügbaren Statistiken rund um seinen neuen Arbeitgeber zu filtern und auszuwerten. ,

,So konnte ich der Mannschaft veranschaulichen, in welchen Teilen noch Luft nach oben besteht", begründet der Übungsleiter seinen mathematischen Kniff. 18 Spieltage ist die Saison der Landesliga inzwischen alt, weshalb es an der Zeit ist, die aktuellen Zahlen der Vereine erneut genauer zu betrachten. Um aufzuzeigen, was gut lief oder in welchen Bereichen noch Verbesserungspotenzial vorherrscht.

SVW Mainz

Mit zwölf Treffern aus 15 Spielen war Dennis De Sousa Oelsner die Lebensversicherung der Weisenauer. Ligaweit liegt der 21-Jährige auf der fünften Torjägerposition - acht Treffer hinter Gianluca Ferraro (20 Tore, BSC Oppau). ,,Ich habe sehr von Adem Kaya profitiert", teilt der Angreifer des Tabellenneunten die Meriten mit seinem Sturmpartner. ,,Er hat mir gesagt, dass ich mich trauen soll, mit Tempo in die Situationen zu gehen. Das gab mir das Selbstvertrauen, das ich brauche." Und auch nach der schweren Verletzung von Kaya (sieben Tore in acht Spielen), der mit einem Sehnenabriss in der Leistengegend mehrere Monate ausfiel, traf De Sousa Oelsner weiter. ,,Er hat sich wirklich in den Vordergrund gespielt", rühmt SVW-Trainer Bert Balte den 21-Jährigen, der selbst nach einem prima Saisonstart (nur eine Niederlage aus den ersten neun Spielen) nur eine gemischte Bilanz zieht. ,,Uns hat zum Schluss die Konstanz und die Breite im Kader gefehlt, weshalb wir in der Endphase abgefallen sind." Trotzdem hat sich sein Stürmer De Sousa Oelsner in Hinblick auf das neue Jahr ambitionierte Ziele gesteckt: ,,Wir haben das Zeug, unter die besten Fünf zu kommen. Das wollen wir auch schaffen."

VfB Bodenheim

Mit nur 17 Gegentoren in 17 Spielen stellt der Tabellenvierte die zweitbeste Defensive der Liga. ,,Unsere Hintermannschaft hat fast über die komplette Hinrunde zusammen gespielt, was die nötige Konstanz gab", befindet Dennis Steinbrecher, Abwehr-Mast beim VfB. Mit Nelson Kari-Kari, Carlos Stabel und Tobias Porth bildet der 24-Jährige die Viererkette der Albansdörfer. ,,Porth ist stabiler als ich, geht mehr in die Zweikämpfe, ich bin eher für die Kopfbälle zuständig", beschreibt Steinbrecher die Arbeitsteilung in der Innenverteidigung. Aufgrund der kompakten Abwehrlinie hat der VfB in der Rückrunde beste Aussichten, den begehrten zweiten Tabellenplatz zu erobern. ,,Natürlich schielen wir dorthin. Es ist mein persönliches Ziel, dass wir uns die Relegation um den Aufstieg ermöglichen." Doch eine Statistik trübt die Hoffnung: Die vier Saisonniederlagen der Bodenheimer wurden allesamt gegen die drei Teams, FC Speyer, Wormatia Worms II und SV Rülzheim, verbucht, die in der Tabelle vor ihnen stehen.

TSG Hechtsheim

Die Mannschaft von der Heuerstraße stand in der aktuellen Spielzeit oftmals für Spektakel: 36 Gegentore, die schwächste Abwehr der oberen Tabellenhälfte. Demgegenüber bilanzieren sich 38 erzielte Tore, der fünftbeste Wert der Liga. Thomas Strohmeier, defensiver Mittelfeldspieler der Hechtsheimer, meint: ,,Positiv hervorzuheben sind unsere Auftritte daheim. Diese Leistungen müssen wir in der Rückrunde auch auswärts endlich abrufen." Während die TSG in der Fremde nur neun Punkte in neun Partien holte, waren es auf heimischem Geläuf 19 Zähler in neun Begegnungen. ,,In der Endphase der Saison sind wir eingebrochen, weil wir zu viele Verletzte hatten. Ich habe unter Schmerzmitteln gespielt, um der Mannschaft zu helfen", erklärt Strohmeier, weshalb die Hechtsheimer vom zweiten (elfter Spieltag) auf den achten Tabellenrang abgestürzt sind. Die Verteidiger Josef Meier und Luka Teichreb (beide vereinslos) vergrößern das Hechtsheimer Personal in der Rückrunde. ,,Sie haben beide zwar ein halbes Jahr keinen Fußball gespielt, wir werden sie aber sicher wieder fit bekommen", gibt sich Trainer Tobias Rieger zuversichtlich.

TuS Marienborn

Der Liga-Neuling hat sich nach einer durchwachsenen Anfangsphase inzwischen in der neuen Spielklasse akklimatisiert. 20 Punkte, Tabellenplatz zwölf und ein positives Torverhältnis (31:30) sind respektable Werte für einen Aufsteiger. ,,Das Torverhältnis zeigt, dass wir kein Kanonenfutter sind und auch bei Niederlagen mithalten konnten", bekräftigt TuS-Kapitän Frank Berninger, der derzeit an einem vierfachen Handbruch laboriert. ,,Aber die Genesung geht wahnsinnig schnell. Zum Trainingsauftakt nächstes Jahr bin ich wieder voll da", bestätigt der 25-Jährige. In der Fairnesstabelle belegt Marienborn zudem den ersten Platz. Ein Spitzenwert, der nicht unbedingt zum Jubeln einlädt. ,,Das zeigt in gewisser Hinsicht, dass wir noch zu brav sind. Wir müssen cleverer bei taktischen Fouls werden", sagt Berninger. Sein Coach Guido Ritz teilt indes mit, dass es keine Verstärkungen für die Rückrunde geben wird: ,,Unsere Philosophie ist, uns mit jungen Talenten aus den eigenen Reihen zu etablieren. Da sind wir auf einem guten Weg hin."

TSG Bretzenheim

Beim zweiten Aufsteiger läuft es nicht rund. Tabellenvorletzter, nur 13 Zähler aus 17 Duellen, bereits fünf Punkte Rückstand auf die nächstplatzierten Alzeyer. Werte eines Absteigers. ,,Wir sind keine Träumer, wir wissen, dass es wahnsinnig schwer wird, den Klassenerhalt zu schaffen", räumt TSG-Spieler Felix Rentschler ein. Ein frappierendes Defizit der Bretzenheimer ist, dass sie allein achtmal in der ersten Viertelstunde in Rückstand gerieten. ,,Das verschlimmert sich von Spiel zu Spiel. Die Angst vor dem Gegentor lähmt einen und dann geschieht es wirklich", erklärt der Student des Sportmanagements das Phänomen der selbsterfüllenden Prophezeiung. Sein Coach Timo Schmidt ergänzt: ,,Wir müssen im neuen Jahr daheim wieder eine Macht werden." Nur ein Sieg und ein Unentschieden hat die TSG zu Hause verbucht. ,,Erfreulich ist dafür die Leistung unsere Jugendspieler Alexander Rimoldi, Sascha Szep und Ruben Grundei. Alle drei haben einen großen Sprung gemacht", lobt Schmidt seinen Nachwuchs.

Aufrufe: 030.12.2015, 19:00 Uhr
Stephen WeberAutor