2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Ärgerlich: Per Elfmeter hätte Martin Bleile den SV Weingarten in Führung bringen können, scheiterte aber an Olympia-Torwart Alexander Aumann.
Ärgerlich: Per Elfmeter hätte Martin Bleile den SV Weingarten in Führung bringen können, scheiterte aber an Olympia-Torwart Alexander Aumann. – Foto: Foto: Christian Metz
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Eine SVW-Niederlage mit viel Diskussionsbedarf

Fußball-Landesligist SV Weingarten verliert trotz couragiertem Auftritt mit 0:3 gegen Olympia Laupheim.

Weingarten / sz - Der SV Weingarten hat sein Heimspiel in der Fußball-Landesliga mit 0:3 gegen den FV Olympia Laupheim verloren. Die Weingartener hielten den Gegner lange Zeit mit einem starken Auftritt in Schach, gerieten kurz nach der Pause aber durch einen Distanzschuss über ihren Torwart hinweg in Rückstand und durch einen Platzverweis endgültig ins Hintertreffen.

Was haben wir in Corona-Zeiten in Sachen Fußball vermisst? Vieles – aber vor allem, dass es nach dem Spiel am Platz und im Clubheim Stoff zum Diskutieren gibt. Die Partie des SV Weingarten gegen die Olympia aus Laupheim bot dafür jede Menge Anlass. Zwar war die Partie fußballerisch nichts für Ästheten, trotzdem hatten die Zuschauer nachher eine Menge Redebedarf.

Zum Beispiel darüber, dass Laupheim als klarer Favorit lange Zeit überhaupt nicht zu seinem Spiel fand. Die Olympia hatte unter der Woche Oberligist Freiberg aus dem Pokal geworfen und mühte sich dann doch 45 Minuten vergeblich gegen den Corona-Gnade-Landesligisten Weingarten. Der hat um ein Gerüst von ein paar wenigen, erfahreneren Spielern wie Martin Bleile, Dominik Delimar und Deepan Theivendrarajah ein Team aus jungen Akteuren aus niederen Klassen aufgestellt – aber taktisch sichtbar bereits einiges bewirkt: Mit dem bissigen Anlaufen und dem sehr hohen Spiel des SVW kam Laupheim lange Zeit überhaupt nicht klar.

Weingarten hatte sogar die große Möglichkeit in Führung zu gehen. Nach einem Handspiel von Laupheims Lukas Mangold vergab Bleile einen Elfmeter – Laupheims Torwart Alexander Aumann ließ sich in der 20. Minute nicht verladen und hielt. Auf der anderen Seite des Feldes fehlte es im Laupheimer Spiel an Präzision, um sich bei eigenem Ballbesitz vom Druck des SVW frei zu kombinieren.

Auch die Weingartener versuchten es immer wieder, die Bälle nicht nur lang Richtung Bleile zu schlagen, sondern hinten heraus zu kombinieren. Eine solche Aktion wurde den Hausherren kurz nach der Pause zum Verhängnis. Sechser Theivendrarajah wurde aus der Viererkette heraus unsauber angespielt und konnte den Ball deshalb nicht behaupten. Laupheims Stephan Strähle antwortete mit einem Geistesblitz und hob den Ball über den weit vor seinem Tor platzierten Weingartener Keeper Burak Danisan hinweg zum 1:0 für die Gäste.

In der 67. Minute zog Schiedsrichter Alexander Nipp den Ärger der Weingartener auf sich. Nach einer abgepfiffenen Aktion trat Weingartens Saikou Drammeh verärgert gegen den Ball und traf den am Boden liegenden Laupheimer Dominik Ludwig. Drammeh realisierte seinen Fehler innerhalb von Sekundenbruchteilen und entschuldigte sich sofort. Aber Nipp blieb nichts anderes, als dem Stürmer die Rote Karte zu zeigen. Weitere Folge: An der Linie konnte SVW-Trainer Thomas Lupfer seine Emotionen nicht zügeln und sah erst Gelb und dann Gelb-Rot.

Die Weingartener versuchten es zwar, auch zu zehnt ihrem Spielstil treu zu bleiben und hatten über Bleile und Patrick Onuoha sogar noch zwei gute Aktionen. Unterm Strich war aber der Weg frei für den Laupheimer Sieg – zumal der SVW von der Bank nicht nachlegen konnte. Es war am Ende ausgerechnet der Ex-Weingartener David Stellmacher, die drei Punkte für Laupheim sicherte: Erst war er in der 77. Minute links zur Grundlinie durch und fand mit seiner Flanke Mathias Brinsa, der am langen Pfosten unbedrängt einköpfen konnte. Dann überwand Stellmacher selbst in der 87. Minute Burak Danisan mit einem Heber.

"Schade, dass meine Mannschaft nicht für ihren starken Auftritt belohnt wurde", meinte Weingartens Trainer Thomas Lupfer nach der Partie. "Aber uns bringt das nicht aus dem Tritt. Es gilt weiter: Eigentlich wären wir letzte Saison in die Bezirksliga abgestiegen – jetzt haben wir 20 Vorbereitungsspiele, in denen sich die Mannschaft entwickeln kann."

Aufrufe: 013.9.2020, 14:54 Uhr
Schwäbische Zeitung / Christian MetzAutor