Wenn sich der SV Seligenporten an diesem Samstag auf die gut 230 Kilometer lange Reise nach Kahl am Main aufmacht um dort um 15 Uhr beim FC Viktoria zum Punkteduell anzutreten, dann geht es für den Tabellenführer gleich in zweifacher Hinsicht ganz nach unten.
Zum einen befindet sich auf dem Gebiet der 8000 Einwohner zählenden, direkt an der Grenze zu Hessen gelegenen Gemeinde der mit 102 Meter über Normalnull tiefste Punkt des Freistaates. Zum anderen gilt es auch in der Tabelle den Blick ganz nach unten zu richten, wo die Viktoria das Schlusslicht bildet. Mit gerade einmal sechs Zählern auf der Habenseite sind die Chancen auf den Klassenerhalt schon jetzt recht überschaubar. Freilich war den Verantwortlichen von Anfang an klar, dass der erstmalige Aufstieg in die Bayernliga den Verein an die sportlichen Grenzen bringen würde. Was die Statistik angeht, vermittelt diese gar den Eindruck, als sei diese Spielklasse eine Nummer zu groß. Denn mit lediglich 15 geschossen sowie 49 erhaltenen Treffern verbucht der FC im Vergleich mit der Konkurrenz den jeweils schlechtesten Wert. Den einzigen Sieg überhaupt gab es vor bald drei Monaten am sechsten Spieltag mit einem 2:0 bei der DJK Don Bosco Bamberg.
Voller Einsatz bei maximaler Konzentration – dies ist für den Coach auch die Devise beim Tabellenletzten: „Wie sonst auch, schauen wir nicht auf die Tabelle, sondern wollen unser Spiel durchziehen.“ Ohnehin bestrebt, den jeweiligen Konkurrenten hoch anzulaufen und permanent unter Druck zu setzen, wollen die Klosterer diesem Anspruch in Kahl erst recht gerecht werden. Denn trotz der eindeutigen Kräfteverhältnisse will der Coach von einem Selbstläufer nichts wissen. „Es besteht die Gefahr, dass wir anrennen und keine Tore machen“, macht Klaus auf den immer mal wieder vorkommenden Chancenwucher seiner Kicker aufmerksam. Außerdem mahnt er davor, dass „wir uns von langen Bällen nach vorne überraschen lassen“. Auch die Erinnerung an den sehr mühevollen 1:0-Hinspielerfolg sollte zur Schärfung der Sinne beitragen.