2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Obenauf: Der SVS (Julian Schäf, re.) geht selbstbewusst ins Duell gegen Schweinfurt.  Foto: Weller
Obenauf: Der SVS (Julian Schäf, re.) geht selbstbewusst ins Duell gegen Schweinfurt. Foto: Weller

SVS: Selbstbewusst gegen Schweinfurt

Nach zwei Siegen in Serie findet Kloster-Coach Prinzen, dass „sich bei uns die Mosaiksteinchen allmählich zusammenfügen“.

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Es war ein wahrer Krimi, dieser 3:2-Sieg des SV Seligenporten beim Tabellenletzten FC Unterföhring. Aus Sicht des Gegners, der tags darauf seinen Trainer Thomas Seethaler an die Luft setzte, ein durchaus glücklicher: Vergab der FCU doch kurz vor dem erneuten Ausgleich die große Chance zum wohl dann entscheidenden 3:1.

Es war aber auch ein Sieg der Moral und harter Arbeit. „So allmählich fügen sich bei uns die Mosaiksteinchen zusammen“, freut sich SVS-Trainer Roger Prinzen über das immer besser funktionierende Zusammenspiel. Ein Zusammenspiel, dessen Prinzipien Prinzen seinen Kickern mehr oder weniger mühsam einbläute, welches sich aber auch aus den jeweiligen Situationen im Spiel selbst speist. So gibt der Coach zwar die grundlegende Marschrichtung klar vor, vermeidet dabei aber ein allzu starres taktisches Konzept: „Mir ist es wichtig, dass die Spieler kreativ sind und selber entscheiden, was gerade das Beste ist.“ Ziemlich gut klappt es derzeit auch, was die Standards angeht. Speziell bei Eckbällen ergeben sich immer wieder vielversprechende Situationen, die, wie zuletzt in Unterföhring geschehen, dann auch verwertet werden.


Ein Essen für die Mannschaft

Dabei versprach Prinzen noch kürzlich, dass er ein Mannschaftsessen ausgebe, wenn aus einer Ecke ein Treffer entspränge. Dass sein Team diesen Auftrag bei der nur wenige Tage später folgenden Partie gegen den FCI II prompt ausführte, dennoch aber eine 1:4-Pleite hinnehmen musste, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Ein weiterer Grund für den derzeitigen Aufschwung ist die gut gefüllte Ersatzbank. „Wir können jetzt bei Bedarf neue Impulse von außen bringen“, freut sich der Coach über diesen Luxus. Der erlaubt es ihm sogar, Akteure wie den nach einer Mandelentzündung noch nicht ganz fitten Lino D’Adamo oder den an Adduktorenproblemen leidenden Raffael Kobrowski die zur vollständigen Regeneration die notwendige Zeit einzuräumen. Was Wunder also, wenn Prinzen auf das am Samstag (14 Uhr) anstehende Match gegen den FC Schweinfurt 05 brennt: „Schweinfurt, ist ein Gegner, wie er schöner nicht sein kann.“ Mittlerweile das fünfte Jahr der Regionalliga Bayern angehörig, strebt der unterfränkische Traditionsklub mittelfristig höhere Weihen an – also den Aufstieg in die dritte Liga. Mit der Umstellung auf Profitum und der Verpflichtung etlicher Kicker mit Drittligaerfahrung, wurden die entsprechenden Strukturen geschaffen. Mit zwölf Zählern aus vier Spielen erwischte das Team des ehemaligen Kloster-Coaches Gerd Klaus (Saison 2006/07) auch einen optimalen Start in die aktuelle Spielzeit.


Fünfmal in Serie auswärts sieglos

In der Folge aber zeigte der teure Kader Schwächen und blieb in der Fremde fünfmal in Serie sieglos. Besonders ärgerlich war die 1:3-Niederlage am Wochenende beim Primus TSV 1860 München. Obwohl auf Platz zwei stehend, ist mit nun elf Punkten Rückstand auf die „Löwen“ – bei einem Spiel weniger – der zwar nicht explizit geäußerte, aber insgeheim erhoffte sofortige Aufstieg in weite Ferne gerückt. Voll dabei sind die „Schnüdel“ aber noch im großen DFB-Pokal, wo in der ersten Runde der Zweitligist SV Sandhausen mit 2:1 aus dem Wettbewerb geworfen wurde und nun am 24. Oktober das Duell gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt ansteht. Bevor es soweit ist, muss der FCS aber noch bei den kleinen Klosterern bestehen. Und die haben zwar, so Prinzen, „jede Menge Respekt“, verfügen aber nach zwei Siegen in Folge auch über ein gesundes Selbstvertrauen.

Aufrufe: 06.10.2017, 11:58 Uhr
Von Udo WellerAutor