Düsseldorf? Nur gegen Ablöse

Was ein guter Fußballtrainer ist, der wechselt im Laufe der Saison schon mal seine Taktik: ,,Kein Kommentar", hieß es vom Kickers-Coach Horst Steffen zuletzt nur, wenn die Sprache auf Fortuna Düsseldorf kam. Schließlich hatte der Zweitligist aus dem Rheinland, der nach der Entlassung von Oliver Reck Ende Februar derzeit von der Interimslösung Taskin Aksoy trainiert wird, bereits vor einigen Wochen die Fühler nach dem Stuttgarter Coach ausgestreckt.

Jetzt hat Horst Steffen, der als Aktiver für Uerdingen, Gladbach und Duisburg spielte, seine mediale Blockadehaltung in diesem Punkt zumindest ein wenig gelockert. ,,Entgegen vieler Ratschläge habe ich mir damals vor meiner Vertragsverlängerung bei den Kickers gesagt: ,Du musst anständig bleiben'", sagt der Kickers-Trainer, der sich daher keine Ausstiegsklausel in seinem noch bis Juni 2016 laufenden Vertrag hat verankern lassen: ,,Schließlich hat mich der Manager Michael Zeyer zu Beginn gegen einige Widerstände verpflichtet. Ich habe den Stuttgarter Kickers also einiges zu verdanken."

Heute gegen Borussia Dortmund II

Klar ist, dass der erfolgreiche und unverbrauchte Steffen beim Fortuna-Manager Helmut Schulte, der einen Trainer für die neue Saison sucht, der Favorit war. Laut ,,Rheinischer Post" soll es auch Gespräche gegeben haben. Immerhin besteht eine enge Bande nach Düsseldorf: Steffens Vater Bernhard, allseits nur als ,,Berni" bekannt, absolvierte von 1957 bis 1966 als Rechtsaußen 225 Spiele für die Fortuna.

Da die Düsseldorfer aber keine hohe Ablöse bezahlen wollen, ist Sami Hyypiä (zuletzt Leverkusen) neben Karsten Neitzel (derzeit mit Holstein Kiel Zweiter der dritten Liga) in den Fokus gerückt, ehe in Düsseldorf noch im April die Entscheidung in der Trainerfrage fallen soll.

Weltmeister Durm und Ginter womöglich dabei

,,Im Fußball kann ganz schnell so viel passieren, deshalb plane ich lieber das Hier und Jetzt", sagt der umworbene Steffen, der nach der Länderspielpause mit den Kickers heute um 14 Uhr im Drittliga-Heimspiel Borussia Dortmund II empfängt. ,,Die Spieler sind körperlich und geistig wieder frisch", sagt der Trainer. Also soll gegen den BVB II, bei dem die zuletzt angeschlagenen Weltmeister Erik Durm und Matthias Ginter womöglich spielen, im engen Aufstiegsrennen ein Sieg her. Erste Alternativen für Besar Halimi, der mit der fünften Gelben Karte gesperrt ist, sind Nick Fennell und Bentley Baxter Bahn.