2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Für Fabian Ewertz (rechts) zählt in dieser Saison nur der Aufstieg mit dem FC Bitburg.
Für Fabian Ewertz (rechts) zählt in dieser Saison nur der Aufstieg mit dem FC Bitburg. – Foto: Sebastian J. Schwarz

Ewertz bleibt nur bei Aufstieg Trainer in Bitburg

Bezirksliga: Die Topteams FC Bitburg, SG Wittlich, Mosella Schweich und SG Wallenborn im Wintercheck.

War es das schon in Sachen Meisterschaft oder folgt das dicke Ende noch? Zur Winterpause liegt der große Titelfavorit aus Bitburg iun der Bezirksliga mit einem satten Fünf-Punkte-Vorsprung an der Spitze. Doch die Verfolger lassen nicht locker, wie im vierten und letzten Teil des TV-Winterchecks deutlich wird. Zumindest die SG Wittlich und die Schweicher Mosella wollen dem Liga-Krösus noch auf die Pelle rücken und für ein spannendes Finale sorgen. Wallenborn sonnt sich auf Rang vier – für die Eifeler eine Traumplatzierung.
FC Bitburg: In dieser Saison soll es nach einigen vergeblichen Anläufen endlich mit dem Titel klappen. Trainer Fabian Ewertz setzt sogar seine Trainer-Zukunft bei den Bierstädtern aufs Spiel. „Der Gewinn der Meisterschaft ist die einzige Chance, dass ich weitermache. Nach sechs Trainerjahren sollte es spätestens beim siebten Anlauf passen“. Die Chancen dafür stehen gut. Der FCB errang souverän die Herbstmeisterschaft und musste sich bislang nur einmal geschlagen geben.

Personal: Mit Frank Valerius, der nach Binsfeld wechselte, musste der FC Bitburg nur einen Abgang in der Winterpause verkraften. Dafür gelang den Bierstädtern die Verpflichtung von Talenten, die teilweise schon in nationale Auswahlmannschaften berufen wurden. Aus dem luxemburgischen Rosport kamen der 20-jährige Mittelfeldspieler Maximilian Koch und der 20-jährige Defensivkicker Fabian Fisch, aus der gemeinsamen A-Jugendspielgemeinschaft JSG Stahl folgte der 18-jährige Mittelfeldspieler Nico Fuchs seinem Bruder Kevin in die Bierstadt. Wermutstopfen in der Vorbereitung ist die Verletzung von Simon Floß, der sich die Hand gebrochen hat.

Zwischenbilanz: Trainer Ewertz: „Es gibt nur wenig Grund zum Klagen, wir haben eine gute Hinrunde gespielt, doch weil andere Teams ebenfalls erfolgreich waren, ist der Vorsprung nicht so groß. Bei 15 Siegen haben wir nur 13 Gegentore kassiert, dem steht nur die Niederlage bei der SG Körperich gegenüber. Meine Mannschaft präsentiert sich anders als noch im letzten Jahr. Es ist mehr Ruhe im Kader, jeder ist auf das große Ziel fokussiert.“

Saisonziel: „Unser Ziel heißt ganz klar Aufstieg. Die SG Wittlich und Schweich sind hartnäckige Konkurrenten. Wir müssen Anfang März in Wittlich antreten und Anfang April in Schweich. Vielleicht haben wir einen Tick mehr Erfahrung und sind deshalb ein Schritt weiter vorne. Letztes Jahr haben wir den Titel durch einen schlechten Start verschlafen, trotzdem haben wir das Aufstiegsziel nur knapp verpasst. Dieses Jahr wollen wir die Sache durchziehen.“

Vorbereitung: „Ich bin sehr zufrieden. Testspiele gegen höherklassige Gegner wie Eintracht Trier oder die SG Schneifel haben wir nur knapp verloren.

SG Wittlich: Die SG Wittlich ist eines der Überraschungsteams der Saison. In der vergangenen Runde belegten die Kicker aus der Säubrennerstadt den sechsten Tabellenrang, im ersten Trainerjahr von Coach Christoph Krähling eroberten die Vereinigten aus Wittlich, Lüxem und Neuerburg zur Winterpause den zweiten Tabellenrang und schwangen sich zum ersten Verfolger des Tabellenführers auf. Fünf Punkte beträgt derzeit der Rückstand zum Klassenbesten Bitburg, doch eigene Titelambitionen werden zumindest nicht laut geäußert. Trainer Krähling selbst muss den Spagat zwischen Studium und seinen ehrgeizigen sportlichen Zielen schaffen.

Personal: Abgänge gab es in der Winterpause keine, einziger Neuzugang ist der 28-jährige Mittelfeldspieler Emre Yildiz, der vom Stadtrivalen Rot-Weiß wechselte. Jonas Adams ist nach beruflicher Abwesenheit wieder dabei, Nils Thörner, Joshua Follmann und Luca Schermann kämpfen sich nach Verletzungen in den Kader zurück. Sven Kohlei und Benjamin Sorge sind in der Rekonvaleszenz.

Zwischenbilanz: Trainer Krähling: „Es war nicht damit zu rechnen, dass wir in der Hinrunde nur ein Spiel verlieren. Unser Minimalziel vor Saisonbeginn war der Klassenerhalt. Ich hoffe, dass sich das Verletzungspech weiter im Rahmen hält und wir die Saison erfolgreich zu Ende spielen können. Wir genießen die Rolle des hartnäckigsten Verfolgers von Bitburg. Immerhin haben wir mit 47 Treffern die gleiche Ausbeute wie der FCB erreicht.“

Saisonziel: „Wir wollen die Saison möglichst mit einem Platz unter den ersten drei in der Tabelle abschließen. Mein persönliches Ziel ist es, nicht zweimal innerhalb einer Saison gegen die gleiche Mannschaft zu verlieren. Die ersten Spiele in der Rückrunde gegen Schweich, Bitburg, Wallenborn und Rot-Weiß Wittlich, die allesamt im März über die Bühne gehen, werden richtungweisend sein. Wenn wir diese Kracher gewinnen, sind wir bis zum Schluss vorne mit dabei. Wenn sich uns die Chance für ganz nach vorne bietet, werden wir sie nutzen. Bitburg ist der klare Favorit, man muss schon einen guten Tag erwischen, um sie zu schlagen.“

Vorbereitung: „Die ersten Eindrücke sind durchwachsen, ich verlange extrem viel von den Jungs. Die Ergebnisse der Testspiele sind sekundär. Wir haben ein strammes Startprogramm“. Gleich am 1. März steht für die Wittlicher das Verfolgerderby bei der Schweicher Mosella an.

TuS Mosella Schweich: Bei der Frage nach den Titel- und Aufstiegskandidaten zählte die Mosella in den vergangenen Jahren in steter Regelmäßigkeit zu den heißesten Anwärtern. In der laufenden Runde relativiert der Rückstand von neun Punkten zum FC Bitburg die Aussichten auf einen krönenden Saisonabschluss. In Schweich ist man sich aber einig, dass Geduld und Weitsicht im Hinblick auf die Ausbildung der vielen Talente gefragt sind.

Personal: Mit Raphael Thömmes wechselte ein 21-jähriger Abwehrspieler in der Winterpause aus Leiwen zur Mosella. Alexander Burbach will eine schöpferische Pause einlegen.

Zwischenbilanz: Trainer Jochen Weber: „Ich bin sehr zufrieden. Seit ich hier Trainer bin, haben wir die beste Hinrunde gespielt. Elf Siegen und drei Remis stehen nur zwei Niederlagen gegenüber. Unser Problem ist nur, dass es der FC Bitburg noch besser gemacht hat“.

Saisonziel: „Die Rückrunde wird sehr interessant, weil auch die SG Wittlich noch im Rennen ist. Bitburg hat eine extreme Konstanz bewiesen, ist schwer zu knacken. Wir wollen gegen Bitburg aber das Beste rausholen. Es dürfte schwer werden, die guten Leistungen aus der Hinrunde zu bestätigen. Gleich zum Start am 1. März erwartet uns mit dem Verfolgerduell gegen Wittlich ein harter Brocken. Wir wollen aber dranbleiben und möglichst bis zum Schluss für Spannung sorgen. Bitburg ist konstant in der Abwehr, hat aber oft nicht souverän gewonnen. Auch wir hatten bei unserer 1:3-Niederlage in Bitburg Pech und sind durch zwei umstrittene rote Karten ins Hintertreffen geraten. Unser Anspruch ist immer noch, vorne mitzuspielen. Die Mosella ist ein toller Verein mit guter Jugendarbeit und guter Infrastruktur. Wir können aber nicht wie unsere Konkurrenz in der Winterpause zwei frühere Junioren-Bundesligaspieler verpflichten oder ein Trainingslager in der Türkei machen. Wir werden weiter versuchen aufzusteigen. Irgendwann wird uns das gelingen“.

Vorbereitung: „Wir trainieren gut, leider haben wir mit Philipp Grundmann und Marc Pitsch noch zwei verletzte Spieler, die auch zum Start noch fehlen werden.“

SG Wallenborn: Wie in der Vorsaison belegt das Vulkaneifel-Team zur Winterpause einen beachtlichen vierten Tabellenrang, passend zu den Feierlichkeiten zum zehnjährigen Trainerjubiläum, das Coach Stephan Zimmer als einer der dienstältesten Übungsleiter in der Liga feiert. Gemeinsam als Trainertandem mit Andreas Hesslein etablierte Zimmer die Stürmerschmiede aus der Eifel, die mit 50 Treffern Ligaspitze ist, nachhaltig im oberen Drittel der Tabelle.

Personal: Vereinstreue hat in der Eifel Tradition. Abgänge sind nach wie vor in der Winterpause ein Fremdwort, als Neuzugänge verbuchte man die beiden Syrer Sharif Al Younes (24) und Mohammad Alfauri (28) aus Daun, die aber noch nicht spielberechtigt sind.

Zwischenbilanz: Stephan Zimmer: „Ich bin nicht nur zufrieden, sondern hochzufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Trotz hochkarätiger Ausfälle einiger Leistungsträger wie Benjamin Blank, der in dieser Saison noch keine Sekunde gespielt hat und demnächst an der Leiste operiert wird, sowie Sebastian Zimmer, der sich einen Kreuzbandriss zuzog und bis Saison­ende ausfallen wird und Sebastian Zunk, der nach Stadtkyll gewechselt ist, belegen wir einen hervorragenden vierten Platz. Ich hätte nicht geglaubt, dass die jungen Spieler ihre Sache so gut machen. Uns fehlt aber der Mittelbau, also Spieler zwischen 22 und 28 Jahren. Gegen Bettingen haben wir sechs Leute aufgeboten, die unter 22 Jahre alt sind. Die Leistung der Mannschaft ist noch höher einzuschätzen als im letzten Jahr.“

Saisonziel: „Wenn wir in der Endabrechnung den vierten Platz wie im Vorjahr belegen, wäre ich einverstanden, bin aber auch mit Platz sechs zufrieden. Wir müssen nur in Sachen Auswärtsstärke zulegen, zu Hause sind wir eine Macht. Es wird immer schwerer, die Jugendspieler an uns zu binden. Das liegt auch an der sportlichen Infrastruktur. Im Winter müssen wir auf den Hartplatz in Niederstadtfeld ausweichen, dies ist für unsere Spieler problematisch. Gemeinde und Verein müssen künftig mehr in die Infrastruktur investieren, das wäre mein größter Wunsch.“

Vorbereitung: „Die ist durchwachsen verlaufen. Wir haben zwei Testspiele gemacht, es lief zäh an, berufs- und studienbedingt stehen nicht alle Spieler zur Verfügung“.

Aufrufe: 018.2.2020, 18:57 Uhr
Josef WeirichAutor