2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Sulzbach (vorne) ist für Wiesent am Ende zu stark. Fotos: Schmautz
Sulzbach (vorne) ist für Wiesent am Ende zu stark. Fotos: Schmautz

Die Wiesenter sind noch nicht richtig in Fahrt

Der SV hat einen guten Kader, der Saisonstart verlief dennoch eher durchwachsen +++ Langfristig soll es aber wieder in die Bezirksliga hochgehen

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Beim SV Wiesent gab es lange echte Kontinuität auf der Trainerbank. Frank Wild trug dort zehn Jahre die Verantwortung als Coach und führte das Team dabei zweimal in die Bezirksliga. Als er nach Sünching wechselte, übernahm für ihn Gregor Kazanowski. Jener musste aus familiären Gründen nach zwei Jahren sein Amt niederlegen. Frühzeitig wurde im Winter 2015 mit Thomas Seitz Kontakt aufgenommen. Er übernahm das Team zur Saison 2016/17 und führte den SV auf Rang fünf im Endklassement der Kreisliga 1.

Zur neuen Saison mussten nun einige Abgänge kompensiert werden. Die Leistungsträger Tobias Geier (zum FC Tegernheim), Michael Wasserburger, Christian Weiß (beide Thalmassing) und Franz Weigel (Geisling) sowie Florian Loibl (Thalmassing II) verließen den Verein.


„Konnten die Lücken gut füllen“
Somit kam auf die Verantwortlichen im Mai und Juni viel Arbeit zu, um Ersatz zu finden. „Wir konnten die Lücken aber gut füllen. Unser Trainer hat sogar seinen Urlaub verschoben, weil es ihm wichtig war, dass noch davor der Kader feststeht“, erläutert Peter Baumann, der vor der Spielrunde das Amt des sportlichen Leiters von Alexander Lermer übernahm und mit seinen 27 Jahren ein echter Youngster auf dieser Position ist. Viele Neuzugänge, darunter Donaustaufs Top-Talent Jonas Seidl, wechselten zum SV. Als Zielvorgabe wurde ausgegeben, den fünften Rang aus der Vorsaison zu bestätigen. Doch der Start verlief nicht sonderlich gut. An den ersten sechs Spieltagen konnte man gerade einmal sieben Punkte sammeln. Äußerst wichtig war dabei in der Vorwoche das hart erkämpfte 5:4 in Bernhardswald. „Einige Zähler haben wir leichtfertig liegen gelassen“, weiß Baumann, der die Last-Minute-Heimniederlage gegen den BSC Regensburg und das enttäuschende 1:1 in Sünching meint. Nun korrigiert er die ursprüngliche Zielsetzung bereits etwas: „Die Liga ist insgesamt stärker geworden. Die Aufsteiger verfügen allesamt über viel Qualität. Auch aufgrund des durchwachsenen Starts wird es wohl schwer, den fünften Rang zu bestätigen.“

Niederlage gegen Sulzbach
Am Samstag – zum alljährigen Weinfest – stand das Heimspiel gegen den SV Sulzbach an. Gemeinsam mit dem FC Kosova ist der SVS für Wiesents Trainer Thomas Seitz der absolute Top-Favorit auf die Meisterschaft. Wiesent stemmte sich mit aller Macht gegen die Klasse des Tabellenführer, musste sich letztendlich aber mit 0:3 geschlagen geben. „Auf die Leistung lässt sich aber aufbauen, wir haben im ersten Durchgang nichts zugelassen, kassierten den Gegentreffer durch einen Sonntagsschuss von Negru“, meinte Seitz nach der Partie. Nach dem 0:2 durch Seyller (70.) habe sein Team alles nach vorn geworfen, fing sich aber nur noch den dritten Gegentreffer durch Mak (88.) ein. „Wir haben alles gegeben, uns gut verkauft. Unsere Punkte müssen wir sicherlich gegen andere Teams holen als gegen den Top-Favoriten“,sagt der Trainer. In der kommenden Woche geht es nun nach Obertraubling.

Baumann ist mit der Arbeit von Seitz ohnehin hochzufrieden: „Ein Volltreffer, ein absoluter Fußballfachmann, der wirklich jeden Spieler besser macht. Auch menschlich ist er 1a!“ Insgesamt drei der letzten zehn Spielrunden verbrachte der SV in der Bezirksliga Süd. Mittelfristig ist diese Liga durchaus wieder ein Ziel: „Wir haben eine extrem junge Mannschaft, wollen uns kontinuierlich verbessern, um vielleicht in ein paar Jahren wieder ganz oben in der Kreisliga mitspielen zu können.“

Am liebsten wäre es Baumann, wenn Seitz dann immer noch der Trainer wäre. Doch der denkt von Jahr zu Jahr, unterschreibt grundsätzlich keine längerfristigen Verträge. Baumann beklagt, dass es immer schwerer würde, junge talentierte Spieler zu gewinnen. „Die meisten wollen Geld, und das wird bei uns nicht bezahlt.“ Zudem liege man im Grenzgebiet der Oberpfalz zu Niederbayern, so dass viele Spieler nicht bereit sind, etwa den Weg von Regensburg nach Wiesent auf sich zu nehmen. Stolz ist man darauf, immer wieder junge Eigengewächse einbauen zu können. Heuer schaffte Benno Daiminger auf Anhieb den Sprung von der U19 in die Stammelf. Auch junge Spieler wie Philipp Schreiner, Ludwig Wilczek, Nino Cieslik, Alexander Weigel, Michael Ederer, Jonas Seidl oder Simon Zormeier bekommen regelmäßig Einsätze.

Aufrufe: 011.9.2017, 13:00 Uhr
Von Markus Schmautz, MZAutor