Dass der Gastgeber aber durchaus zu bezwingen ist, hatte der SVS im Hinspiel gezeigt, als die Elf von Trainer Heinrich Losing die Teutonia mit einem achtbaren 0:3-Pleite nach Hause schickte. Die Schlappe in Sonsbeck war eine von zwei Niederlagen, die St. Tönis erst in dieser Spielzeit hinnehmen musste. Die letzte punktlose Partie liegt bereits fünf Monate zurück. Der Gastgeber besitzt mit einem Torverhältnis von 57:19 die beste Bilanz der Gruppe 2 – vorne wie hinten. Mit Burhan Sahin (14 Treffer), Brian Drubel (9) und Rene Jansen, ein ehemaliger Oberliga-Torjäger des SV Straelen, bekommt’s Sonsbeck mit sehr viel Qualität zu tun.
Innenverteidiger Max Werner freut sich auf die schwere Aufgabe, stellt aber auch direkt klar. „Ich bin ein ehrgeiziger Spieler und möchte immer gewinnen – da kann kommen wer will.“ Der 19-Jährige spielt seine erste Saison in Sonsbeck und erkämpfte sich sofort einen Stammplatz. Der Lehramtsstudent für Sport und Religion stand von 19 Pflichtbegegnungen 18 Mal auf dem Platz und bildet zumeist mit Robin Schoofs die Innenverteidigung. „Ich ergänze mich sehr gut mit ihm. Er ist stark im Zweikampf und ich im Spielaufbau“, sagt Werner.
Im Sommer wechselte er aus der U19 von Arminia Klosterhardt zu den Rot-Weißen. Aber eigentlich hatte Werner andere Pläne. Er wollte zum GSV Moers wechseln. Aber als die Mannschaft am letzten Spieltag noch in die Bezirksliga abstieg, folgte sein Sinneswandel. Sein erster Gedanke: Ich bleibe in Klosterhardt, obwohl das Team ebenfalls die Landesliga nicht halten konnte. Es kam jedoch anders.
Sonsbecks Co-Trainer Thomas Vtic meldete sich telefonisch, der Werner bestens aus der Jugend kannte, da sein Sohn mit ihm zusammen in der Kreis-Auswahl spielte. „Ich wollte unbedingt in der Landesliga bleiben. Und das Konzept in Sonsbeck hatte mich dann letztendlich überzeugt“, sagt der gebürtige Rheinhausener, der zu Beginn seiner Jugendzeit viel offensiver agierte. Angefangen als Stürmer beim VfL Rheinhausen ging’s beim VfB Homberg übers Mittelfeld dann irgendwann in Klosterhardt in die Innenverteidigung.
In Sonsbeck fand er ein familiäres Umfeld und ein intaktes Team vor, wo er sich pudelwohl fühlt und daher für die kommende Saison bereits seine Zusage gab. „Wir sind alle auf einer Wellenlänge und verstehen uns super. Wir möchten mit dem Kern hier was Erfolgreiches aufbauen. Mein persönliches Ziel ist, irgendwann mal in der Oberliga zu spielen – am liebsten natürlich mit dem SV Sonsbeck“, so Werner, der vor allem Jan-Paul Hahn und Schoofs lobt.
„Von Robin, aber auch von Jan-Paul habe ich mir in dem ersten halben Jahr sehr viel abgeschaut und gelernt.“ Dass im Seniorenbereich alles etwas schneller und härter zugeht, bestätigt der Innenverteidiger. „Ich habe in Sonsbeck schon acht Kilo abgenommen“, schmunzelte Werner. Losing sagt: „Max hat eine sehr positive Entwicklung. Er ist super ehrgeizig, hat sich direkt einen Stammplatz erkämpft und noch viel Potential.“ Der Coach sieht ihn auch morgen wieder in der Startelf spielen.
Zur Verfügung stehen beim Tabellenzweiten wieder Luis Ramon Gizinski und Sebastian Leurs. Lediglich der Einsatz von Jannis Pütz ist fraglich. Zum kommenden Gegner meint Losing: „Die Teutonia ist für mich der Favorit auf die Meisterschaft. Aber wir haben sicherlich keine Angst und im Hinspiel gezeigt, dass wir an einem guten Tag jeden ärgern können.“