2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Rund 70 Anhänger aus Burghausen waren Gast beim "Sicherheitsspiel" gegen Seligenporten. F: Meier
Rund 70 Anhänger aus Burghausen waren Gast beim "Sicherheitsspiel" gegen Seligenporten. F: Meier

Mächtig was los im "Kloster"

SV Seligenporten atmet nach 2:1-Sieg im "Sicherheitsspiel" gegen Burghausen auf

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Im beschau­lichen Seligenporten in der Oberpfalz ist derzeit eine Menge los. Hauptver­antwortlich dafür ist der lokale SV Seligenporten. Am Donnerstag war der ranghöchste Amateurverein des Fußballbezirks Mittelfranken Ausrich­ter für das „U16“-Länderspiel zwi­schen Deutschland und Österreich, am Samstag durften die Zuschauer der Regionalligapartie zwischen dem SVS und dem ehemaligen Zweitligis­ten Wacker Burghausen erleben, was ein „Sicherheitsspiel“ ist.

SV Seligenporten - SV Wacker Burghausen 2:1

Im Vorfeld der Partie wurden Befürchtungen laut, dass der Auftritt der Burghausener Anhänger mit Schwierigkeiten verbunden sein könn­te, da die Fans des SSV Jahn Regens­burg keine weite Anreise haben – und diese beiden Lager sind sich angeb­lich nicht so freundlich gesinnt. Letzt­lich sah es so aus, dass der Gäste-„ Käfig“ in der Seligenportener MAR-Arena mit rund 70 Wacker-Anhän­gern gefüllt war, die sich in sicherer Obhut von ungefähr zwei Dutzend Polizisten und weiteren Sicherheits­kräften befanden. Passiert ist – abge­sehen von einem leicht beschädigten Zaun und einigen verbalen Ausfällen unter der Gürtellinie – nichts, aber Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste.

Sportlich lässt sich nach dem Seli­genportener 2:1-Sieg das Fazit ziehen, dass die Oberbayern aus dem schönen Landkreis Altötting auf fremden Plät­zen nur wenig Schrecken verbreiten. Einen Punkt hat der SV Wacker, der im Sommer nach vielen Jahren Zweit­und Drittklassigkeit in die Regionalli­ga abgestiegen war, in sieben Aus­wärtsspielen ergattert. „Ich muss mich entschuldigen für die Leistung meiner Mannschaft. Wenn wir weiter so spielen, holen wir nichts mehr“, lau­tete die kurze und deutliche Aussage von Mario Demmelbau­er. Dieser kam nach dem Wacker-Abstieg vom TSV Buchbach (Co-Trainer) zurück an seine langjährige Wir­kungsstätte und soll an der Salzach den Umbau der ersten Mannschaft – die zwei­te wurde vom Spielbe­trieb in der Bayernliga Süd nach der vergangenen Saison abgemeldet – bewältigen.

Nimmt man die Eindrücke vom Samstag zum Maßstab, wird dies eine Herkulesaufgabe. Denn in einem wenig berauschenden Regionalliga­spiel enttäuschten die Gäste doch arg. SVS-Trainer Florian Schlicker räum­te ein, dass die Zuschauer „heute kei­nen fußballerischen Leckerbissen gesehen haben“. Verbunden mit dem deftigen wie treffenden Zusatz, „aber da scheiß ich im Moment drauf, wich­tig waren nur die drei Punkte“. Und die blieben auch völlig ver­dient im „Kloster“.

Wenn eine Mann­schaft was fürs Spiel tat, dann waren es die Gastgeber. Nach 29 Minuten gingen sie durch einen trockenen Flachschuss von Marcel Mosch (29.) in Front. Doch die Freude währte nur kurz. Ausgerechnet der Ex-Seligen­portener Marcel Ebeling köpfte drei Minuten später zum Ausgleich ein. Dass die Truppe um den wieder gene­senen Kapitän Christo­pher Schaab (Rippen­bruch) dennoch den dritten Saisonsieg und das Verlassen des Tabel­lenendes bejubeln durf­te, lag an den selten gesehenen Freiheiten, die Patrick Schwesin­ger am langen Pfosten nach einer Hereingabe genoss (75.).

„Das war nur ein erster Schritt“, richtete Schlicker den Blick schnell auf morgen Abend, wenn ab 19 Uhr das wegen eines defekten Flutlichts abgebrochene Spiel gegen den 1.FC Nürnberg II nachgeholt wird. Zumin­dest vom Namen her also der nächste prominente Gast im „Kloster“.

Schiedsrichter: Thomas Färber (Bärenkeller) - Zuschauer: 333
Tore: 1:0 Marcel Mosch (29.), 1:1 Marcel-Pascal Ebeling (32.), 2:1 Patrick Schwesinger (76.)
Aufrufe: 06.10.2014, 11:53 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor