2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Spelle (links: Philipp Elfert) siegte im letzten Vergleich daheim mit 5:1. Foto: Dieter Kremer
Spelle (links: Philipp Elfert) siegte im letzten Vergleich daheim mit 5:1. Foto: Dieter Kremer

Spelle startet in Wunstorf in die Punktspielsaison

Auftaktspiel am Samstag - „Wäre mit einem Punkt absolut zufrieden“

Seit fünf Wochen bereiten sich die Fußballer des Oberligisten SC Spelle-Venhaus auf die neue Saison vor. Im NFV-Pokal sorgte die Mannschaft von Sebastian Röttger bereits für Positivschlagzeilen, ist sogar nur noch zwei Siege vom Einzug in den DFB-Pokal entfernt. Doch vor dem Ligaauftakt am Samstag beim 1. FC Wunstorf (Anstoß: 16 Uhr) mussten die Emsländer allerdings die nächste Hiobsbotschaft hinnehmen.

Nach Maik Rökker hat sich mit Yannic Suchanke nun auch der zweite Innenverteidiger eine langwierige Knieverletzung zugezogen. Der 21-Jährige hat sich ebenfalls am Kreuzband verletzt und fällt voraussichtlich ein halbes Jahr aus. Im Achtelfinale des NFV-Pokals gegen den Regionaligisten VfB Oldenburg war Suchanke in den ersten zehn Minuten des Spiels gefoult worden, woraufhin er verletzt ausgewechselt werden musste. Weil noch ein zweites MRT gemacht werden musste, steht erst jetzt die Diagnose fest. Riss des vorderen Kreuzbandes sowie eine Beschädigung des Außenmeniskus und der knöchernen Strukturen. „Nicht nur für die Mannschaft und den Verein eine Katastrophe, sondern auch für die beiden Jungs“, fühlt Röttger mit dem Duo. Das sei mit die schlimmste Verletzung, die man als Fußballer bekommen könne.
Erst vor einer Woche hatten die Speller einen langfristigen Ausfall vermeldet. Sommerzugang Rökker hatte sich erneut das rechte vordere Kreuzband gerissen. Der von der U 21 des VfL Osnabrück gekommene Verteidiger war schon in Osnabrück wegen eines Kreuzbandrisses ausgefallen.
Bleiben für die Innenverteidiger nur noch zwei Spieler übrig: Florian Hoff und Zugang Max Bachl-Staudinger. Beide haben die Position bereits bekleidet. „Flo ist eigentlich schon kein Innenverteidiger mehr“, erinnert Spelles Coach daran, dass Hoff normalerweise im Mittelfeld unterwegs ist. Ihn habe man ja bereits umfunktioniert, erklärt Röttger. „Jannik Landwehr könnte es rein theoretisch auch spielen, aber den würde ich schon lieber im Mittelfeld lassen.“ Man sei in Sachen Innenverteidigerposition am Limit und könne nicht mehr wahnsinnig viel hin- und hertauschen.
Ob die Speller noch bis Ende August einen Spieler verpflichten, bleibt abzuwarten. Voraussetzung dafür ist, dass der Spieler vertragslos ist und sich finanziell realisieren lässt. Röttger: „Wir hören uns um, aber es muss auch passen.“ Ein Schnellschuss mache keinen Sinn.
Muss Spelle nun sein Saisonziel ändern? Das ambitionierte Ziel, oben mitzuspielen, scheint schwierig zu werden, denn Röttger stehen somit nur noch 16 fitte Spieler zur Verfügung. „Vom Kader her haben wir schon Schwierigkeiten, über die Dauer der Saison da ganz oben mitzuspielen.“ Die Möglichkeit, auf Formkrisen und taktische Dinge zu reagieren, sei schon stark eingeschränkt.
In Wunstorf fehlen aber nicht nur Suchanke und Rökker, sondern auch Michael Thielke, der noch nicht trainieren konnte. Aus der A-Jugend wird Steffen Wranik mitfahren.
Die Erwartungshaltung beim Gastspiel in Wunstorf ist nicht allzu groß. „Wunstorf halte ich schon für eine der Topmannschaften.“ Körperlich und fußballerisch habe der Gegner eine Menge zu bieten. „Das ist sicherlich eine Mannschaft, bei der wir absolut ans Limit gehen müssen. Wenn wir einen Punkt holen, bin ich absolut zufrieden, weil wir einfach nicht bei 100 Prozent sind“, sagt Röttger mit Blick auf einige Spieler, die aufgrund von Verletzungen nicht die komplette Vorbereitung absolvieren konnten.
In der Vorsaison feierten jeweils die Heimteams klare Erfolge: Spelle mit 5:1 und Wunstorf mit 3:0. Im Hinspiel stoppte Wunstorf Spelles Lauf von sieben Partien ohne Niederlage. Beim zweiten Vergleich gab es die Sascha-Wald-Festspiele: Der 26-Jährige erzielte vier Treffer und bereitete den fünften von Stefan Raming-Freesen vor.

Aufrufe: 011.8.2017, 14:51 Uhr
Dieter KremerAutor