2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Stuttgarter Kickers wollen sich nach dem Pokal-Aus voll auf den Abstiegskampf in der 3. Liga konzentrieren. Foto: Pressefoto Baumann
Die Stuttgarter Kickers wollen sich nach dem Pokal-Aus voll auf den Abstiegskampf in der 3. Liga konzentrieren. Foto: Pressefoto Baumann

Kickers: Alle Kraft dem Klassenverbleib

Die Stuttgarter Kickers konzentrieren sich nach dem Pokal-Aus nur auf die Partie gegen den Halleschen FC

Nach dem Pokal-Aus gegen den FSV 08 Bissingen konzentrieren sich die Stuttgarter Kickers auf das Punktspiel gegen den Halleschen FC.

Wenn man dem peinlichen Aus der Stuttgarter Kickers im WFV-Pokal etwas Positives abgewinnen will, dann vielleicht das: der Tanz in den Mai auf zwei Hochzeiten ist abrupt zu Ende gegangen, der Fußball-Drittligist kann sich nun auf den Abstiegskampf konzentrieren. Doch da kommt das Scheitern bei dem Oberligisten zum falschen Zeitpunkt: statt mit Rückenwind in das richtungsweisende Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den Halleschen FC zu gehen, muss jetzt Aufbauarbeit geleistet werden. Das ist die Aufgabe des Trainers Tomislav Stipic, der trotz der 1:2-Niederlage am Mittwoch sagt: „Ich würde alles wieder so machen.“

Sprich die erfolgreiche Mannschaft von Mainz nicht nur auf der Position des verletzten Bajram Nebihi zu ändern, sondern den aufstrebenden Alessandro Abruscia komplett zu schonen und Stammkräfte wie Stein, Braun, Jordanov oder Berko zunächst auf der Bank zu lassen. „Wir können die Aufgaben in unserer Situation nur als Team lösen, und da gehören die Ersatzspieler dazu“, betont Stipic. Und fügt an: „Wir wissen, dass das Spiel aus finanziellen Gründen sehr wichtig war, aber beim Klassenerhalt geht es um die Existenz des Vereins.“

Pokal-Aus ist für die Kickers ein Imageverlust

Ohne Frage hat der Verbleib in der dritten Liga Vorrang, aber der DFB-Pokal war in den vergangen beiden Jahren – mit dem Top-Losen Dortmund und Wolfsburg – so etwas wie die wirtschaftliche Lebensversicherung der Blauen, die aktuell hinter dem kalkulierten Zuschauerschnitt von 5000 Besuchern hinterherhinken und denen aus dem Pokal 110 000 Euro Prämie plus Zuschauerbeteiligung fehlen. „Aber es ist nicht nur ein finanzieller Schaden“, sagt der Präsident Rainer Lorz, „sondern auch ein Imageverlust – und deshalb sehr ärgerlich.“ Zumal das Landes-Pokalfinale im eigenen Stadion (28. Mai/12.05 Uhr) erstmals in der ARD ausgestrahlt wird, mit der Paarung: FSV 08 Bissingen gegen den FV Ravensburg.

Finale 28.05. 12:30 FV Ravensburg FSV 08 Bissingen Halbfinale 27.04. 17:45 TSV Essingen FV Ravensburg 1:3 27.04. 19:00 FSV 08 Bissingen SV Stuttgarter Kickers n.V. 2:1

„Wir waren schlecht organisiert – und wollten zu viel“, lautet Stipics Resümee. Am Ende stand die Mannschaft mir leeren Händen da. „Leider gibt es kein Rückspiel“, sagt der Trainer. Dafür geht es am Samstag darum, die Basis für den Klassenverbleib zu schaffen. Drei Spieltage vor Schluss dürfen sich die Kickers keinen weiteren Ausrutscher mehr erlauben, wenn sie nicht bis zur letzten Minute zittern wollen. „Ich hoffe, dass sich die Enttäuschung in positive Energie umwandelt“, sagt Lorz. Aktuell hat der Verein drei Punkte Vorsprung auf Wehen und Bremen sowie einen auf Cottbus, das den VfB II beim 1:0-Sieg quasi in die Regionalliga gestürzt hat.

Wer folgt dem Bundesliga-Nachwuchs? Der Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz will sich auf keine Prognose festlegen. „Wir sind noch nicht gerettet. Es wird noch das ein oder andere kuriose Ergebnis kommen.“ Soll heißen: im Abstiegskampf ist alles möglich, egal in welcher Liga.

Sieben Mannschaften bangen um den Abstieg

In der dritten Liga bangen noch sieben Mannschaften, wenn man davon ausgeht, dass der VfB II abgestiegen ist und Holstein Kiel als Zwölfter mit 44 Punkten gerettet sein sollte. Mittendrin der VfR Aalen („wenn wir so weiterspielen wie zuletzt beim 0:2 in Erfurt, reicht es am Ende nicht“, sagt Kapitän Markus Schwabl) und die Kickers. „Wir schauen nur auf uns. Es bleibt bis zum Ende eng“, sagt Edisson Jordanov. „Wir haben jetzt drei Endspiele, man weiß nicht, wie viele Punkte reichen.“ Das ist die große Unbekannte, ein Sieg gegen den Halleschen FC wäre da ein Befreiungsschlag. Stipic verspricht: „Wir werden ein anderes Gesicht der Mannschaft sehen.“

Bilder vom Hinspiel

Das gilt auf jeden Fall personell, wo Stipic durchaus die Qual der Wahl hat, selbst wenn hinter Nebihis Einsatz weiterhin ein Fragezeichen steht, und der Coach den Pokal-Patzer von Torwart Korbinian Müller vor dem 1:2 „nicht auf einen Spieler herunterbrechen“ wollte.

Ganz pragmatisch sieht die Situation indes Markus Mendler, der Torschütze zum 2:1-Sieg in Mainz: „Am besten ist, wir gewinnen alles – dann sind wir durch.“ Leichter gesagt als getan.

Ausführliche Tabelle 3. Liga

Aufrufe: 029.4.2016, 17:00 Uhr
StN / Joachim KlumppAutor