2024-05-14T11:23:26.213Z

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Hitzige Diskussion an der Seitenlinie: SpVgg-Trainer Claus Schromm (l.) beschwert sich bei Schiedsrichter Martin Petersen über dessen Elfmeterpfiff in der zwölften Spielminute. ROBERT BROUCZEK
Hitzige Diskussion an der Seitenlinie: SpVgg-Trainer Claus Schromm (l.) beschwert sich bei Schiedsrichter Martin Petersen über dessen Elfmeterpfiff in der zwölften Spielminute. ROBERT BROUCZEK

Hachinger zoffen sich nach Niederlage mit Schiedsrichter Petersen

Ärger um fragwürdigen Elfmeter

Mit der zweiten Niederlage im zweiten Spiel hat die SpVgg Unterhaching den Start ins Drittliga-Jahr 2019 endgültig verpatzt.

VON CHRISTIAN AMBERG

Statt der Enttäuschung überwog nach dem 1:2 gegen den Wehen-Wiesbaden am Freitagabend aber Zorn: über Schiedsrichter Martin Petersen.

Auch eine gute Stunde nach dem Abpfiff gab es noch Gesprächsbedarf. In den Katakomben des Sportparks machte sich das Schiedsrichtergespann auf den Weg zum Ausgang, als es zu einer weiteren Begegnung mit SpVgg-Präsident Manfred Schwabl kam. Und es wurde nicht geredet, sondern weiter gestritten. Über einen Elfmeter, der fragwürdig war – und dem Spiel eine gewisse Wende gegeben hatte. Allerdings schon in der 12. Minute, und am Ende war er nicht der Grund für die Hachinger Niederlage gegen einen bärenstarken Gegner.

Petersen, immerhin Bundesliga-Referee, musste sich einiges anhören. Markus Schwabl, der das angebliche Foul an Diawusie begangen hatte, wollte zwar eigentlich „gar nichts sagen, sonst werde ich 25 Spiele gesperrt“. Aber die Wut musste doch raus. „Mehr als lachen kann ich über den Pfiff nicht. Der schmeißt sich so theatralisch hin und springt auch noch ab dabei, das ist unglaublich. Ich schmeiße mich künftig auch nur noch hin, man hat ja damit Erfolg“, echauffierte sich der Verteidiger, der kurz nach Schmidts 1:0 Elfmeterpunkt wegen Meckerns von Petersen auch noch seine fünfte Gelbe Karte sah. Cheftrainer Claus Schromm war nach der Partie schon etwas abgekühlt, schüttelte innerlich den Kopf: „Wer den Elfmeter sieht... Besser, man kommentiert’s nicht.“

Draußen wütete derweil noch Torhüter Lukas Königshofer über den Referee, dem er aufgebracht „Arroganz“ unterstellte. Und Mittelfeldspieler Finn Porath schlich – eine Woche vor seinem 22. Geburtstag – ebenfalls ziemlich fassungslos davon. Ihn hatte Petersen in einer anderen Szene mit heftigem Reklamieren als „13-Jährigen“ tituliert und weggeschickt. Das bestätigte der Schiedsrichter hinterher so: „Ich habe zu ihm gesagt, er benimmt sich wie ein 13-Jähriger und soll weggehen.“

Nicht die feine Art des Stuttgarter Referees, immerhin suchte er in Sachen Elfmeter nach dem Spiel noch einmal das Gespräch mit Manfred Schwabl, den er zu Beginn der zweiten Halbzeit wegen wiederholten Meckerns auch noch auf die Tribüne geschickt hatte. Ergiebig wurde der Austausch nicht. In all dem Trubel während der 90 Minuten und danach wiederholte Hachings Präsident aber auch: „Verloren haben wir nicht wegen des Elfmeters.“

Auch sein Sohn Markus fügte das ganz ehrlich an seine Tiraden an: „Die Niederlage müssen wir uns selber ankreiden. Wehen hat zwei Tore geschossen, wir nur eins. Obwohl wir nach dem Elfmeter gut zurückgekommen sind.“ Nach dem 0:1 war Stefan Schimmer nach einer missglückten Abwehraktion der Gäste der Ausgleich gelungen (26.). Allerdings hatte die SpVgg außer Schimmers Kopfball (1.) und Stephan Hains Riesenchance frei vor SVW-Keeper Kolke (11.) schon im ersten Durchgang eindeutig das Nachsehen gehabt. Mit dem 1:2 kurz nach der Pause durch Lorch war schon zu befürchten, dass die Hachinger ihre zweite Heimpleite kassieren würden. Wehen gab die Regie in der Begegnung nicht mehr her. Lorch und Titsch Rivero hatten weitere Top-Möglichkeiten. Erst in der letzten Minute gab es noch Chancen für die Gastgeber durch Hain und Dombrowka, doch der Sieg der Gäste war verdient.

SVWW-Trainer Rüdiger Rehm lobte die SpVgg als „extrem starken Gegner“ und sprach zurecht von einem „tollen und intensiven Spiel“. Auch Claus Schromm sah das so, vermutete, dass alle Beteiligten „fix und fertig“ seien und gratulierte dem Gegner, der den fünften Sieg in Serie feierte und sich nachhaltig um einen Aufstiegsplatz bewarb. „Wehen hatte schon die Chance aufs 2:0, da hatten wir Glück, auch das 3:1 hätte fallen können. Für uns hat es am Ende leider nicht zum 2:2 gereicht.“

„Restlos bedient“ zeigte sich Schwabl junior. Kapitän Dominik Stahl musste zugeben: „Wir haben Wehen heute nicht stoppen können, die haben’s uns richtig schwer gemacht. Das ist die Mannschaft der Stunde, die haben einen Lauf und viel Selbstvertrauen, da gehen manche Dinge von alleine.“ Ein Rückschlag soll die zweite Niederlage 2019 aber nicht gewesen sein, betont er: „Wir können damit umgehen, so stabil sind wir. Es kommen jetzt viele Spiele, da können wir das abschütteln. Wenn wir ins Rollen kommen, kann noch viel passieren.“

Aufrufe: 018.2.2019, 10:07 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Christian AmbergAutor