Sulzemoos - Als der Schlusspfiff dann endlich ertönte, schrien die Spieler und Fans des SV Sulzemoos ihre Erleichterung heraus. Nach einer Energieleistung gewannen die Rot-Weißen gegen die SpVgg Kammerberg knapp mit 1:0. Für Trainer Christian Leßmann war es im zweiten Spiel der erste Sieg – und der kam zur richtigen Zeit.
Das Torjäger-Duell zwischen Bilal Solanke und Robin Streit fiel zunächst aus. Sowohl der Sulzemooser als auch Kammerbergs Knipser waren angeschlagen und nahmen zunächst auf der Bank Platz.
Auch ohne die beiden Angreifer entwickelte sich ein Duell mit vielen Torabschlüssen. Und die hatten Qualität, aber SVS-Torhüter Max Kronschnabl und sein Gegenüber Markus Eisgruber hatten jeweils einen Sahnetag erwischt. In der ersten halben Stunde waren die Gäste am Drücker, doch Kronschnabl rettete mehrfach stark – unter anderem gegen Niklas Kiermeier (17.) und Tim Bürchner (25.).
Dann wurde Sulzemoos stärker und der ehemalige SVS-Keeper Eisgruber, der von 2010 bis 2019 das Sulzemooser Tor hütete, zeigte seine Klasse, indem er gegen im Eins-gegen-eins mit Daniel Wildgruber lang stehen blieb (32.) und Yasin Kökners Schuss stark aus dem Winkel fischte (40.).
Zur Halbzeit wechselte Gästetrainer Matthias Koston den Liga-Toptorjäger Robin Streit (20 Saisontore) ein. Zehn Minuten später brachte Leßmann Bilal Solanke ins Spiel. Streit hatte gleich seine erste gefährliche Aktion, Kronschnabl war aber schnell unten. In der Folge gelang es den Kammerbergern nicht, Druck aufzubauen. Der Tabellenvierzehnte aus Sulzemoos war besser und verdiente sich die Führung: In der 58. Minute köpfte Mestan Chasim eine Flanke auf den langen Pfosten gegen die Laufrichtung Eisgrubers ins Tor. Und dieser knappe Vorsprung wackelte nicht mehr. Auch, weil Robert Villand einen Sulzemooser mit dem Fuß an der Brust traf und dafür die Rote Karte sah (85.).
Für die Kammerberger ist nun erst einmal das angesagt, was sie eigentlich nicht wollten: Niemandsland in der Tabelle. „Letztendlich war es eine verdiente Niederlage. Nach einer halben Stunde ist uns zu wenig eingefallen, dazu kamen Fehler. Das war zu wenig“, so das Fazit von Kammerbergs Teammanager Gerhard Güntner.
Die Sulzemooser freuten sich über den ersten Sieg nach fünf Partien ohne Dreier und mit nur einem Punkt. „Der Sieg war schmutzig, aber verdient. Es war genau das, was wir in dieser Situation gebraucht haben. Die Jungs haben sich heute für einen enormen Aufwand belohnt“, sagte Markus Wagenpfeil, der sportliche Leiter der Sulzemooser. stm
SV Sulzemoos: Maximilian Kronschnabl, Sergen Retzep, Johannes Oberacher (73. Korbinian Wildgruber), Sebastian Ranftl, Tobias Schöler, Marcel Berger, Yasin Kökner (87. Aykut Sahin), Kristian Paluca, Mestan Chasim (87. Andreas Zech), Daniel Wildgruber (54. Bilal Solanke), David Tomasevic
SpVgg Kammerberg: Markus Eisgruber, Tim Bürchner, Maximilian Schaar, Kevin Streit (65. Emmanuel Ojo), Matthias Eisenkolb, Niklas Kiermeier (53. Robert Villand), Thomas Nefzger, Sebastian Waas, Alexander Nefzger, Patrick Sturm (46. Robin Streit), Lukas Schmitt
Schiedsrichter: Felix Wolf
Zuschauer: 190
Rote Karte: Robert Villand (85.)
Tore: 1:0 (58.) – Mestan Chasim.