2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Wiesbadens Manuel Schäffler (links) und Kaiserslauterns Carlo Sickinger (rechts) im Zweikampf. Foto: rscp/Corinna Seibert
Wiesbadens Manuel Schäffler (links) und Kaiserslauterns Carlo Sickinger (rechts) im Zweikampf. Foto: rscp/Corinna Seibert

DFB-Pokal sicher, Aufstieg möglich

SVWW springt mit 2:0 gegen Kaiserslautern auf Relegationsrang zurück +++ Schönfelds Traum-Comeback

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WIESBADEN. Die 7544 Zuschauer in der Brita-Arena rieben sich nach 45 Minuten verwundert die Augen. Waren sie gerade Zeuge von der besten Halbzeit des SV Wehen Wiesbaden in dieser Saison geworden? Oder haben sie einfach nur einen peinlichen wie blutleeren Auftritt des 1. FC Kaiserslautern erlebt? Es war eine Mischung aus beiden Aspekten. Und so fiel der 2:0 (2:0)- Erfolg des SVWW gegen den FCK noch viel zu niedrig aus.

„Ich kann mich für den Auftritt der ersten Halbzeit bei den Fans nur entschuldigen“, appellierte FCK-Trainer Sascha Hildmann in der Pause an seine Spieler, nicht völlig „unter die Räder zu kommen“. „Wir haben den Gegner sehr oft in Panik versetzt“, war auf der anderen Seite SVWW-Coach Rüdiger Rehm hochzufrieden, auch wenn das Spiel nach dem Wechsel ausgeglichener war.


Torschützen geben dem Spiel die besondere Note

Die drei Punkte reichten zum einen, um die Hessen an Kontrahent Halle vorbei wieder auf Platz drei zu hieven. Jener Rang, der am Ende die Relegation gegen den Drittletzten der 2. Liga beschert. Doch Platz vier ist auch schon sicher und damit die dritte Qualifikation in Folge für den DFB-Pokal. Die Zahlen der ersten 45 Minuten an diesem Montagabend waren beeindruckend. Die Gastgeber erspielten sich Ecke auf Ecke, 8:0 schon nach einer halbe Stunde und etliche Großchancen. Zwei davon fanden den Weg ins Tor. Dass ausgerechnet Patrick Schönfeld und Nicklas Shipnoski die beiden Torschützen waren, gab der Partie noch die besondere Note. Schönfeld, der seinen letzten Auftritt am 8. Dezember vergangenes Jahr hatte, erlebte ein Traum-Comeback. Die vielen starken Aktionen, wo er den Ball geschickt verteidigte und mit klugen Pässen an die Mitspieler brachte, krönte der Mittelfeldspieler, der quasi als hängende Spitze hinter Manuel Schäffler spielte, mit einem sehenswerten Tor. Sein Dropkick von der Strafraumgrenze landete in der 20. Minute genau im Eck.


„Es fühlt sich gut an, wieder auf dem Platz zu stehen. Es war ein langer Weg zurück. Das Tor war natürlich etwas Besonderes“, wurde der völlig platte Schönfeld nach gut 70 Minuten unter tosendem Applaus ausgewechselt. „Er hatte eine lange Leidenszeit. Mit seiner hohen Qualität und viel Erfahrung hat er uns sehr geholfen“, hob auch Rehm seinen Schützling hervor. Auch für den zweiten Torschützen war es ein besonderes Spiel, immerhin hatte Shipnoski fast sein ganzes Fußball-Leben in Lautern verbracht. Es sollte ihn nicht daran hindern, nach einer der vielen sehenswerten Kombinationen über Schäffler und Maximilian Dittgen zum 2:0 (23.) zu vollenden. Auf einen ausgiebigen Jubel verzichtete der Youngster freilich aus Respekt. „Es ist schade, wie es bei Lautern gerade läuft“, wollte sich Shipnoski aber nicht für sein Tor entschuldigen: „Jetzt geht es darum, diese Leidenschaft weiter zu zeigen, dann gewinnen wir unsere Spiele.“


Die Teilnahme am DFB-Pokal ist im Sack, doch Rehm ließ keinen Zweifel daran, was das eigentliche Saisonziel ist. „Die Mannschaft will jetzt das Maximum. Und wenn der Karlsruher SC noch schwächelt, wollen wir angreifen“, hat der SVWW-Trainer bei vier Punkten Rückstand auf den KSC den zweiten Platz auch noch nicht abgeschrieben. Beim drittletzten Saisonspiel am Samstag in Lotte muss Rehm freilich auf die gelbgesperrten Sebastian Mrowca und Manuel Schäffler verzichten. „Jetzt sollte es auch jeder verstanden haben, dass es nur mit dieser Einstellung geht“, weiß auch Sascha Mockenhaupt.

Aufrufe: 030.4.2019, 12:00 Uhr
Stephan Crecelius und Torsten MudersAutor