2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Und wieder nix: Kurz vor Schluss kassierte der SVW den entscheidenden Gegentreffer.  Archivbild: T. Klein
Und wieder nix: Kurz vor Schluss kassierte der SVW den entscheidenden Gegentreffer. Archivbild: T. Klein

Der Fluch der späten Gegentore

Wie in Lohfelden kassiert der SV Wiesbaden auch beim 0:1 in Fulda im Finish den entscheidenden Treffer

Fulda. Die Fußballer des SV Wiesbaden sind in der Hessenliga angesichts der Rückzugs-Ankündigung in die Gruppenliga quasi zu einer außer Konkurrenz spielenden Mannschaft geworden. Ein Team, das sich im Gastspiel bei Borussia Fulda aber in Sachen Kampfgeist mächtig ins Zeug warf, auf schwer bespielbarem Rasen bis zur 87. Minute ein 0:0 hielt, ehe Mataja Poredski mit einem abgefälschten 20-Meter-Schuss das 1:0-Siegtor erzielte. Erinnerungen an das Match in Lohfelden wurden wach. Dort führte der SVW 2:1, um im Finish noch zwei Treffer zu kassieren.

Vasic: Müssen gegensteuern: Jetzt muss das Team die insgesamt dritte Niederlage in Serie wegstecken. „Wir werden alles tun, uns gegen diesen Negativlauf zu stemmen“, verspricht Djuradj Vasic. Hätte die Mannschaft in allen drei Spielen während ihrer guten Phasen getroffen, wäre auch jeweils etwas hängengeblieben“, argumentiert der Serbe. Das trifft auch auf die Partie in Fulda zu. Dort legten die Spieler, für die es schließlich auch um Siegprämien geht, keineswegs Gleichgültigkeit, sondern Engagement an den Tag.


Iten rettet, Ernst vergibt: Wie Joshua Iten bei seiner Rettungstat kurz vor der eigenen Torlinie (18.). In der Offensive deutete Rudi Hübner mehrfach seine Gefährlichkeit an. Durch den Ausfall von Younes Bahssou (fehlte wie Christopher Hübner krankheitsbedingt) spielte er im Sturmzentrum. Turbulent wurde es nach der Pause, als die lang gezogene Flanke von Michael Seidelmann fast den Weg ins Netz gefunden hätte (55.). Danach drängte Fulda. Torhüter Nico Adami und in zwei Szenen der Torrahmen verhinderten bei hochkarätigen Chancen die Gastgeber-Führung. Der SVW hielt dagegen. Toni Reljic setzte Außenbahn-Sprinter Dustin Ernst in Szene, dessen Schuss den Borussia-Kasten knapp verfehlte (80.). Mehr Glück hatte die Heimelf beim folgenden Siegtor. Derweil sollen bis zum Heimspiel gegen Seligenstadt (Ostermontag, 15 Uhr) die letzten Unklarheiten um die Zukunft des Traditionsklubs ausgeräumt sein.


17 Neue für die Gruppenliga: Für den Fall, dass es in die Gruppenliga geht, würde ein Trainer-Gespann die Herkulesaufgabe des Neuaufbaus in Angriff nehmen. 17 externe Neue sollen mit drei aufrückenden Spielern der von Luigi Saraniti Pirello trainierten A-Jugend den 20er-Kader bilden. „Wir wollen ein junges Team mit zwei, drei Erfahrenen kreieren und ein solides sportliches Fundament schaffen. Wobei die Gruppenliga angesichts der hohen Anzahl an Absteigern eine brandgefährliche Klasse ist. Außerdem kicken in fast jeder Mannschaft Arrivierte, die früher höherklassig aktiv waren. Unser Ziel kann somit nur der Klassenerhalt sein“, umreißt SVW-Vize Markus Walter die Lage, sollte der Verein tatsächlich freiwillig den Weg nach unten antreten. Verhindern würde dies nur eine kurzfristige Sponsoren-Zusage im ganz großen Stil. Noch immer glüht der Kontakt eines Vorstandsmitglieds. Ob etwas daraus wird, entscheidet sich in der Karwoche.


SVW: Adami – Iten, Kopilas, Gündüz, Seidelmann – Pajic (46. Schwall), Muca – Ernst, Reljic (84. Kawabata), Franke – R. Hübner.
Tor: 1:0 Poredski (87.). – SR: Awada (Kassel). – Zu.: 650.

Aufrufe: 020.3.2016, 16:00 Uhr
Stephan NeumannAutor