2024-05-02T16:12:49.858Z

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Andi Pummer (li.) thront mit seiner Mannschaft an der Spitze. Bruder Sebastian steckt mit dem TuS Holzkirchen auf dem letzten Rang fest. Riedel
Andi Pummer (li.) thront mit seiner Mannschaft an der Spitze. Bruder Sebastian steckt mit dem TuS Holzkirchen auf dem letzten Rang fest. Riedel

Duell der Pummer-Brüder bringt Eltern in Not

Sebastian braucht nicht mit Mitleid von Andi rechnen

Am Samstag setzte sich Andi Pummer mit dem SV Türkgücü-Ataspor knapp gegen Bruder Sebastian und den TuS Holzkirchen durch. Für die Eltern sind solche Spiele nicht ganz einfach.

Am schwierigsten muss es für die Eltern sein: Wem drückt man die Daumen, wenn zwei ihrer Kinder im Fußball aufeinandertreffen? „Für wen sind wir heute“, überlegte also Vater Pummer vor dem Bayernliga-Duell seiner Söhne. Andreas, mit 36 der Ältere, ist Trainer des Spitzenteams Türkgücü-Ataspor, Sebastian, zwei Jahre jünger, coacht den Nachzügler TuS Holzkichen. Als Vater müsste man da eher zum Jüngeren halten, der, so scheint es, bräuchte die Punkte dringender, um seinen Job zu sichern. Hat nicht ganz geklappt, trotz heftigster Gegenwehr musste sich Holzkirchen 2:3 geschlagen geben, wodurch Türkgücü die Spitze erklomm.

Eine ähnliche Konstellation gab es mal vor sieben Jahren in der damaligen Landesliga Süd. Dirk Teschke traf als Trainer des FC Unterföhring auf Bruder Carsten, in Diensten des SV Pullach. Vater Teschke gab sich damals salomonisch, wünschte jedem einen Heimsieg: „Bei zwei Unentschieden gäbe es für beide nur zwei, so aber jeweils drei Punkte.“ Wie wahr, auch wenn sich diese Hoffnung nicht erfüllte. Dirk gewann Hin- und Rückspiel, Unterföhring schaffte anschließend die Qualifikation zur neuen Bayernliga Süd, während Carstens Pullacher in die Landesliga Südost rutschten.

Für die Pummers gibt es noch die Chance, dass beide Brüder am Ende jeweils drei Punkte aus den direkten Duellen mitnehmen. Wobei es für Sebastian ziemlich schwierig werden dürfte, den großen Bruder dann eben im Rückspiel zu schlagen. Das nämlich findet Mitte März statt. Und Türkgücü will unbedingt aufsteigen, darauf ist der namhafte Kader ausgelegt. Selbst wenn Holzkirchen dann noch immer in akuter Abstiegsgefahr sein sollte, Mitleid darf Sebastian wohl nicht erwarten vom großen Bruder. „Er kennt mich und weiß, dass ich nicht verlieren kann“, sagte der schon nach dem Sieg am Sonntag.

Die Amateurfußballseite erscheint jeden Mittwoch. Autor der heutigen Ausgabe ist Reinhard Hübner, erreichbar unter komsport@t-online.de.

Aufrufe: 022.8.2018, 11:48 Uhr
Münchner Merkur / Reinhard HübnerAutor