2024-05-08T14:46:11.570Z

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Der Weiler Fabian Schmidt (blau, links) verpasst  den Kopfball zwar, doch lauert Fayira Keita (rechts) und köpft danach  zum 1:1-Ausgleich ein. Die Linxer  Dominic Truisi (13) und  Jonathan Clauss (re.) sind machtlos.   | Foto: Rogowski
Der Weiler Fabian Schmidt (blau, links) verpasst den Kopfball zwar, doch lauert Fayira Keita (rechts) und köpft danach zum 1:1-Ausgleich ein. Die Linxer Dominic Truisi (13) und Jonathan Clauss (re.) sind machtlos. | Foto: Rogowski

SV Weil gelingt kein Lucky Punch

Verbandsliga-Fußballer kommen gegen den SV Linx nicht über ein 1:1-Remis hinaus +++ Gastgebern steht Glück zur Seite

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Kurt Schwald wusste nicht recht, ob es nun Anlass zur Freude oder zum Ärgern gab. Einerseits war ein Punktgewinn gegen den Tabellenzweiten SV Linx, der in der Rückrunde erst ein Spiel verloren hat, eine schöne Sache. Nach dem 1:1-Remis ist Schwalds SV Weil im Jahr 2014 aber immer noch sieglos, und dazu ist die Situation brenzliger geworden. Im unteren Tabellendrittel der Verbandsliga hat es sich verengt.
Weil ist nun punktgleich mit Denzlingen und dem 13. VfR Hausen auf dem vermutlich ersten Abstiegsplatz. Denn die Mannschaft von Trainer Joachim Trautwein hat mit einem überraschenden 1:0-Sieg gegen Tabellenführer Freiburger FC aufgeschlossen. "Wir müssen und werden mit dem Remis leben", sagte Schwald, knirschte aber mit den Zähnen: "Ein Lucky Punch hätte uns gut getan."

Die Möglichkeiten, die umkämpfte und nach dem Wechsel kurzweilige Partie mittels eines späten Glückstreffers für sich zu entscheiden und die Stimmungslage im Nonnenholz aufzuhellen, waren vorhanden. Am Ende flogen noch einige Hereingaben in den Linxer Strafraum. Fabio Bibbo kam in der Nachspielzeit (90.+1) zu einer Schusschance, als er eine Flanke volley nahm. Auch Imad Kassem-Saad (82.) hatte auf feinen Gassen-Pass von Ridje Sprich einen zweiten Weiler Treffer auf dem Fuß. Sein Schuss aus spitzem Winkel geriet aber zu unscharf, sodass der Ball knapp am rechten Pfosten vorbei hoppelte.

Und wer am Ostersamstag im Nonnenholz keine Weiler Vereinsbrille trug, der musste auch einräumen, dass die Gäste in dieser finalen Phase gut und gerne schon zwei, drei Tore mehr auf dem Konto hätten haben können. In Halbzeit zwei hatte sich Linx eine Handvoll Top-Chancen erspielt, zeitweise gab es großes Kuddelmuddel im Weiler Strafraum. Zwei Mal trafen die Gäste den Pfosten. "Nur ein Vorwurf: Wir haben unsere Chancen nicht genutzt", sagte ihr Trainer Harald Heck, der wie Schwald von einem "Top-Verbandsliga-Spiel" sprach, zu dem "beide Mannschaften ihren Beitrag geleistet haben".

Das Spiel hatte früh Fahrt aufgenommen, und die jeweilige Ausrichtung war klar erkennbar: Die Gäste wollten den Ball, das Spiel in die Breite ziehen, während Weil zunächst mit Verteidigen beschäftigt war und gleichzeitig bemüht, Ordnung in die eigenen Aktionen zu bekommen. Der Linxer offensive Tatendrang zeigte gleich Wirkung, die Gäste gingen nach acht Minuten in Führung: Eimen Kelbi passte flach in die Mitte, wo Fabian Schmidt hinter statt vor seinem Gegenspieler Nico Westermann postiert war, und der Linxer bugsierte den Ball aus kurzer Distanz ins Netz.

Es dauerte seine Zeit bis Weil ins Spiel fand, wobei es eine Standardsituation von Imad Kassem-Saad war, die den Gastgeber mit Nachdruck in den Offensivmodus brachte. Fayira Keita konnte Kassem-Saads Freistoß am langen Pfosten per Kopf verwerten (29.), und in der Folge war Weil dann das gefährlichere Team. Bis zur Halbzeit. Auf Flanke von Kassem-Saad hätte Keita (43.) per Hacke fast für einen Doppelpack gesorgt.

Düster und Krizoua wechseln endgültig zum SV Weil

Nach dem Wechsel war es dann allein schon pures Glück für die Weiler, dass es nach zehn Minuten noch 1:1 stand. Nach einem vermeintlichen Handspiel gefolgt von Weiler Protesten, kam Pascal Kientz nach einem schnellen Gegenstoß zu einer Großchance (47.), und als Denis Götz den Linxer Kelbi hatte passieren lassen, rettete Eike Elsasser auf der Linie (53.).

Auch der SV Weil, der sich zur neuen Saison nun endgültig mit Christoph Düster (FC Steinen-Höllstein) und Yannick Krizoua (SC Dornach) verstärkt hat, hatte seine Chancen in dem nun intensiven und temporeichen Spiel. Doch die größeren Möglichkeiten ergaben sich für die Gäste. Sven Rodehau bot sich etliche Male die Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Mehrfach entschärfte er Schüsse aus kurzer Distanz, und war er geschlagen, retteten die Mitspieler - wie Jochen Bürgin, der denn Ball von der Linie schlug (79.).

"Ich hatte vor ein paar Wochen ein intensives Gespräch mit ihm, er war mir zu ruhig und hat alles nur auf sich zukommen lassen", sagte Schwald. Nun habe Rodehau "dort weiter gemacht, wo er beim 0:0 in Stadelhofen aufgehört hat". Der eine Punkt gegen Linx ist nicht zuletzt dem Weiler Torhüter zu verdanken. Und wer weiß, wofür der noch gut ist.

SV Weil - SV Linx 1:1 (1:1)
SV Weil: Rodehau; Götz (58. Bürgin), Kluge, Schmidt, Elsasser; Ophoven, Weber (64. Emmerich); Keita, Kassem-Saad (86. Perrone), Sprich; Bibbo. Tore: 0:1 Kelbi (8.), 1:1 Keita (29.). Schiedsrichter: Pace (Engen). Zuschauer: 235.

Aufrufe: 021.4.2014, 22:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor