2024-04-25T14:35:39.956Z

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Intensives Kräftemessen: Almin Mislimovic (SVW) wird von Vladimir Edel erfolgreich getackelt. | Foto: Uwe Rogowski
Intensives Kräftemessen: Almin Mislimovic (SVW) wird von Vladimir Edel erfolgreich getackelt. | Foto: Uwe Rogowski

SV Weil trifft früh und spät - und gewinnt 2:1 gegen Wyhl

Internes Foul bringt den Sieg +++ Kurt Schwald tauscht die Torhüter

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Durchschnittliche Leistung, gutes Ergebnis: Erst fehlte das vorentscheidende Tor für den SV Weil, doch dann kam eine Ecke daher und der Heimsieg gegen Wyhl war gerettet.
Nachdem Kurt Schwald seine Spieler beglückwünscht und zum Auslaufen verabschiedet hatte, ging es zur Analyse. Der Weiler Trainer schien frohgestimmt, doch er stand offenbar noch unter dem Eindruck der zweiten Hälfte und die war nicht nach seinem Geschmack verlaufen. Schwalds erster mündlicher Kommentar enthielt viele kritische Töne. „Wir haben keine spielerische Lösung gefunden“, bemängelte er. Oder: „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht.“

Trainer äußern sich ja gern antizyklisch, reden ihr Team stark, wenn es nach einer Niederlage Aufbauhilfe benötigt. Oder sie legen den Finger in die Wunde, reden schon wieder alle von der Meisterschaft. Nach dem knappen 2:1-Sieg gegen Wyhl hätte Schwald auch sagen können, dass es zur Halbzeit 3:0 stehen konnte, und auf die starke Startphase des SVW hingewiesen, sagte er dann auch: „Richtig. Geklaut haben wir den Sieg nicht.“

Patrik Kierzek trifft nach 42 Sekunden

Er hatte gegen den Mitabsteiger die weitgehend gleiche Elf der letzten Wochen nominiert, und die personelle Beständigkeit wirkte sich von der ersten Sekunde an positiv aus. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn mit dem ersten Angriffsversuch kamen sie hinter die Wyhler Abwehr. Patrik Kierzek, von Fayira Keita geschickt, schüttelte zwei Gegner ab und traf – nach 42 Sekunden.

Es folgten weitere Top-Chancen, der schwungvolle Beginn dehnte sich bis zur 30. Minute aus. Die Defensivlinien der Wyhler wurden – oft ausgehend vom ballsicheren Fabian Kluge – durch Kombinationen am Flügel überbrückt; allerdings fehlte weiterer Ertrag: Keita scheiterte erst knapp, und auf Flanke von Christian Ophoven, der zur Pause mit Blasen raus musste, wurde gerade noch vor dem gut postierten Offensivspieler geklärt. Dazwischen lag eine gute Chance der Gäste, und zur Halbzeit ahnte man es: Es fehlte das zweite Tor. Mindestens.

Diesmal war es Wyhl, das sofort da war. Nach 43 Sekunden stand es 1:1. Eine Flanke, eine Kopfballverlängerung und ein cooler Abschluss von Admir Osmanovic erwischten die Weiler auf dem falschen Fuß, denn in der Folge hatten sie Probleme, die Vitalität der ersten Hälfte wieder zu erlangen. Nach einer Zeit des Dahinplätscherns entwickelte sich ein intensives Kräftemessen zweier Teams, die um taktische Disziplin bemüht waren. Doch Wyhl garnierte aber der 70. Minute seinen Auftritt auch wieder mit konkreten Offensivaktionen, während das Weiler Angriffsspiel in dieser Phase rumpelte. Aber getreu dem Motto: Geht mal nichts mehr, kommt von irgendwo ’ne Ecke her, reichte es doch noch zum Heimsieg.

Zunächst wurde ein Kopfball von Sascha Bächle vor der Linie abgefangen, doch Arjenit Gashi köpfelte den folgenden Eckball ins Tor. In der Bezirksliga hat er in acht Spielen zehn Tore erzielt, in der Landesliga war es Gashis Saisonpremiere. Der gerade eingewechselte Stürmer war nach Spielschluss reichlich beschwingt. „Keita vor mir habe ich weggeschuckt, so hatte ich Platz“, sagte er. Den frei erfundenen Vorwurf, Keita sei nun sauer ob des vereinsinternen Fouls, lachte er weg („macht mir nichts“), und so blieb am Ende nur noch die Frage an Kurt Schwald, warum er im Tor von Christoph Düster zu Sven Rodehau gewechselt hatte.

Spielt von zwei gleichstarken Keepern immer nur einer, „tut mir das weh“, sagte er. Rodehau bleibe „für zwei, drei Spiele“ im Tor, und da Daniel Korns Achillessehnenriss passé ist, ist auch dieser zurück im Rennen. „Diese Qualität in der Landesliga ist mir fast peinlich“, sagte Schwald. Allerdings könnte das Trio bald gesprengt werden. „Vielleicht will sich ja im Winter jemand verändern.“

SV Weil – SC Wyhl 2:1 (1:0)
SVW: Rodehau; Weber, Ophoven (46. Bächle), Wengenmayr, Krizoua; Kluge, Acer (78. Zikolli); Keita, Kassem-Saad, Mislimovic; Kierzek (72. Gashi). Tore: 1:0 Kierzek (1.), 1:1 Osmanovic (46.), 2:1 Gashi (82.). SR: Engel (Furtwangen). Zuschauer: 240.
Aufrufe: 026.10.2014, 21:11 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor