2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der Klosterer Raffael Kobrowski (rot) bittet seinen Ingolstädter Gegner zum Tänzchen an der Eckfahne.  Foto: Weller
Der Klosterer Raffael Kobrowski (rot) bittet seinen Ingolstädter Gegner zum Tänzchen an der Eckfahne. Foto: Weller

SVS zeigt unterschiedliche Gesichter

Während Seligenporten gegen Ingolstadt II in der ersten Hälfte vollauf überzeugten, lief nach der Pause nichts mehr zusammen.

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Dass ein Fußballspiel aus zwei Halbzeiten besteht, ist eine allen Fans wohlbekannte Tatsache. Ein eindrucksvolles Zeugnis darüber, wie unterschiedlich diese zuweilen ausfallen können, legte das 1:4 (1:1) des SV Seligenporten gegen den FC Ingolstadt 04 II ab.

Mit Ausnahme von Danilo Dittrich, der für den nach einer Muskelverletzung wiedergenesenen Pascal Schärtel in der Startelf weichen musste, schickte Seligenportens Trainer Roger Prinzen die gegen den 1.FC Nürnberg II siegreiche Formation ins Rennen. Und wie schon in den letzten Partien geschehen, vermochte der SV Seligenporten durchaus zu gefallen und setzte durch Mario Götzendörfer, der von der Strafraumgrenze aus knapp vorbei zielte, den ersten Akzent (8.). Leider aber gehören zum Repertoire der Klosterer auch unnötige Patzer im Spiel nach vorne. Einen solchen nutzte der Ingolstädter Ryoma Watanabe, als er die Kugel klug auf Robert Leipertz weiterleitete. Der eigentlich der ersten Mannschaft angehörige Profi, scheiterte mit seinem 14-Meter-Schuss zunächst an dem auf der Linie postierten Stanislaus Herzel, beförderte aber den Abpraller mit der ganzen Erfahrung seiner mehr als 70 Profieinsätze zum 1:0 (16.) abgeklärt ins Netz.



SVS belohnt sich für Aufwand
Der SV Seligenporten aber zeigte, dass er es mittlerweile gelernt hat, mit einem Rückstand umzugehen und machte mit seiner forschen Spielwiese einfach weiter. Die Belohnung sollte sich für die Oberpfälzer Regionalliga-Kicker sehr bald einstellen, als der am langen Pfosten lauernde Klosterer Pascal Schärtel einen von Mariusz Suszko hereingegebenen Eckball aus kurzer Distanz zum 1:1 (20.) einköpfte. Nun entwickelte sich eine offene, höchst abwechslungsreiche Regionalliga-Begegnung, in der Alexander Kogler mit einem Kopfball knapp neben den rechten Winkel den FC Ingolstadt beinahe erneut in Front gebracht hätte (25.). Drei Minuten vor der Pause war es dann Michael Senger, dessen Fernschuss SVS-Keeper Sebastian Kolbe alles abverlangte. Seligenporten aber blieb die Antwort jeweils nicht lange schuldig. So scheiterte erst Seligenportens Fotios Katidis an Fabijan Buntic (37.), bevor erneut Pascal Schärtel ebenfalls im Ingolstädter Schlussmann Fabijan Buntic seinen Meister fand (44.). Benutzten die nur 164 Zuschauer erst ihre Hände, um die Akteure mit Applaus in die Pause zu schicken, rieben sie sich damit wenig später verwundert die Augen. Hatte es fortan doch den Anschein, als ob die Klosterer sämtliche Tugenden in der Kabine gelassen hatten, während der FCI die Seinigen nun beeindruckend in die Waagschale warf.

Ingolstädter Wechsel ziehen
Insbesondere die eingewechselten Mario Gianluca Rizzo und Amar Suljic wirbelten ihren Gastgeber fast nach Belieben durcheinander. So war es nur folgerichtig, dass eine Gemeinschaftsarbeit beider Akteure in die erneute Ingolstädter Führung mündete, nachdem Sulijc einen von Rizzo getretenen Eckball rechts unten im SVS-Gehäuse versenkte (61.). Drei Minuten später verpasste Robert Leipertz mit einem Pfostenknaller die frühzeitige Entscheidung. Davon ließ sich der Unterbau des Zweitligisten nicht im geringsten beirren, sondern schnürte seinen mittlerweile jedes Zusammenspiel abhandengekommenen Gegner in dessen eigener Hälfte ein. Lediglich ein Schuss von Sven Seitz (73.) brachte in dieser Phase etwas Entlastung.

Zwar wirkte sich auf Seligenportener Seite dann mit Neuzugang Yuri Meleleo die Einwechslung eines dritten Stürmers sichtlich belebend aus, eine echte Wende sollte sie aber nicht mehr erzwingen können. Vielmehr bereitete Ingolstadts Profi Robert Leipertz mit einem wunderschönen Heber aus etwa 25 Metern über Seligenportens Keeper Kolbe hinweg zum 3:1 (87.) dem Aufbegehren ein jähes Ende, bevor Suljic mit dem Schlusspfiff auf 4:1 erhöhte und den SVS dann doch etwas unter Wert geschlagen vom Platz schickte.

Aufrufe: 017.9.2017, 16:30 Uhr
Udo WellerAutor