2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kein gelungenes Debüt: Lukas Scepanik. Foto: Bm
Kein gelungenes Debüt: Lukas Scepanik. Foto: Bm

Stuttgarter Kickers: Die Abstimmung muss besser werden

Zum Saisonstart offenbaren die Kickers Defizite in der Defensive

Den Saisonstart in der Regionalliga hat sich der Drittliga-Absteiger anders vorgestellt, das lag vor allem an einem anfängerhaften Abwehrverhalten, das schnell abgestellt werden muss.

Es gibt im Fußball ja viele technische Hilfsmittel – man denke nur an das bei der EM groß aufgekommene „Packing“. Doch ein Frühwarnsystem wie etwa für einen Tsunami gibt es noch nicht. Sonst hätten die Stuttgarter Kickers den Saisonstart gegen Waldhof beim 2:3 wohl nicht so verschlafen – als sie in den ersten zehn Minuten drei Gegentore kassierten. Eine Einschätzung der verschiedenen Mannschaftsteile:

Torwart: Lukas Königshofer bekam wie erwartet den Vorzug vor seinem Konkurrenten Sebastian Kolbe – und konnte einem fast etwas Leid tun. Jeder Schuss ein Treffer, hieß es in der katastrophalen Anfangsphase. Lediglich beim 0:2 sah der Österreich etwas unglücklich aus, als er einen Schuss nur abklatschen konnte. Im Spielverlauf verhinderte der 27-Jährige aber bei zwei, drei Aktionen einen deutlicheren Rückstand.

Abwehr: Sicher die Achillesferse bei den Kickers zum Auftakt, auch wenn der Trainer Alfred Kaminski betonte: „Die Defensivarbeit beginnt schon im Angriff.“ Dennoch darf es nicht passieren, dass man sich so überrumpeln lässt, wie die Kickers am Freitagabend. Vor allem über die Außen kam Waldhof immer wieder gefährlich vors Kickers-Tor. Folgerichtig wurde der in der Vorbereitung gute Lukas Scepanik zur Pause ausgewechselt. Marco Koch machte es (auf der rechten Seite) mit seinem Laufpensum deutlich besser, während Maurizio Scioscia nach links wechselte und offensiv (Elfmeter rausgeholt, Tor gemacht) zu überzeugen wusste. Aber auch die Innenverteidigung mit dem Kapitän Daniel Schulz und Volkan Celikats konnte nicht überzeugen. „Die Abstimmung muss sicher noch besser werden“, sagt Schulz. Ob’s nur daran lag, dass Marco Kaffenberger kurzfristig mit Oberschenkelproblemen ausfiel? „Er hat in der Vorbereitung die meiste Einsatzzeit gehabt“, sagt Kaminski zur Bedeutung des Neuzugangs aus Braunschweig.

Mittelfeld: Auffälligster Akteur war sicher Alessandro Abruscia, der auf der rechten Seite fungierte, allerdings auch oft die Lücke im defensiven Mittelfeld ausfüllen musste. Es wäre sicher eine Überlegung, den einzigen Überlebenden der vergangenen Saison auf der Sechser-Position zu platzieren – zumindest solange da noch kein Neuzugang gefunden worden ist. Denn Nico Blank und Yannick Thermann wirkten bisweilen noch überfordert. Und auch der hoch gelobte Ryan Malone konnte links nur wenig Akzente setzen – sieht man einmal von seinen weiten Einwürfen ab.

Angriff: Mijo Tunjic und Luca Pfeiffer bildeten das Sturmduo, von der Anlage her ähneln sich die beiden großen Spieler. Pfeiffer zeigte als Oberligaspieler durchaus gute Ansätze, und auch Tunjic hatte nach der Pause deutlich mehr Spielanteile, wenngleich er die beste Chance zum Ausgleich verstolperte. Der Last-Minute-Neuzugang Saer Sene kam zu einem Kurzeinsatz, aber man merkte ihm die fehlende Spielpraxis noch deutlich an.

Fazit: „Wenn wir nicht noch zwei Qualitätsspieler bekommen, muss man beim Saisonziel Abstriche machen“, sagt Kaminski.

Der Kader der Stuttgarter Kickers in der Übersicht

Aufrufe: 08.8.2016, 17:45 Uhr
Joachim Klumpp - Stuttgarter NachrichtenAutor