2024-05-10T08:19:16.237Z

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Taktikbesprechung: Chris Khayyer gibt seit dieser Saison bei der Regionalliga-U 15 des SVWW den Kurs vor.
Taktikbesprechung: Chris Khayyer gibt seit dieser Saison bei der Regionalliga-U 15 des SVWW den Kurs vor. – Foto: SVWW

Khayyer Coach mit Leib und Seele

26-jähriger A-Lizenz-Inhaber seit dieser Saison hauptamtlicher Trainer der U 15 des SVWW

Wiesbaden. Ein paar Tage auf Essen und Trinken verzichten, das würde er hinbekommen, versichert Chris Khayyer, aber ein Tag ohne seine U 15-Schützlinge beim SV Wehen Wiesbaden, ein Tag ohne Fußball, das fiele ihm ungleich schwerer. „Das ist mein Leben, meine absolute Leidenschaft“, sagt der 26-Jährige mit jener Überzeugung, die er als Coach quasi mit jeder Faser seines Körpers lebt.

„Kommunikativ und mit viel Fachsachverstand“: Abitur, abgeschlossenes Sportmanagement-Studium, Erwerb der Trainer-A-Lizenz und seit dieser Runde die Berufung in den Stab der hauptamtlichen Trainer beim Wiesbadener Fußball-Zweitligisten: Das alles hat Khayyer, dessen Mutter Deutsche ist und dessen Vater aus dem Iran stammt, quasi im Zeitraffertempo bewerkstelligt. „Er ist nahe an den Jungs dran und sehr kommunikativ. Dazu kommt sein großer Fußballsachverstand“, weiß Armin Alexander um die Qualitäten des jungen Trainers. Der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums weiß aber auch nur allzu gut, dass Khayyer mit der im Sommer neu zusammengestellten U15 des SVWW in der Regionalliga eine Herkulesaufgabe zu stemmen hat.

Regionalliga-Verbleib das Maß aller Dinge: Wo es doch in dieser Saison aus dem schmalen Feld der zehn Mannschaften definitiv zwei feste Absteiger aus der höchsten deutschen C-Jugendklasse geben wird. Mittlerweile in der dritten Spielzeit ist der SV Wehen Wiesbaden dort vertreten. Nach Platz sechs in der vergangenen Runde gilt es nun einzig und allein, vor den Abstiegsplätzen zu landen. „Wir müssen uns ganz extrem an dem orientieren, was bei uns machbar ist“, betont der NLZ-Chef und fügt an: „Chris hat in seiner Zeit bei unserer U 16 bereits bewiesen, dass er Talente entwickeln kann. Und er trägt unsere Philosophie mit, die auf Fußballspielen im Sinne des Wortes ausgelegt ist.“

Samstag kommt der VfB: Khayyer selbst ist überzeugt, dass auf Dauer der Sprung vom derzeitigen letzten Platz in sichere Gefilde gelingt. Das 0:3 beim bärenstarken Nachwuchs des SC Freiburg wertet er als Schritt in die richtige Richtung. Während die Topteams der Klasse – am Samstag kommt um 14 Uhr mit dem VfB Stuttgart ein weiterer Hochkaräter auf den Hal-berg – von der individuellen Klasse her meist im Vorteil sind, versucht Khayyer, den Teamworkfaktor mit der Förderung des Einzelnen nachhaltig zu forcieren. Es sei seine Passion, „den Jungs etwas beibringen zu wollen“, bekräftigt er.

Start als Coach bei Biebrich 02: Bei Biebrich 02 begann seine frühe Trainerlaufbahn gleichfalls im U 15-Bereich. Mit Khalid Oumid coachte er die Hessenliga-A-Jugend der 02er, ehe er zum SV Wehen Wiesbaden zurückkehrte, für den er in der Jugend selbst Ball war. Über Praktikum und Teilzeitbeschäftigung fasste er beim SVWW immer mehr Fuß – bis zur Übernahme der U 15 in diesem Sommer. Die eigene Spielerlaufbahn ist für ihn längst nebensächlich geworden. Wenn es die Zeit zulässt, streift Khayyer das Trikot von A-Liga-Spitzenreiter FC Maroc über. Die freundschaftlichen Bande zu Trainer Gökhan Caliskan und Mittelfeldspieler Bilal Marzouki habe ihn zum FCM geführt, erläutert er.

Zahl der Abgänge reduzieren: Doch sein Fokus gilt natürlich primär seinen Jungs beim SVWW. Schließlich will auch er dazu beitragen, dass sich möglichst wenige der eigenen Talente in die Nachwuchsschmieden von Bundesligisten verabschieden. In diesem Sommer hat der SVWW Spieler aus dem U 12 bis U 14-Spektrum an Mainz 05 verloren. Fabio Wollstadt zog es zu Schalke 04. Künftig soll sich die Zahl der Abwanderer in allen Leistungsteams des Zweitligisten zumindest verringern.

Aufrufe: 09.10.2019, 12:00 Uhr
Stephan NeumannAutor