2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Läuft die Zeit von Trainer Djuradj Vasic beim SV Wiesbaden ab? Archivfoto: Klein.
Läuft die Zeit von Trainer Djuradj Vasic beim SV Wiesbaden ab? Archivfoto: Klein.

Aufstiegsziel nur noch Fantasieprodukt?

SV Wiesbaden nach der 3:5-Pleite gegen Frankfurt: Es rumort, aber Trainer Vasic bleibt kämpferisch

Wiesbaden . Im ersten Stock des Tribünenbereichs herrschte lautstark Happy Hour. Die Fußballer von Hessenliga-Aufsteiger Rot-Weiß Frankfurt feierten ihr 5:3 im Hessenliga-Match beim SV Wiesbaden, als wäre damit ihr Durchmarsch in die Regionalliga besiegelt. In jene Klasse, in die der SVW am liebsten aufsteigen würde. Ein vor der Runde definiertes Ziel, das nach drei Niederlagen, einem Remis und einem Sieg aus den letzten fünf Spielen einhergehend mit 15 Gegentoren bereits nach neun absolvierten Partien zum Fantasieprodukt zu werden droht.

Folge: Es rumort im Verein, innerhalb des Kaders und natürlich steht auch die Arbeit von Trainer Djuradj Vasic auf dem Prüfstand. Zehn Neue sollten die Mannschaft auf Spitzenteam-Niveau trimmen. Das ernüchternde Fazit: Unter Berücksichtigung von Verletzungen und Krankheit, die unter einigen der Zugänge für Ausfallzeiten sorgten, hat sich bislang nicht einer der Hinzugekommenen als absoluter Volltreffer erwiesen. Die Offensivkräfte Dustin Ernst und Rudi Hübner deuteten gegen Rot-Weiß Qualitäten an, doch nachhaltig hat noch keiner überzeugt. Was im Übrigen für alle gilt. Auch für Torjäger Younes Bahssou nach dem unterirdischen Auftritt am Freitagabend. Die einzige Konstante sind fortlaufende Defensiv-Desaster mit Gegentoren nach Freistößen und Eckbällen in der Endlosschleife. Und nun ist obendrein die Torhüterposition als Baustelle reaktiviert worden. Nach dem rabenschwarzen Tag von Masar Qosa gegen die Frankurter scheint ein neuerlicher Wechsel zwischen den Pfosten unausweichlich.

Coach selbstkritisch: Bleibt die Frage, ob Djuradj Vasic, der das Vertrauen von Vereinschef Andreas Reich genießt, nicht langsam selbst ins Grübeln gerät. Im Trainingsbetrieb kämpft er unablässig gegen die Abwehrprobleme an, die prompt im nächsten Match wie ein Bumerang zurückkehren. Doch der Serbe, der auch als Sportlicher Leiter fungiert, denkt kein bisschen ans Hinwerfen. Er bekennt aber ohne Umschweife: ,,Ich bin gescheitert, die Mannschaft davon zu überzeugen, Standards in Überzahl so zu verteidigen, dass wir erfolgreich sein können. Jetzt müssen wir vielleicht radikale Veränderungen vornehmen und Signale setzen. Aber die zweite Halbzeit hat auch gezeigt, dass die Jungs wollen. Chancen, das Spiel zu drehen, waren da. So eine läuferische Leistung bringt keine Mannschaft, die gegen den Trainer spielt."



Aufrufe: 027.9.2015, 18:09 Uhr
Stephan NeumannAutor