Spielabbruch bei den Stuttgarter Kickers

Robuste Zweikämpfe

„Das war eine faire Begegnung, es gab nicht eine Gelbe Karte“, sagte Böblingens Fußballchef Dieter Schneider, der am vergangenen Mittwoch das Testspiel zwischen dem Fußball-Oberligisten Stuttgarter Kickers und der SV Böblingen beobachtet hatte. Es habe durchaus robuste Zweikämpfe gegeben, diese seien aber stets im Rahmen gewesen. In der 85. Minute aber geriet die Partie aus den Fugen: Böblingens Tim Kühnel hatte etwa 30 Meter vom Kickers-Tor entfernt den Ball am Fuß, Lukas Kling griff ihn an. Aus dem Zweikampf heraus hat sich Kling womöglich zu einer Tätlichkeit hinreißen lassen, jedenfalls zeigte ihm der Unparteiische Marc Philip Eckermann die Rote Karte. „Ich habe eine Bewegung des Kickers-Spieler gesehen. Genau kann ich es nicht beschreiben, das Flutlicht war schlecht“, sagte Dieter Schneider. Nach der Entscheidung des Schiedsrichters - er pfeift für den SV Breuningsweiler (SR-Gruppe Waiblingen) bildete sich sofort eine Spielertraube mit Akteuren der Stuttgarter und der Böblinger. Eine Zeitlang schaute Eckermann diesem Treiben zu, dann brach er die Partie beim Stande von 3:0 für die Kicker ab. „Er hätte aus meiner Sicht problemlos zu Ende spielen können“, sagte Schneider.

Diakite: Verdacht auf Bänderriss

Im Laufe der Partie gab es zwei Situationen, die den Kickers womöglich bitter aufstießen: Nach einem Zweikampf zwischen dem Böblinger Alban Dodoli und As Ibrahima Diakite musste der Stuttgarter Stürmer vom Feld, bei ihm besteht der Verdacht auf einen Bänderriss. Nach einem Duell mit Kühnel an der Seitenauslinie zog sich Florijan Ahmeti an der Barriere eine Schürfwunde zu. Schneider: „In beiden Fällen hat der Schiedsrichter nicht auf Foul entschieden.“

Starke Partie von Daniel Knoll

Die Böblinger zogen sich bei dem Oberligisten sehr achtbar aus der Affäre. Die SVB suchte stets nach spielerischen Lösungen, ließ sich auch von dem Pressing der Kickers nicht beeindrucken. Marc Hetzel und zweimal Semih Emirzeoglu hatten gute Chancen seitens der SVB, Daniel Knoll auf der Sechser-Position sei laut Schneider der beste Mann auf dem Platz gewesen. Schneider: „Er hat sich von dem Pressing der Stuttgarter überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lassen, hat immer den freien Mitspieler gesehen, die Pässe sind angekommen.“ Die Tore für die Kickers schossen Diakite, Kling und Sebastian Schaller.