2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Andi Pummer möchte Türkgücü-Ataspor-Präsident Kivran mit „Leistung“ überzeugen.  Sven Leifer
Andi Pummer möchte Türkgücü-Ataspor-Präsident Kivran mit „Leistung“ überzeugen.  Sven Leifer

Pummer: „Ich bin hier, um den Regionalliga-Aufstieg zu ermöglichen“

Vertrag des Trainers läuft aus

Andreas Pummer und der SV Türkgücü-Ataspor stehen vor dem Durchmarsch in die Regionalliga. Dem Trainer kann es recht sein, denn sein Vertrag läuft aus und er hat die Argumente auf seiner Seite.

Würden sich Friedrich Nitzsche und Andreas Pummer treffen, gäbe es Krach. Aber so richtig! „Wir müssen trotz des Erfolges weiterhin demütig sein“, fordert der Meister-Trainer des SV Türkgücü-Ataspor. Nietzsche lief beim Begriff „Demut“ zu rhetorischer Hochform auf. Er bezeichnete diese Haltung als Sklavenmoral und verglich sie mit der eines kriechenden Wurms, der nichts anderes im Sinn hat, als nicht zertreten zu werden. Pummer würde bei solchen Vorwürfen nur müde lächeln. Tief stapeln ist seit Jahren ein wichtiger Mosaikstein seiner Erfolgsgeschichte. Pummer muss nicht betonen, wie stolz er auf den Erfolg ist. Dafür gibt es Spielpläne und die Tabelle.

Dort steht der SV Türkgücü-Ataspor nach dem Aufstieg mit zehn Punkten Vorsprung an der Spitze der Bayernliga. Im Jahr 2018 wurden nur drei Pflichtspiele verloren. Erkaufter Erfolg ist der Vorwurf, der vor allem in den sozialen Netzwerken immer wieder hochkocht. Doch wer die Arbeit von Pummer und seinem Trainerteam genauer verfolgt, muss anerkennen, dass Türkgücü-Ataspor vieles richtig gemacht hat. In dieser Saison hat Pummer ein Team geformt, gegen das der Gegner wenige Mittel findet. „Sehr ordentlich“, findet er die Leistung seiner Hintermannschaft. 12 Gegentore in 21 Spielen sind für ihn kein Grund zur Euphorie: „Wir spielen intelligent und effektiv. Statt einmal 9:0 gewinne ich lieber neunmal 1:0.“

Öffentliche Demut war bereits der Hebel, mit dem Türkgücü Ataspor den SE Freising im Saisonfinale noch abgefangen und im entscheidenden Moment zugeschlagen hat. Jetzt liegt es in der Hand von Pummer, seine Spieler am Boden zu halten. „Ich bin hier, um den Regionalliga-Aufstieg zu ermöglichen.“ Ob er dann weitermachen darf, entscheidet sich im Januar. Dann steht das Gespräch mit Hasan Kivran an. Der Präsident träumt von der Regionalliga. Pummer gibt kein Aufstiegsversprechen. Aber er ist zuversichtlich, dass im Sommer die Tabelle erneut Fakten liefern wird: „Mein Vertrag läuft aus. Und im Fußball gibt es für einen Trainer nur ein Argument: Leistung.“

Die Amateurfußballseite erscheint jeden Mittwoch. Autor ist Christoph Seidl, erreichbar unter christoph.seidl@merkur.de

Aufrufe: 019.12.2018, 12:49 Uhr
Christoph SeidlAutor