SV Seligenporten - SV Wacker Burghausen 2:1
Im Vorfeld der Partie wurden Befürchtungen laut, dass der Auftritt der Burghausener Anhänger mit Schwierigkeiten verbunden sein könnte, da die Fans des SSV Jahn Regensburg keine weite Anreise haben – und diese beiden Lager sind sich angeblich nicht so freundlich gesinnt. Letztlich sah es so aus, dass der Gäste-„ Käfig“ in der Seligenportener MAR-Arena mit rund 70 Wacker-Anhängern gefüllt war, die sich in sicherer Obhut von ungefähr zwei Dutzend Polizisten und weiteren Sicherheitskräften befanden. Passiert ist – abgesehen von einem leicht beschädigten Zaun und einigen verbalen Ausfällen unter der Gürtellinie – nichts, aber Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste.
Sportlich lässt sich nach dem Seligenportener 2:1-Sieg das Fazit ziehen, dass die Oberbayern aus dem schönen Landkreis Altötting auf fremden Plätzen nur wenig Schrecken verbreiten. Einen Punkt hat der SV Wacker, der im Sommer nach vielen Jahren Zweitund Drittklassigkeit in die Regionalliga abgestiegen war, in sieben Auswärtsspielen ergattert. „Ich muss mich entschuldigen für die Leistung meiner Mannschaft. Wenn wir weiter so spielen, holen wir nichts mehr“, lautete die kurze und deutliche Aussage von Mario Demmelbauer. Dieser kam nach dem Wacker-Abstieg vom TSV Buchbach (Co-Trainer) zurück an seine langjährige Wirkungsstätte und soll an der Salzach den Umbau der ersten Mannschaft – die zweite wurde vom Spielbetrieb in der Bayernliga Süd nach der vergangenen Saison abgemeldet – bewältigen.
Nimmt man die Eindrücke vom Samstag zum Maßstab, wird dies eine Herkulesaufgabe. Denn in einem wenig berauschenden Regionalligaspiel enttäuschten die Gäste doch arg. SVS-Trainer Florian Schlicker räumte ein, dass die Zuschauer „heute keinen fußballerischen Leckerbissen gesehen haben“. Verbunden mit dem deftigen wie treffenden Zusatz, „aber da scheiß ich im Moment drauf, wichtig waren nur die drei Punkte“. Und die blieben auch völlig verdient im „Kloster“.
Wenn eine Mannschaft was fürs Spiel tat, dann waren es die Gastgeber. Nach 29 Minuten gingen sie durch einen trockenen Flachschuss von Marcel Mosch (29.) in Front. Doch die Freude währte nur kurz. Ausgerechnet der Ex-Seligenportener Marcel Ebeling köpfte drei Minuten später zum Ausgleich ein. Dass die Truppe um den wieder genesenen Kapitän Christopher Schaab (Rippenbruch) dennoch den dritten Saisonsieg und das Verlassen des Tabellenendes bejubeln durfte, lag an den selten gesehenen Freiheiten, die Patrick Schwesinger am langen Pfosten nach einer Hereingabe genoss (75.).
„Das war nur ein erster Schritt“, richtete Schlicker den Blick schnell auf morgen Abend, wenn ab 19 Uhr das wegen eines defekten Flutlichts abgebrochene Spiel gegen den 1.FC Nürnberg II nachgeholt wird. Zumindest vom Namen her also der nächste prominente Gast im „Kloster“.
Schiedsrichter: Thomas Färber (Bärenkeller) - Zuschauer: 333