2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
Hamburger Junge: René Guder (vorne) hat beim HSV in der Jugend gespielt. Nun geht er für den SV Wehen Wiesbaden auf Torejagd und hofft im Pokalhit am Dienstag im Kader zu stehen.  Archivfoto: rscp/Marcel Lorenz
Hamburger Junge: René Guder (vorne) hat beim HSV in der Jugend gespielt. Nun geht er für den SV Wehen Wiesbaden auf Torejagd und hofft im Pokalhit am Dienstag im Kader zu stehen. Archivfoto: rscp/Marcel Lorenz

Vor der Kür kommt die Pflicht

Devise beim SVWW und René Guder: Erst Zwickau schlagen und dann an den HSV denken

Wiesbaden. Beim SV Wehen Wiesbaden werfen große Ereignisse ihre Schatten voraus. Am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) gastiert der Hamburger SV zum Zweitrundenspiel des DFB-Pokals in der Brita-Arena. Ein besonderes Spiel für alle Beteiligten. Für einen Spieler in den Reihen des SVWW ist es aber noch mehr. Nämlich ein „absolutes Highlight-Spiel“. René Guder ist gebürtiger Hamburger und hat in der A-Jugend selbst beim HSV gespielt. „Als Kind war ich auch ein Fan des HSV. Als kleiner Junge hat man zu dem Verein aufgeblickt. Bis heute verfolge ich, was bei dem Club los ist“, erzählt er. Derzeit ist dort nach dem Trainerwechsel bekanntlich ziemlich viel los. Guder war von der Entlassung von Christian Titz überrascht. „Schließlich haben sie nur zwei Punkte Rückstand auf den Tabellenersten in der Zweiten Liga.“

Er selbst hat aber sehr gute Erinnerungen an seine aktive Zeit beim HSV. „Ich habe dort viel gelernt. Auch, dass es als Fußballer manchmal ziemlich hart sein kann“, erzählt der Mittelstürmer. Denn nach einem Jahr in der Hamburger U19 war für ihn bei dem Traditionsverein Schluss. „Am Ende hat es nicht gereicht. Das ist aber nicht schlimm. Vielleicht sollte es einfach nicht sein“, meint Guder. Er wechselte daraufhin zu Holstein Kiel, wo er seinen jetzigen Teamkollegen Manuel Schäffler kennenlernte, ging im Sommer 2017 zum Regionalligisten SC Weiche Flensburg und kam nun vor gut vier Monaten aus dem hohen Norden nach Hessen.

„Es ist für mich etwas ganz Neues, so weit von der Familie weg zu sein“, gesteht er. Nichtsdestotrotz habe er sich in seiner neuen Heimat sehr gut eingelebt und fühle sich „pudelwohl.“ Und das, obwohl es sportlich für ihn noch nicht hundertprozentig rund läuft. Am derzeit perfekt funktionierenden Sturmduo Schäffler-Kyereh kommt der 24-Jährige nicht vorbei. In fünf von zwölf Ligaspielen stand er nicht im Kader. „Ich will natürlich so viel Spielzeit wie möglich haben. Das hat zuletzt nicht so gut funktioniert. Ich brauche immer ein bisschen Zeit, wenn ich zu einem neuen Verein komme. Diese Zeit gibt mir der Trainer. Darüber haben wir geredet“, erklärt er. Am vergangenen Wochenende in Karlsruhe wurde der Offensivmann in der Schlussviertelstunde eingewechselt und wertet dies als Schritt in die richtige Richtung.

Generell lautet beim SVWW aktuell die Devise, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Denn vor dem besagten „Highlight-Spiel“ gegen Hamburg im Pokal wartet auf Guder und sein Team mit dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den FSV Zwickau noch eine wichtige Partie im Liga-Alltag. Daher gilt es nun, noch nicht zu viel an den HSV zu denken, sondern sich voll und ganz auf Zwickau zu konzentrieren. Guder glaubt, dass das ihm und seinen Mannschaftskameraden nicht schwerfallen wird: „Wir sind so erfahren, dass wir immer nur von Spiel zu Spiel schauen. Wir müssen jetzt erstmal am Samstag unsere Hausaufgaben machen.“ Und das wird keine leichte Aufgabe. Denn die Gäste aus dem Osten sind kein einfacher Gegner. „Sie spielen lange Bälle und sind sehr zweikampfstark. Da müssen wir erst einmal bestehen“, weiß Guder und ergänzt: „Natürlich ist es allein vom Namen her ein Unterschied, ob man gegen Zwickau oder den ‚großen HSV‘ spielt. Aber wir erwarten von uns, dass wir am Samstag wieder drei Punkte holen. Und danach können wir uns dann mit Hamburg beschäftigen.“ Daher macht sich der Rechtsfuß auch noch keine Gedanken darüber, ob er beim Pokalspiel dabei ist oder nicht. „Aber natürlich würde ich mich freuen, wenn ich Kader stehe“, meint er.



Aufrufe: 026.10.2018, 11:00 Uhr
Nadine PeterAutor