2024-05-02T16:12:49.858Z

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Jubel nach dem späten Ausgleich: Manuel Fischer (links) und Daniel Engelbrecht. Foto: F: Pressefoto Baumann
Jubel nach dem späten Ausgleich: Manuel Fischer (links) und Daniel Engelbrecht. Foto: F: Pressefoto Baumann

Kickers: Die Rückkehr des Knipsers

Manuel Fischer trifft für die Kickers und hofft, endlich mal länger bei einem Club bleiben zu können

Manuel Fischer hat den Kickers gegen Halle nicht nur einen Punkt mit seinem späten Tor gesichert, er hat auch eindrucksvoll seine größte Qualität nachgewiesen: den Torriecher. Nun hofft der Angreifer, dass die Jahre auf Wanderschaft ein Ende haben.

Die positiven Nachrichten reißen nicht ab: Manuel Fischer (25) hat seinen spektakulären Torjubel „Marke zuckender Fisch“ ohne orthopädische Schäden überstanden. Der pfiffige Stürmer des Fußball-Drittligisten trainierte am Mittwoch problemlos mit. Die Breakdance-Einlage habe keinen bestimmten Hintergrund, meinte Fischer: „Ich war einfach nur total happy, dass ich der Mannschaft helfen konnte.“ Sein erstes Tor für die Blauen zum 1:1-Ausgleich in der Nachspielzeit gegen den Halleschen FC war mehr als nur die Rettung eines wichtigen Punktes. Es war die Rückkehr des Knipsers. „Ich bin den Kickers dankbar, dass sie mir diese Chance gegeben haben. Mich hatten doch die meisten schon abgeschrieben.

Fischer kam zu früh nach oben

In der Winterpause lotste ihn Kickers-Sportdirektor Michael Zeyer von der SG Sonnenhof Großaspach nach Degerloch. Beim abstiegsbedrohten Ligarivalen legte man dem Stürmer keine Steine in den Weg. Viermal war er in der dieser Saison sogar in der Landesligamannschaft der SG zum Einsatz, weil ihn – wie so oft in seiner Karriere – Verletzungen zurückgeworfen hatten. Die Höchststrafe für einen, der einst beim VfB Stuttgart als Supertalent galt und der 2007 im Alter von 17 Jahren sein Profidebüt in der Champions League im Camp Nou gegen den FC Barcelona feierte. „Manuel hat einen einzigartigen Torriecher, den man nicht lernen kann“, sagt Hans-Martin Kleitsch, sein früherer A-Junioren-Trainer beim VfB. Für den Talentschmied steht fest: Fischer kam zu früh nach oben. Kleitsch hatte damals vor der zu schnellen Beförderung gewarnt: „Es gibt Spieler, die haben nicht die Mentalität, Erfolge in jungen Jahren zu kanalisieren und sich jede Woche neu zu beweisen.“

Fischer, der Wandervogel

Bei Fischer war das offenbar so. Er wurde zum Wandervogel: Nach VfB II hießen seine Stationen TuS Koblenz, Wacker Burghausen, 1. FC Heidenheim, FC Bayern II und SpVgg Unterhaching, ehe es ihn über Großaspach zu den Kickers verschlug. Dort hat er in seinem vierten Einsatz erstmals getroffen. „Was in der Vergangenheit war, ist mir ehrlich gesagt sch...egal. Ich hoffe nur, dass jetzt der Knoten geplatzt ist“, sagt Fischer und fügt vor dem Spiel an diesem Samstag (14 Uhr) beim VfL Osnabrück hinzu: „Ich würde gerne mal länger bei einem Verein bleiben. Am liebsten bei den Kickers.“

Aufrufe: 012.3.2015, 10:00 Uhr
Stuttgarter Nachrichten / Jürgen FreyAutor