2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Vorstand Alexander Hörmann (links) und Alexander Musaeus wünschen sich, dass es in der kommenden Saison beim SVW sportlich genauso gut läuft wie auf persönlicher Ebene.  Foto: Stephanie Utz
Vorstand Alexander Hörmann (links) und Alexander Musaeus wünschen sich, dass es in der kommenden Saison beim SVW sportlich genauso gut läuft wie auf persönlicher Ebene. Foto: Stephanie Utz

Wie Fußball zusammenschweißt

Rund ein Jahr nach der Zusammenlegung des SV Wörnitzstein-Berg und des FC Donauwörth ziehen Alexander Hörmann und Alexander Musaeus Bilanz

Etwa vor einem Jahr schlossen sich der SV Wörnitzstein-Berg und der FC Donauwörth zusammen. Im Interview mit der Donauwörther Zeitung sprechen SVW-Vorstand Alexander Hörmann und Spieler Alexander Musaeus (ehemals Vorstand des FC Donauwörth) über ein Jahr der Herausforderungen und über die sportliche Zukunft.

Im vergangenen Sommer hat sich für die Sportler und Funktionäre der beiden Vereine durch den Zusammenschluss viel verändert. Wie haben Sie dieses Jahr im Verein erlebt?

Hörmann: Aus Vereinssicht war es schon anstrengend, aber auch interessant und lehrreich, vor allem, als alles in trockenen Tüchern war.

Wie lief die Integration der „Neuen“ in den SVW?

Hörmann: Das war so ziemlich die erste Maßnahme, dass alle integriert werden. Die Herrenteams sind zum Beispiel zusammen ins Trainingslager gefahren und haben ein Grillfest veranstaltet. Hier muss ich aber vor allem die Frauenmannschaften loben, die haben sich gleich super integriert.

Musaeus: Man kannte sich untereinander schon vorher ein wenig. Und das Gute am Sport ist ja: Sobald man einmal zusammen auf dem Platz steht, schweißt einen das zusammen.

Dass der Stadtname „Donauwörth“ komplett aus dem Vereinsnamen fiel, hat viele vor einem Jahr noch gestört. Haben Sie das nach der Zusammenlegung der Vereine noch zu spüren bekommen?

Musaeus: Ich hatte eigentlich mehr Negatives deswegen erwartet, mehr Sprüche und so. Wir mussten uns eben umstellen, aber die Spieler haben sich schnell daran gewöhnt. Anfangs sagten viele zu uns noch FCD, aber die Namensänderung sprach sich ja schnell herum. Ich denke, mittlerweile hat es jeder respektiert.

Sportlich gesehen hat sich mit der Bildung des Gesamtvereins auch einiges verändert beim SVW. Eine Bezirksliga-Mannschaft und zwei Frauenteams mehr. Die A-Klassen-Truppe war plötzlich die zweite Mannschaft. Das lief sicher nicht alles reibungslos...

Musaeus: Von Anfang an kamen Spieler aus der A-Klasse in der ersten Mannschaft zum Einsatz. Das war schon eine Herausforderung, bis sie sich an das Niveau der Bezirksliga gewöhnt hatten. Aber es hat schließlich funktioniert.

Hörmann: Die Zweite war ein funktionierender Haufen mit einigen Spielern auf Bezirksliganiveau. Diese wollten ihre Mannschaft aber nicht im Stich lassen, um in der Ersten zu spielen. Beide Teams haben sich aber irgendwann zu einer Mannschaft entwickelt, das war sehr wichtig.

Die Auflösung des FC Donauwörth wurde vor rund einem halben Jahr beschlossen. Wie geht es hier weiter?

Musaeus: Der FCD befindet sich derzeit noch in Liquidation (Sperrjahr, die Redaktion). Erst wenn das abgeschlossen ist, kann der Verein faktisch aufgelöst werden. Wir sind nach wie vor in Verhandlungen, dass alles abgewickelt wird. Hier will ich aber keine Details nennen.

Der Auslöser, einen Gesamtverein zu bilden, war auch die Jugendarbeit. Herr Hörmann, Sie sagten damals, zu viele Spieler der JFG Donauwörth würden nach der Jugend zu anderen Vereinen wechseln. Ist hier schon ein positiver Trend bemerkbar?

Hörmann: Das kann man wohl erst in ein paar Jahren sagen. Aber die Perspektiven für die Jugendlichen sind jetzt viel besser und attraktiver. Wo vorher zwei Vereine waren, gibt es jetzt einen, aber mit mehr Mannschaften. Ich denke, die Leute werden dann wohl nur wechseln, wenn sie überragend sind und gleich nach Rain oder zum FC Augsburg gehen.

Am kommenden Wochenende startet die Bezirksliga Nord in die neue Saison. Was sind die sportlichen Ziele der ersten Mannschaft für 2017/18?

Musaeus: Es sollte besser laufen, als im vergangenen Jahr. Wir hatten in der vergangenen Saison unsere Höhen und Tiefen. Es war gut, dass die Höhen am Schluss kamen. Wir müssen uns nun am Saisonende orientieren. Wir haben zuletzt gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind.

Hörmann: Auf jeden Fall sollten wir konstanter spielen. Gegen Lauingen zum Beispiel haben wir auf beide Spiele gesehen 1:11 gespielt und am Ende waren sie in der Tabelle trotzdem hinter uns.

Was erhofft sich der SVW vom neuen Trainer Bernd Taglieber?

Hörmann: Dass er genau diese Konstanz ins Spiel bringt und die Mannschaft verbessert. Wir haben viele Jugendspieler, er kann sie mit seiner Erfahrung weiterbringen.

Wie lief die Vorbereitung auf die neue Saison bislang?

Musaeus: Wir konnten nie in kompletter Besetzung trainieren, wegen Urlaubs oder eines studiumsbedingten Ausfalls. Bislang haben wir drei Testspiele verloren – davon war nur eines leistungsmäßig okay – und ein Remis geholt. Wir müssen jetzt diese Woche noch gut trainieren, dann sind wir gut gerüstet.

Welche Teams in der Bezirksliga Nord sehen Sie am Ende der neuen Saison 2017/18 weit oben in der Tabelle?

Musaeus: Einige Teams haben sich sehr gut verstärkt, etwa Meitingen und Neuburg. Aber es wird sicher spannend. Es könnte auch eine Überraschung geben.

Zu den Frauen: Die erste Mannschaft von Trainer Hermann Kreichauf hatte in der vergangenen Saison viele verletzte Spielerinnen und schaffte gerade so den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga. Hat sich die Lage verbessert?

Hörmann: Unsere B-Juniorinnen sind in der vergangenen Saison Zweite der Bezirksliga geworden. Hier kommt fast die komplette Mannschaft hoch zu den Damen. Auch deren Trainer Martin Klinger wird Hermann Kreichauf unterstützen.

Das klingt nach einer positiven sportlichen Zukunft. Würden Sie nun auch das vergangene Jahr so positiv beurteilen?

Musaeus: Aus sportlicher Sicht war es nicht ganz zufriedenstellend. Aber vom Verein aus gesehen passt es und das ist auch die Grundlage für den sportlichen Erfolg.

Hörmann: Ich bin megazufrieden. Toll, wie alle zusammengearbeitet haben. Es hätte wohl nur sehr wenig besser laufen können. Alle sind voll dabei und die Stimmung ist gut.

Aufrufe: 026.7.2017, 13:11 Uhr
Donauwörther Zeitung / Stephanie UtzAutor