2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Turbulenzen vor dem SVWW-Tor: Keeper Markus Kolke und Jeremias Lorch verteidigen gegen Osnabrücks Anas Ouahim. 	Foto: Helmut Kemme
Turbulenzen vor dem SVWW-Tor: Keeper Markus Kolke und Jeremias Lorch verteidigen gegen Osnabrücks Anas Ouahim. Foto: Helmut Kemme

Rehm richtig in Rage

SVWW-Coach nach 1:2 in Osnabrück: Fahrlässig, wie wir nach der Führung gespielt haben

Verlinkte Inhalte

Osnabrück. Besser hätte Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden bei Tabellenführer VfL Osnabrück nicht starten können. Nach einer knappen Minute führten die Hessen bereits dank eines Tores von Goalgetter Manuel Schäffler mit 1:0. Der SVWW hatte das Spiel in den ersten zwanzig Minuten im Griff. Am Stadion Bremer Brücke hatten die knapp 10.000 Osnabrücker Fans ernsthafte Sorgen, dass die Serie ihres Teams, das bis dahin seit zehn Spielen ungeschlagen war, reißen könnte.

Doch nach 90 Minuten war es die Mannschaft von Trainer Rüdiger Rehm, die mit leeren Händen dastand und sich mit 1:2 (1:2) geschlagen geben musste. Eine Niederlage, mit der Rehm haderte. Der Coach war richtig sauer, bemängelte beim Gang in die Kabine wütend und lautstark das Zweikampfverhalten seiner Spieler. „Es war sehr fahrlässig, wie wir mit unserer Führung umgegangen sind. Wir haben das zweite Tor vorne nicht gemacht. Und hinten zu viel zugelassen, mit Freistößen und Standards und einer Zweikampfführung, die einfach nicht gut genug war“, fasste Rehm zusammen.

Denn nach starken zwanzig Minuten seiner Elf kippte das Spiel plötzlich. Der SVWW fand keinen richtigen Zugriff mehr, während die Hausherren zusehends stärker wurden. „Wir haben den Gegner nicht mehr so unter Druck gesetzt“, analysierte der Trainer. Doch erst einmal konnte die knappe Führung verteidigt werden.

Die Partie hätte mit Sicherheit nochmal eine andere Wendung genommen, wenn Jules Schwadorf in der 32. Minute frei vorm Tor stehend auf 2:0 für den SVWW erhöht hätte. Aber der Mittelfeldspieler scheiterte am U21-Nationaltorwart Nils-Jonathan Körber im Tor des VfL. „In dieser Situation müssen wir zwingend das 2:0 machen. Das war eine riesige Chance. So etwas wird in der Dritten Liga immer bestraft“, wusste Rehm.

Er sollte recht behalten. Einem Eckball in der 36. Minute ging eine gefährliche Freistoßflanke voraus, die Schäffler in höchster Not entschärfen konnte. Doch die Ecke konnte der SVWW dann nicht mehr verteidigen, sodass Marc Heider zum 1:1 einköpfte. „Ich hatte direkt nach diesem ersten Gegentor gesagt, dass ich hoffe, dass wir mit dem Unentschieden in die Pause gehen“, erzählt Rehm.

Genügend Chancen, um Zählbares mitzunehmen

Aber alles Hoffen nützte nichts. Sein Team geriet gar vor dem Halbzeitpfiff durch einen sehenswert verwandelten von Freistoß Marcos Alvarez in der 44. Minute in Rückstand. Zu diesem Zeitpunkt war SVWW-Mittelfeldmann Patrick Schönfeld bereits aufgrund einer muskulären Blessur ausgeschieden. Aber es blieb ja noch genug Zeit. Entsprechend engagiert und druckvoll startete der SVWW in die zweite Halbzeit. „Wir waren selbst unzufrieden, wie die ersten 45 Minuten gelaufen sind. Aber wir wollten auf keinen Fall als Verlierer vom Platz gehen“, erklärt Mittelfeldspieler Niklas Dams. Möglichkeiten zum 2:2 gab es zahlreiche. Doch sowohl Marcel Titsch Rivero (50.) als auch Schäffler (57./68.), Maximilian Dittgen (80./86.) und Niklas Schmidt (88.) vergaben teils hochkarätige Chancen.

„In der zweiten Halbzeit haben wir noch einmal richtig gut nach vorne gespielt. In der Summe hätten wir ein Unentschieden oder sogar mehr verdient gehabt“, meinte Stürmer Schäffler. Und trotz aller Enttäuschung über die Niederlage, nimmt Trainer Rehm Positives für die bevorstehenden Heimspiele gegen Uerdingen und Aalen mit: „Wir sind körperlich in unheimlich guter Verfassung. Was wir hier in den letzten zehn Minuten noch abgerattert haben, war richtig gut. Wir stecken jetzt nicht den Kopf in den Sand.“

Aufrufe: 09.12.2018, 20:24 Uhr
Nadine PeterAutor