Grafing – Selten hat man Grafings Führung nach einer Niederlage so zufrieden gesehen. Die Mannschaft hatte zwar 2:3 gegen den Tabellenführer aus Waldperlach verloren. Sich dabei aber bestens verkauft und von allen Seiten dafür Lob eingefahren. „Davon können wir uns allerdings nicht kaufen“, ärgerte sich zumindest Jürgen Daser ein wenig. Der Technische Leiter der Grafinger hatte den Außenseiter nämlich auf Augenhöhe mit dem Aufstiegsfavoriten gesehen, bekannte letztlich allerdings: „Es war eine knappe, aber verdiente Niederlage.“
Grafing zwang die Waldperlacher, weit mehr zu investieren, als die sich das wohl vorgestellt hatten. So verlief die erste Halbzeit weitgehend ausgeglichen, wenngleich die Gäste nach einer Viertelstunde in Führung gingen. Manu Bauer war zur Stelle, als der SVW-Keeper einen Weitschuss von Jakob Oswald abklatschen ließ und staubte zum 1:1 ab (14.).
„Wir haben mit unseren Mitteln sehr gut dagegen gehalten“, zog Daser eine positive Bilanz der ersten Halbzeit. Er sah sein Team auf einem Level mit den Münchnern: „Wir sind viel gelaufen, haben richtig gut gearbeitet.“
Direkt nach der Halbzeit bot sich Tim Geissler die Chance, der Partie eine Wende zu geben. Alleine steuerte er auf den SVW-Keeper zu, der im Duell Eins-gegen-eins Sieger blieb und Waldperlach vor einem Rückstand bewahrte. Was den Unterschied zwischen einem Bezirksliga-Aspiranten und einer um den Klassenerhalt kämpfenden Mannschaft ausmacht, zeigten die Münchner Tore zwei und drei: Balleroberung im Mittelfeld, über zwei, drei Stationen vors Tor, effektiver Abschluss.
Dass Grafing via Elfmeter noch zum 2:3 (70.) kam, in den Schlussminuten vergeblich anrannte, drückte das unterschiedliche Leistungsvermögen ebenfalls aus. „Es hat eben nicht gereicht“, so Daser, der zufrieden feststellte: „Waldperlach hat nichts geschenkt bekommen. Die mussten für die Punkte richtig was tun.“
Tore: 0:1 (12.) Elhami Berisha, 1:1 (34.) Manuel Bauer; 1:2 Simon Bartholomae, 1:3 (63.) Kevin Orlando, 2:3 (70.) Kilian Hilger (Elfmeter)
(Wolfgang Herfort)